Doch kein Juz in der Bahnhofstraße

Eppelborn · Der Vermieter des eigentlich für das Jugendzentrum vorgesehenen Gebäudes ist abgesprungen. Nun beriet der Ortsrat über Alternativen. Eine Option wäre, die Saunaräume des alten Hellbergbades umbauen zu lassen.

Am 15. Oktober beschloss der Gemeinderat, die Bahnhofstraße 8 als Standort für das neue Jugendzentrum festzulegen. Mittlerweile hat sich der Eigentümer der Immobilie aber umentschieden. Er ist nicht mehr gewillt, das Objekt an die Gemeinde Eppelborn zu vermieten.

Doch nicht nur der Eigentümer, der dem ganzen letztlich einen Riegel vorschob, auch die SPD-Ortsfraktion und eine Bürgerinitiative lehnten diese Lösung ab. Sabine Huwig (SPD ): "Wir waren von Anfang gegen den Standort. Wenn uns damals zugehört worden wäre, wären wir jetzt schon viel weiter." Cristof Johänntgen (AfD) fand es hingegen "traurig, dass wir immer noch nach Alternativen suchen. Die Jugendlichen und die Mehrheit im Gemeinderat wollten das Jugendzentrum in der Bahnhofstraße." Auch für Ortsvorsteher Berthold Schmitt wäre die ursprünglich angedachte "die beste Lösung gewesen. Wir müssen uns aber der Realität stellen". Um die "schier endlose" Diskussion abzuschließen, hat der Ortsrat Eppelborn nun drei Möglichkeiten vorgestellt. Eine Containerlösung, die Einrichtung eines ausrangierten Eisenbahnwaggons als Juz und die Umgestaltung der Saunaräume im Hellbergbad.

Kosten: 100 000 Euro

Während die ersten beiden Ideen eher skeptisch betrachtet wurden, zog man die Lösung im Schwimmbad als ernsthafte Option in Betracht. Damit entschied man sich allerdings auch für die teuerste Variante. "Wir werden bis zum Ende hin bei 100 000 Euro Gesamtkosten landen", meinte Schmitt, der neue Diskussionen befürchtet. Auch die abseitige Lage des Hellbergbads sei problematisch. "Manche der Jugendlichen, die zu Fuß gehen müssen, werden nicht mehr kommen." Größtenteils war sich der Ortsrat aber einig: Die Umgestaltung der Saunaräume sei keine Ideallösung, jedoch die einzige Möglichkeit, zeitnah etwas zu erreichen.

Die derzeitige Bushaltestelle gegenüber dem alten Bahnhofsgebäude sei nicht mehr praktikabel, erörterte Schmitt. Grund sei insbesondere, dass ein behindertengerechter Umbau zum Buscap mit einem 18 Zentimeter hohen Abstich dort nicht möglich wäre. Im Zuge örtlicher Umbaumaßnahmen in den kommenden beiden Jahren böte es sich an, die Buswarteanlage in den Bereich des Parkplatzes hinter der Sparkasse zu verlegen. Dieses Zeitfenster zu nutzen sei "günstiger, als wenn man es später separat machen würde", so der Ortsvorsteher. Karl-Heinz Schmidt (SPD ) betrachtete die angedachte Option als "richtigen Weg, das Dorf insgesamt behindertengerechter zu gestalten". Allerdings würden durch die Umverlegung auch acht Parkplätze, davon zwei Behindertenparkplätze, wegfallen. Zumindest die Letzteren könnte man im Umfeld des Buscaps neu anordnen. Die Maßnahme wurde von den Fraktionen befürwortet. Für eine weitere Amtsperiode bestätigt wurden der bisherige Schiedsmann Gerd Bernardi und sein Stellvertreter Günter Schmitt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort