Der robuste Polizist räumt auf dem Platz auf

Wiesbach · Fußball-Oberliga: Defensivspieler Lück spielt beim FC Hertha eine „hervorragende Saison“. Am Samstag kommt Burgbrohl nach Wiesbach.

 Zum Job von Wiesbachs Sebastian Lück, hier bei der „Textilprobe“ gegen Torjäger Chris Haase vom FV Diefflen, gehört es, die gefährlichsten Spieler des Gegners zu stoppen. Das erledigt er diese Saison sehr stark.Foto: Kerosino

Zum Job von Wiesbachs Sebastian Lück, hier bei der „Textilprobe“ gegen Torjäger Chris Haase vom FV Diefflen, gehört es, die gefährlichsten Spieler des Gegners zu stoppen. Das erledigt er diese Saison sehr stark.Foto: Kerosino

Foto: Kerosino

Zu behaupten, der FC Hertha Wiesbach wäre in der Fußball-Oberliga an diesem Samstag um 15.30 Uhr im Heimspiel gegen die Spvgg. Burgbrohl turmhoher Favorit, ist eine mächtige Untertreibung. Die Gäste aus dem Brohltal sind mit nur einem Punkt Tabellenletzter und wollten ihre Mannschaft in der Winterpause schon vom Spielbetrieb zurückziehen. Um einer Strafe durch den Südwestdeutschen Fußballverband und Schadenersatz-Forderungen der anderen Clubs zu entgehen, tritt Burgbrohl in der Rückrunde weiterhin in der Oberliga an - allerdings mit Spielern der zweiten Mannschaft, die eigentlich in der Kreisliga C auflaufen. 0:9 gegen den FSV Jägersburg, 0:10 gegen Arminia Ludwigshafen und 0:8 gegen den SV Morlautern lauten die Ergebnisse der Spvgg seit dem Start der Rückrunde.

"Alle erwarten ein Schützenfest und spekulieren nur noch darüber, ob wir zweistellig gewinnen. Da können wir fast nur verlieren", sagt Wiesbachs Innenverteidiger Sebastian Lück. Er verspricht: "Wir werden nicht hochnäsig, sondern hochkonzentriert auftreten." Dass der 27-Jährige seine Fußballschuhe seit der letzten Saison am Wiesbacher Wallenborn schnürt, hat der FC Hertha dem damaligen Regionalliga-Aufstieg des SV Saar 05 Saarbrücken zu verdanken. Bei den Saarbrückern spielte Lück seit 2012 "Ich hatte mich aber vorher bei meinem heutigen Arbeitgeber, der Polizei, beworben. Mit Regionalliga-Fußball war der Beruf nicht zu vereinbaren", erklärt der Verteidiger.

Saar 05 stieg zwar direkt wieder in die Oberliga ab. Trotzdem hätte Lück die Erfahrung gerne mitgemacht: "In der Regionalliga aufzulaufen, hätte mich schon gereizt. Ich habe mir dann das eine oder andere Spiel angesehen und mit den Jungs mitgefühlt, weil es nicht gut lief." Auch wenn Lück das Abenteuer Regionalliga verpasst hat, hat er seine Entscheidung für Wiesbach nie bereut. "Super Jungs. Ein toller Coach. Und das Training macht Spaß", sagt Lück.

Auch mit seiner eigenen Leistung ist der gebürtige Saarbrücker, dem Hertha-Trainer Michael Petry kürzlich eine "hervorragende Saison" bescheinigte, mittlerweile zufrieden: "In meinem ersten Jahr in Wiesbach war ich zwei Mal verletzt und konnte die Vorbereitung nicht mitmachen. Das hat man auf dem Platz gemerkt. Jetzt bin ich fit, es passt alles."

In der vergangenen Spielzeit musste der robuste Abwehrspezialist mehrmals im defensiven Mittelfeld aushelfen. "Meine liebste Position ist aber die Innenverteidigung. Dort spiele ich seit dem Aktivenbereich und weiß, was ich zu tun habe", sagt Lück.

Mit dem Fußballspielen begann er beim SV Schafbrücke. Nachdem er beim 1. FC Saarbrücken ausgebildet wurde, schloss er sich als A-Jugendlicher dem SC Halberg Brebach an. 2012 ging er trotz des Brebacher Oberliga-Aufstiegs zum SV Saar 05, bevor er sich der Hertha anschloss. "Wir wollten in dieser Runde so schnell wie möglich die 40 Punkte erreichen. Mit einem Sieg gegen Burgbrohl hätten wir 41 und könnten uns neue Ziele setzen", hofft Lück.

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