Der Außenseiter macht Dirmingen das Leben schwer

Dirmingen · Mit einem verdienten 2:0-Sieg gegen Außenseiter SV Bliesmengen-Bolchen hat sich Regionalligist SV Dirmingen am Donnerstag zum siebten Mal den Titel im Fußball-Saarlandpokal der Frauen gesichert. Die Mengerinnen verteidigten geschickt – bis zu 68. Minute.

Vor allem Heike Müssig, die Torfrau des SV Bliesmengen-Bolchen, war nach dem verlorenen Endspiel um den Fußball-Saarlandpokal gegen den SV Dirmingen untröstlich. Während die Spielerinnen des Regionalligisten nach dem 2:0-Finalsieg in Püttlingen ausgiebig den siebten Pokaltriumph der Dirminger Clubgeschichte bejubelten, musste Müssig von ihren Mitspielerinnen intensiv aufgemuntert werden. In der 68. Minute hatte die 44 Jahre alte Torfrau des Verbandsliga-Zweiten einen Freistoß von Melanie Klein unglücklich nach vorne abgewehrt. Dirmingens aufgerückte Abwehrspielerin Sarah Schinkel schob den Ball über die Linie - und versetzte Bliesmengen-Bolchens Hoffnungen auf die große Überraschung den entscheidenden Dämpfer.

"Nach dem 0:1 war klar, dass es für uns schwer werden würde", sagte SVB-Trainer Vincenzo Curcio. Bis zu Müssigs Patzer hatte der Außenseiter dem Favoriten das Leben vor etwa 600 Zuschauern zumindest schwer gemacht. Auf spielerischem Weg war Dirmingen bis dahin kaum einmal zu gefährlichen Aktionen gekommen. Allerdings hatte der überlegene Regionalliga-Vierte auch reichlich Pech, dass gleich drei Fernschüsse von Klein (22. Minute), Egzona Muqaj (57.) und Julia Eybe (65.) an die Latte geklatscht waren. SVD-Trainerin Marion Zapp meinte: "Bliesmengen-Bolchen hat das sehr gut gemacht, allerdings waren wir in der ersten Halbzeit vorne auch nicht entschlossen genug."

Tamara Morche sorgte schließlich mit ihrer Direktabnahme zum 2:0 für die Entscheidung (80.). "Zu Anfang haben wir den Gegner vielleicht sogar etwas unterschätzt", sagte Dirmingens Sarah Schinkel: "Er hat natürlich tief hinten drin gestanden. In der zweiten Halbzeit haben wir es dann besser gemacht und mehr über außen gespielt."

Trotz der Niederlage hielt sich die Enttäuschung bei Bliesmengens Trainer in Grenzen. "Natürlich ist es schade, dass wir durch einen individuellen Fehler in Rückstand geraten sind", sagte Curcio. "Dennoch geht ein Riesenlob an die Mannschaft. Die Spielerinnen haben alles gegeben und das, was wir uns vorgenommen haben, super umgesetzt."

Nach vorne lief beim Außenseiter dann aber doch zu wenig zusammen, um den Favoriten zu gefährden. Das lag auch daran, dass Torjägerin Cindy Hugel (25 Tore in 14 Verbandsliga-Partien) in der Abwehr zum Einsatz kam, wodurch ihre Sturmpartnerin Nina Rauch vorne zu sehr auf sich alleine gestellt war. Für die Zukunft sieht Curcio aber gute Perspektiven: "Wir haben eine junge Mannschaft - und werden darauf aufbauen."

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