Die SVE hat im Derby mehr Biss

Wiesbach · Die SV Elversberg II hat am Freitagabend das Oberliga-Derby beim FC Hertha Wiesbach mit 2:0 gewonnen. Beide Tore erzielte Hendrik Schmidt. Vielleicht wäre alles anders gekommen, wenn eine Szene vor der Halbzeit anders gelaufen wäre.

78 Minuten sind am Freitagabend im Fußball-Oberligaduell zwischen dem FC Hertha Wiesbach und der SV Elversberg II gespielt. Die SVE bekommt mehr als 25 Meter vor dem Tor der Hertha in halblinker Position einen Freistoß zugesprochen. Die meisten der rund 400 Zuschauer im Wiesbacher Prowin-Stadion rechnen wohl mit einer Flanke. Doch der Ball wird quer auf den ungedeckten Hendrik Schmidt gepasst. Schmidt fackelt nicht lange und jagt das Leder mit einem satten Schuss in den linken Torwinkel. Der Treffer zum 2:0 für Elversberg ist gleichzeitig der Endstand des Saar-Derbys, das die SVE verdient für sich entscheidet. Die Gäste waren vom Anpfiff weg das aktivere Team und hätte bereits nach zwei Minuten in Führung gehen können. Doch Niklas Holzweißig traf nach einer flachen Hereingabe von links nur den rechten Außenpfosten.

Elversberg blieb auch in der Folge dominant, präsentierte sich bissig, beweglich und zweikampfstark - vergaß aber zunächst das Tore-Schießen. Nach elf Minuten drosch SVE-Stürmer Murat Adigüzel eine Flanke in den Wiesbacher Abendhimmel. Wenig später setzte Schmidt einen Flachschuss aus 16 Metern links neben den Kasten der Heimelf (19. Minute).

"In den ersten 30 Minuten waren wir richtig stark, haben die Chancen aber fahrlässig liegen lassen", sagte Elversbergs Trainer Peter Eiden, während sein Wiesbacher Trainerkollege Heiko Wilhelm monierte: "Wir waren zu weit weg von den Gegenspielern und haben Elversberg kombinieren lassen."

Das änderte sich nach einer guten halben Stunde. Wiesbach stand nun hinten sicherer und hätte gegen Ende der ersten Halbzeit sogar in Führung gehen können. Doch ein Außenrist-Schlenzer von Angelo dal Col strich haarscharf am linken Pfosten des Elversberger Tors vorbei (43.).

Der FC Hertha versuchte im zweiten Durchgang, mehr Druck zu machen, geriet aber nach 52 Minuten auf die Verliererstraße. Elversbergs Niklas Holzweißig setzte sich auf dem rechten Flügel durch, passte quer auf Schmidt, der aus 16 Metern platziert ins linke Eck traf.

Die SVE hätte ihren Vorsprung in der Folge ausbauen können, doch Hertha-Torwart Philippe Persch hielt seine Mannschaft mit zwei starken Paraden (53. und 59.) im Spiel. Wiesbach biss sich nach einer guten Stunde zurück in die Partie, vergab aber nach 68. Minuten die große Chance auf den Ausgleich. Flügelspieler Engin Yalcin hatte von rechts in den Elversberger Strafraum geflankt, Außenverteidiger Sören Recktenwald zog ab - doch SVE-Torwart Kevin Fend fischte die Direktabnahme glänzend aus dem rechten Eck. Nachdem Schmitt zehn Minuten später das 2:0 für die Gäste erzielt hatte, warf Wiesbach alles nach vorne. Doch Carsten Ackermann (84.) und Jeremy Groß vergaben (89.) die letzten Chancen für die Hertha.

"Ich bin zufrieden mit meiner Mannschaft. Wir haben verdient gewonnen, auch wenn wir am Ende noch ein paar schwierige Situationen überstehen mussten", sagte Peter Eiden. Wiesbachs Trainer Wilhelm klagte: "Wir wollten heute zu lange alles spielerisch lösen und haben erst nach dem Rückstand richtig angefangen zu fighten."

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