Aus der Schatzkiste deutscher Lyrik

Bubach-Calmesweiler. "Nicht nur poetisch, auch witzig und entspannend soll es werden." Michael Marx versprach seinen Zuschauern zu Beginn des Konzertes im ausverkauften Kultursaal des Schlosses Buseck in Bubach-Calmesweiler nicht zu viel

 Amby Schillo (links), Michael Marx mit Duduk und Nino Deda mit dem Akkordeon spielten im Schloss Buseck. Foto: Michael Stephan

Amby Schillo (links), Michael Marx mit Duduk und Nino Deda mit dem Akkordeon spielten im Schloss Buseck. Foto: Michael Stephan

Bubach-Calmesweiler. "Nicht nur poetisch, auch witzig und entspannend soll es werden." Michael Marx versprach seinen Zuschauern zu Beginn des Konzertes im ausverkauften Kultursaal des Schlosses Buseck in Bubach-Calmesweiler nicht zu viel. Zusammen mit Amby Schillo und Nino Deda präsentierte der Neunkircher Musiker am Sonntagabend die Fortsetzung des Erfolgsprogramms "Lieder der Poesie". Erneut hatten die drei Künstler dafür tief in der Schatzkiste deutschsprachiger Lyriker gewühlt und viel ebenso Lustiges wie Tragisches oder einfach nur Schönes hervorgezaubert. Als Tüpfelchen auf dem i wurden die Gedichte Rilkes, Eichendorffs, Hesses, Ringelnatz' oder Heines von den Dreien höchstselbst mit den verschiedensten Stilmitteln vertont. Heraus kam ein nie langweiliges, wohlklingendes Potpourri unterschiedlichster Lieder, in denen über den Mond und die Sterne, die Unsinnigkeit des Krieges, die Liebe in all ihren Facetten oder über einen totgeschossenen Hasen, der auf einer Sandbank Schlittschuh läuft, philosophiert wurde. So schlenderte das Trio etwa zusammen mit seinen begeisterten Zuhörern mit Kurt Tucholskys Augen durch eine Großstadt. Dank Rainer Maria Rilke ließen sie ein Karussell im Pariser Jardin de Luxembourg lebendig werden. Mit "Belsazar" aus der Feder von Heinrich Heine griffen die Musiker sogar ein Thema aus dem Alten Testament auf. Nino Dedas Akkordeon-Variationen, Amby Schillos Schlagwerk- und Cellospiel sowie Michael Marx' Gitarrenmusik, gepaart mit den guten Stimmen aller drei Musiker, ließen die Poesie der deutschen Dichter so richtig lebendig werden. Quasi als Zugabe packte Marx im zweiten Konzertteil dann auch noch sein Duduk aus - eine armenische, scheinbar zu lang geratene Blockflöte, die klanglich irgendwo zwischen Klarinette und Oboe liegt - und brachte den Zuschauern damit nicht nur Lyrik, sondern auch das eher unbekannte Instrument näher.

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