Beton, Blattgold und Picasso
Habach. Es ist ein "Querschnitt", wie schon der Titel der Ausstellung sagt, der in den kommenden Wochen im Bauernhaus in Habach zu sehen ist. Bernd Sträßer und Martin Kauth, beide Eppelborner Künstler, haben eine kleine Auswahl aus ihrem vielfältigen Schaffen zusammengestellt, um den Betrachtern an den kommenden Sonntagen einen Einblick in ihre künstlerische Arbeit zu geben
Habach. Es ist ein "Querschnitt", wie schon der Titel der Ausstellung sagt, der in den kommenden Wochen im Bauernhaus in Habach zu sehen ist. Bernd Sträßer und Martin Kauth, beide Eppelborner Künstler, haben eine kleine Auswahl aus ihrem vielfältigen Schaffen zusammengestellt, um den Betrachtern an den kommenden Sonntagen einen Einblick in ihre künstlerische Arbeit zu geben. So wie die beiden sich zufällig vor vielen Jahren in ihrer damaligen Stammkneipe über den Weg gelaufen sind, so haben sie auch ihre beiden Laudatoren, Alexander Sturm und Holger Maroldt, dort kennen gelernt. Ebenfalls mehr oder weniger dem Zufall zu verdanken ist, so erzählte Sturm, dass Martin Kauth mit seiner Kunst an die Öffentlichkeit ging. "Zwar ist ihm das Malen in die Wiege gelegt, aber als Kriegskind hieß es erst einmal einen Beruf erlernen und Geld verdienen", erzählte sein Laudator aus Kauths Leben. Ein Arbeitsunfall eröffnete 1957 Martin Kauth, Jahrgang 1932, schließlich ein Studium an der Werkskunstschule, das er 1962 mit dem Grafikerdiplom abschließen konnte. Neben seiner Tätigkeit in einer Werbeagentur begann er mit dem Malen. Mittlerweile umfasst sein Schaffen mehr als 1200 Werke, nur ein ganz kleiner Ausschnitt daraus ist in Habach zu sehen. Viele Ausstellungen hat er gehabt, war in Paris im Zentrum für zeitgenössische Kunst zu Gast. Begeistert erzählte Sturm von Kauths Engagement, als es in den 1980er Jahren darum ging, zwei mobile Zahnarztpraxen zu bemalen. "Martin Kauth hat großflächige, sehr eindrucksvolle Bilder auf die beiden Lkw gemalt, die alle beeindruckt haben."Eindruck hat der zweite Künstler, Bernd Sträßer, Jahrgang 1964, bei seinem Laudator gemacht, als er noch vor wenigen Wochen erklärte, er habe bisher keine aktuellen Kunstwerke für die Ausstellung zusammengetragen. "Ich hätte nie erwartet, dass ein Künstler sagt, er brauche den Druck, um zu arbeiten", sagte Holger Maroldt. "Die Idee, die habe ich im Kopf, erst, wenn ich aufhöre zu denken, dann entstehen die Skulpturen. Das geht dann recht schnell, es passiert einfach", so der Künstler. Sträßer zeigt in Habach auch zahlreiche Bilder, in denen Einflüsse verschiedenster Künstler erkennbar sind, doch am meisten liegen ihm seine Skulpturen aus Eisen, Beton, Blattgold und vielen weiteren Materialien am Herzen. Blickfang in der Ausstellung ist sein Läufer. In der guten Stube können die Besucher unter anderem Helmut Schmidt, Konrad Adenauer oder Charles de Gaulle begegnen. Aber auch Pablo Picasso wirft einen Blick auf die "Querschnitte" der Eppelborner Künstler.
Die Ausstellung "Querschnitte" der Stiftung Kulturgut Eppelborn in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Eppelborn ist noch bis zum 4. November jeweils sonntags von 15 bis 17 Uhr zu sehen.