Blutspenden als Herzensaufgabe"Ich will Menschen helfen"

Bubach-Calmesweiler. 23 Jahre lang hat Hermann Schäfer die Blutspendetermine in Bubach-Calmesweiler geplant, organisiert und durchgeführt. Jetzt muss er aus gesundheitlichen Gründen kürzer treten. Am vergangenen Montag war Schäfers letzter "Arbeitstag" als Teamleiter.In Rente ist Hermann Schäfer schon lange

 Auch bei seiner Ehrung kann Hermann Schäfer das Helfen nicht lassen. Die Ehrennadel übergibt Christoph Ernwein im Blutspenderaum. Foto: Michael Stephan

Auch bei seiner Ehrung kann Hermann Schäfer das Helfen nicht lassen. Die Ehrennadel übergibt Christoph Ernwein im Blutspenderaum. Foto: Michael Stephan

Bubach-Calmesweiler. 23 Jahre lang hat Hermann Schäfer die Blutspendetermine in Bubach-Calmesweiler geplant, organisiert und durchgeführt. Jetzt muss er aus gesundheitlichen Gründen kürzer treten. Am vergangenen Montag war Schäfers letzter "Arbeitstag" als Teamleiter.In Rente ist Hermann Schäfer schon lange. Aber zu Hause sitzen und nichts zu tun, war noch nie das Ding des heute 70-Jährigen. Deshalb hatte der ehemalige Bergmann aus Bubach-Calmesweiler vor 23 Jahren sein Ehrenamt quasi zum Beruf gemacht. 1985 übernahm Schäfer den Vorsitz des DRK-Ortsvereins Bubach-Calmesweiler. Zehn Jahre lang führte er die stillen Helfer, bis jemand anderes sein Amt übernahm. Dadurch konnte er sich voll und ganz auf seine Herzensaufgabe beim Roten Kreuz konzentrieren: das Blutspenden. Seit 1996 ist Hermann Schäfer als Teamleiter der Macher und Ansprechpartner in Bubach-Calmesweiler, wenn es darum geht, 400 bis 500 Milliliter des roten Lebenssaftes für andere herzugeben. Eine Aufgabe, die er bereits in seiner Zeit als Vorsitzender miterledigte. Vier bis fünf Termine organisierte Schäfer zusammen mit einem eingespielten Team Jahr für Jahr.Das ist jetzt vorbei. Aus gesundheitlichen Gründen muss Schäfer sein Amt abgeben. "Bubach-Calmesweiler ist dank Hermann Schäfer eine feste Größe und eine Bastion, wenn es darum geht, unsere Krankenhäuser mit Blutkonserven zu versorgen", lobte Christoph Ernwein, Öffentlichkeitsreferent des DRK-Blutspendedienstes West, am Montagabend im DRK-Heim Bubach-Calmesweiler. Als Zeichen der Anerkennung überreichte Ernwein Hermann Schäfer eine Holzplakette mit Ehrennadel. "Ich persönlich habe schon in den 60er Jahren in Eppelborn Blut gespendet, als es die Möglichkeit in Bubach-Calmesweiler noch nicht gab", erinnert sich Schäfer. Sein Antrieb: Anderen Menschen zu helfen. Mehr als 75 Mal wurde Schäfer zur Ader gelassen. Als er beim DRK in Amt und Würden war, war es immer sein Ziel, pro Blutspendetermin mindestens zwei neue Blutspender mitzubringen. "Das habe ich meistens geschafft", ist der 70-Jährige zu Recht stolz. Unermüdlich hat Hermann Schäfer im Ort Werbung für die Blutspendetermine gemacht. So viel Einsatz zeigte schnell Früchte. Kamen zu den ersten Blutspendeterminen in Bubach-Calmesweiler ab 1973 bis zu 40 Menschen, steigerte sich die Zahl unter Schäfers Regie auf etwa 100. "2002 hatten wir sogar einmal 116 Spender hier", erinnert sich der Rotkreuzler. 3200 Liter Blut wurden unter der Teamleitung von Hermann Schäfer seit 1986 gesammelt.So ganz wird sich Schäfer jetzt wohl doch nicht verabschieden. Denn seine Nachfolge tritt Ehefrau Ingrid Schäfer an. Und die will er nach besten Kräften unterstützen. Herr Schäfer, warum liegt Ihnen das Blutspenden so am Herzen?Schäfer: Weil ich schon immer anderen Menschen helfen wollte. Ich habe selbst 75 Mal Blut gespendet, bis ich durch eine Krankheit und die entsprechenden Medikamente nicht mehr spenden durfte. Nach jeder Spende habe ich mir immer wieder gesagt: Jetzt hast du etwas für deine Mitmenschen getan. Warum sollte man eigentlich Blut spenden?Schäfer: Vor allem natürlich deswegen, um seinen Mitmenschen zu helfen. Blutspenden ist aber immer natürlich auch ein Gesundheits-check für einen selber. Das Blut wird auf lebensbedrohliche Krankheiten untersucht. Stellt man etwas fest, wird sofort der Hausarzt informiert. Es haben sich schon viele bei mir bedankt, bei denen was festgestellt wurde und denen so schnell geholfen werden konnte. Sie hören jetzt als Teamleiter auf. Beenden Sie damit auch ihr Engagement fürs Rote Kreuz?Schäfer: Nein. So weit ich mich noch einsetzen kann, so lange es meine Gesundheit zulässt, werde ich weiter helfen und für das DRK aktiv sein. "2002 hatten wir sogar einmal 116 Spender hier." Hermann Schäfer

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort