Der „Horst-Schutz“ ist Nabu, Saarforst und Vogelkundlern wichtig
Eppelborn · Die Nistplätze von bestimmten Vogelarten sollen in saarländischen Wäldern noch mehr Schutz bekommen. Unter anderem sind Schutzzonen um die Horste herum geplant, sodass die Vögel ungestört brüten können.
Dass es sich im Saarland gut brüten lässt, zeigt nicht nur die Rückkehr des seltenen Schwarzstorches. Auch Baumfalke, Habicht, Graureiher, Kolkrabe, Rotmilan, Uhu und Wespenbussard fühlen sich in hiesigen Wäldern heimisch. Sie alle gehören zu den geschützten Vogelarten und ihre Nistplätze sollen künftig noch besser geschützt werden. Darum hat der Naturschutzbund (Nabu) Saarland mit dem Landesbetrieb Saarforst und dem Ornithologischen Beobachterring Saar gestern in Eppelborn eine Vereinbarung zum "Horst-Schutz" geschützter Vogelarten unterzeichnet.
Mit der freiwilligen Horst-Schutzvereinbarung soll vor allem die Vielfalt der Tierwelt des saarländischen Waldes geschützt werden: Waldbewirtschaftung nehme jetzt auf den Vogelschutz Rücksicht, hieß es. "Mit dieser engen Zusammenarbeit von staatlichem Forstbetrieb und Naturschutzbund zum Erhalt gefährdeter Vogelarten nimmt das Saarland eine Vorreiterrolle ein. Der Horst-Schutz lässt sich hier sehr gut in die Waldbewirtschaftung integrieren", sagte Saarforst-Chef Hans-Albert Letter. Das heißt: Wo ein geschützter Vogel brütet, wird eine Horst-Schutzzone mit einem Radius von 200 Metern um den Brutbaum errichtet. In einem 30-Meter-Radius um das Nest sollten dann während der Brutzeit Störungen, wie etwa der Einsatz von Forstmaschinen, vermieden werden. Martin Hormann, stellvertretender Dienststellenleiter der staatlichen Vogelschutzwarte für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland, appelliert an Spaziergänger und Waldbesucher, auf den Wegen zu bleiben und das Brutverhalten der Vögel nicht zu beeinträchtigen.
Die Horst-Schutzzonen würden in Karten gekennzeichnet und stünden dem Forstbetrieb sowie privaten Waldbesitzern digital zur Verfügung, hieß es. Zur Kartierung und Bestimmung des brütenden Vogels würden der Ornithologische Beobachterring und das Landesamt für Umweltschutz zu Rate gezogen.