Ein Gefühl zwischen Resignation und Unmut

Humes · Der SV Humes muss seinen Kunstrasenplatz dringend sanieren. Dazu wurden auch finanzielle Hilfen in Aussicht gestellt. Nur passiert ist noch nicht. Nachdem sich jetzt mehrere Spieler verletzt haben, ist der Platz zunächst einmal für den Spielbetrieb gesperrt.

 Der Vorsitzende des SV Humes, Stefan Kolling, und Spieler Benjamin Hellbrück zeigen die Unglücksstelle, die Hellbrücks Meniskusverletzung verursacht hat. Foto: Carolin Merkel

Der Vorsitzende des SV Humes, Stefan Kolling, und Spieler Benjamin Hellbrück zeigen die Unglücksstelle, die Hellbrücks Meniskusverletzung verursacht hat. Foto: Carolin Merkel

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Noch sehr gut erinnert sich Stefan Kolling, Vorsitzender des SV Humes , an die ausgelassene Stimmung beim Besuch zweier saarländischer CDU-Politiker auf dem Gelände des Fußballvereins in Humes . Damals, erzählt er, hatten Innenminister Klaus Bouillon und Tobias Hans , Mitglied der Sportplanungskommission, mündlich dem Verein gemeinsam die Summe von 210 000 Euro zur Sanierung des Platzes zugesagt. "Das war am 20. November 2015, passiert ist seitdem aber nichts", sagt Kolling. Längst ist die Euphorie verflogen, inzwischen herrscht eine Stimmung zwischen Resignation und Unmut. Lange, sagt er, schien die Katastrophe abwendbar, doch nach zwei Verletzungen von eigenen Spielern ist der Platz Anfang Dezember aus Sicherheitsgründen für den kompletten Spielbetrieb gesperrt worden. Zunächst hatte sich Benjamin Hellbrück am Meniskus verletzt, nach der Operation sieht es nicht danach aus, dass der 27 Jahre alte Spieler noch einmal auflaufen kann. Erst vor wenigen Tagen traf es den 23-jährigen Florian Urhahn. Er ist ebenfalls am Rand einer der Rasenmatten hängen geblieben, hat eine Schulterverletzung. "Zum Glück hat es nur unsere eigenen Spieler getroffen, doch jetzt müssen wir die Konsequenzen ziehen und Trainings- und Spielbetrieb einstellen", sagt Kolling. Wie es weitergehen soll, weiß er nicht, vor allem die Vorbereitung und die Rückrunde, die Anfang März startet, kann wohl nicht auf dem heimischen Platz ausgetragen werden. "Das bedeutet für uns natürlich auch einen wirtschaftlichen Schaden, denn ohne Spiele und Training kein Umsatz im Vereinsheim, dabei brauchen wir die Einnahmen dringend für unseren Eigenanteil", erklärt er.

Der Unmut des Vorstandes und der Spieler, das wird bei einem Besuch im Clubheim schnell deutlich, richtet sich klar gegen die Gemeindeverwaltung Eppelborn. Doch zunächst zur Chronologie: Gebaut und eingeweiht wurde der Kunstrasenplatz des SV Humes im Jahr 2001. Die Schäden, die auftraten, wurden zeitnah repariert. Bis 2011, sagt Kolling, habe der Platz einen guten Dienst verrichtet. "Damals gab es in einer Mitgliederversammlung die ersten Beschwerden von Spielern, doch wir haben durch Reparaturen, die aus eigener Tasche finanziert wurden, den Platz weiterhin bespielbar halten können", erzählt der Vorsitzende. Die Schäden wurden immer größer, Anfang 2014 informierte der Vorstand erstmals die Verwaltung. "Richtig konkret sind die Planungen zum Neubau dann im September 2015 geworden, als feststand, dass eine Sanierung nicht mehr möglich ist", erklärt er. Schließlich schien die mündliche Zusage der beiden Gremien fast wie ein Startschuss für die Maßnahme. Doch weit gefehlt, ein Antrag des Vereins wurde aufgrund des fehlenden Sportstättenentwicklungskonzepts der Gemeinde abgelehnt. "Der Ortsrat, der Gemeinderat und auch alle Parteien in der Gemeinde stehen absolut hinter uns, was fehlt, ist die Unterschrift der Bürgermeisterin", bringt es Kolling auf den Punkt. Mittlerweile, das weiß er von mehreren Mandatsträgern, liege das Gutachten vor, einer Unterschrift stünde nichts mehr im Wege. "Wir hoffen nun darauf, dass die Bürgermeisterin endlich unterschreibt und so beim SV Humes für einen schönen Jahresabschluss sorgt", appelliert Kolling.

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