HF Illtal Von der „Ballstation“ zum Führungsspieler

Eppelborn · Der neue Spielmacher der Handballfreunde Illtal heißt David Pfiffer. Nach einigen Startschwierigkeiten ist er inzwischen beim Oberligisten angekommen. Von Spiel zu Spiel trägt er immer mehr Verantwortung.

 Nur fliegen ist schöner: David Pfiffer (HF Illtal), hier im Spiel gegen die HSG Völklingen.

Nur fliegen ist schöner: David Pfiffer (HF Illtal), hier im Spiel gegen die HSG Völklingen.

Foto: Klos Horst/Horst Klos

Einer ersten Anfrage der Saarbrücker Zeitung nach einem Porträt erteilte David Pfiffer im September eine vorläufige Absage: „Ich möchte, dass mich die Zuschauer zuerst einmal vom Spielfeld kennenlernen können. Nicht aus der Zeitung“, begründete er seine Haltung. Spätestens seit seinem starken Auftritt im Derby beim HC Dillingen/Diefflen am 1. November, bei dem er sechs Tore erzielte, ist er bei den Handballfreunden Illtal angekommen. „Das Spiel war so der Durchbruch“, blickt er freudig zurück. Auch, wenn der Weg bis dahin kein einfacher war.
Zwar verfügte Pfiffer bereits über sechs Jahre Oberliga-Erfahrung. Nach seiner Jugendausbildung beim HC Perl spielte er die gesamte Aktiven-Karriere bei den HF Untere Saar und deren Nachfolger HSV Merzig/Hilbringen, ehe der HSV 2017 aus der Oberliga abstieg. „Aber es ist einfach anders, in eine gestandene Mannschaft reinzukommen und direkt eine zentrale Position zu übernehmen. Der Sprung war schon groß“, berichtet Pfiffer. Daher sah sich der 1,88 Meter große und 84 Kilogramm schwere Spielmacher anfänglich auch „mehr als Ballstation denn als Spieler, der Akzente setzt.“ Doch von Spiel zu Spiel stiegen Selbstbewusstsein und damit auch Leistung. Was in den kommenden Wochen umso wichtiger sein wird, verletzte sich Rückraumspieler Christoph Holz vergangenen Samstag am Fuß. Er wird den Handballfreunden wohl rund vier Wochen fehlen.

„Man kann sagen, dass Marcus mich mitgebracht hat“, benennt Pfiffer Neu-Trainer Marcus Simowski als Grund für seinen Wechsel. Beide arbeiteten in der Viezstadt bereits mehrere Jahre zusammen. „Er will keinen ‚Wippcheshandball‘, keinen Hinter-Kopf-Pass, sondern einen sehr geraden Handball-Stil. Das passt zu mir“, sagt Pfiffer mit einem Lachen. „Auch, wenn ich weiß, dass ich mich in der Defensive noch stark verbessern muss.“
Auch sein Trainer weiß, wieso er den „zuverlässigen, ganz lieben Kerl“ zu den Handballfreunden gelotst hat. „Er ist einer, er die Vorgaben vom Trainer umsetzt, der sich vorbereitet. Er geht mit Plan an die Sache ran“, sagt der ehemlige Bundesliga-Kreisläufer des TV Niederwürzbach. „Das Wichtigste: Er macht sich Gedanken: Was spiele ich gegen eine Abwehr? Was hat geklappt? An Toren messe ich ihn nicht.“ Obwohl Pfiffer mit 23 Treffern, Tendenz zuletzt deutlich steigend, auch in dieser Statistik nach vorne drängt.

Drei Sachen möchte der angehende Gymnasial-Lehrer für Mathematik und Geschichte dieses Jahr noch feiern. Weihnachten, seinen 27. Geburtstag einen Tag vor Weihnachten („Man kann höchstens reinfeiern. An Weihnachten wollen alle fit sein“) und, natürlich, möglichst viele Siege mit den Handballfreunden. Ein Erfolg gegen die VTZ Saarpfalz, die die Handballfreunde am Sonntag zur bekannten Heimspielzeit (18 Uhr) in der Hellberghalle in Eppelborn erwarten, wäre da doch ein schöner Anfang.

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