Atemberaubender Blick aus 36 Gondeln

Eppelborn · Der Star der Pfingstkirmes in Eppelborn ist dieses Jahr ein Riesenrad. Heute kann man noch einmal darin Platz nehmen und die Aussicht genießen.

 Gut vier Millionen Euro hat die Schausteller-Familie Göbel in ihr neues Riesenrad investiert. Foto: merkel

Gut vier Millionen Euro hat die Schausteller-Familie Göbel in ihr neues Riesenrad investiert. Foto: merkel

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Bereits eine halbe Stunde vor der offiziellen Eröffnung der Eppelborner Pfingstkirmes, die noch bis zum heutigen Dienstag mit mehr als 50 Ständen und Fahrgeschäften zum Besuch einlädt, lag ein verführerischer Duft von Popcorn und gebrannten Mandeln über dem Festplatz am Güterbahnhof.

Für die treuen Besucher stellte sich beim ersten Rundgang schnell heraus, auf Eppelborn ist Verlass. Die beliebten Fahrgeschäfte, aber auch die zahlreichen Buden mit süßen und deftigen Leckereien und Glücksspiel, sie alle hatten ihren angestammten Platz bezogen und warteten auf den ersten Besucherandrang. Der ließ nicht lange auf sich warten. Schon seit Jahren lädt Berthold Schmitt, Ortsvorsteher und in der Zeit um Pfingsten zusätzlich "Kirmesvater", zum Fass-anstich am Ende des Platzes ein. Der ist, auch das hat schon eine jahrelange Tradition, für das "Wechselgeschäft" reserviert.

In diesem Jahr dreht das "Grand Soleil", ein 48 Meter hohes Riesenrad aus dem Hause Göbel aus Worms gemächlich seinen Runden und gewährt bei einer Fahrt für sechs Euro für Erwachsene sowie drei Euro für Kinder einen atemberaubenden Blick über Eppelborn. Mit 16 Stunden, die Juniorchef Tobias Göbel mit seinen sechs Mitarbeitern zum Aufbau gebraucht hat, sagt er, ist das Team schon deutlich schneller geworden. Denn, nicht nur für die Eppelborner Kirmesbesucher, auch für Familie Göbel ist das rund vier Millionen Euro teure Fahrgeschäft krachneu. Über die Wintermonate in Holland gebaut, drehte das Rad, das mit seinen 36 Gondeln zum luftigen Vergnügen einlädt, in der vergangenen Woche in Kaiserslautern seine Runden. "Wir kommen mit acht Transportern, da ist es natürlich gut, wenn die Route gut ausgesucht ist", sagte Göbel. Bereits vor drei Jahren war das Unternehmen mit einem Riesenrad in Eppelborn zu Gast. "Ich möchte nur so viel sagen - wenn es damals nicht gut gewesen wäre für uns, wären wir nicht wiedergekommen", erklärte er. Sechs Riesenräder, dazu eine Achterbahn, zählt das Unternehmen zu seinem Eigentum. "Aber ich will das auf keinen Fall verallgemeinern, dass man mit großen Fahrgeschäften mehr Erfolg hat. Mit einer schönen Eisbude kann man die Menschen genauso anziehen. Außerdem können wir nur auf großen Plätzen stehen", sagte er. Seine große Hoffnung steckte er am Samstagnachmittag bei strahlendem Sonnenschein in das Wetter über Pfingsten. "Wir sind halt eine Freiluftveranstaltung. Da gehört Glück beim Wetter eben dazu", sagte er. Auf gutes Wetter hofft bis einschließlich Dienstag auch Thomas Sonnier, Sprecher der saarländischen Schausteller.

Im Rahmen der offiziellen Ansprachen vor der ersten Karussellrunde brachte er seinen Wunsch in wenigen, prägnanten Worten auf den Punkt. "Ich wünsche uns volle Kassen und euch viel Vergnügen". Sonnier betonte die Wichtigkeit des "Grad Soleil", das zweifelsohne der Eppelborner Pfingstkirmes in diesem Jahr ihr Gesicht verleiht. "So ein besonderes Geschäft ist natürlich für uns Schausteller sehr wichtig, das zieht die Menschen an. Sie kommen und bleiben. Dieser Wechselplatz, den Berthold Schmitt geschaffen hat, sollte Beispiel für andere Veranstaltungen sein", erklärte er.

Nicht nur von ihm, sondern auch von Eppelborns Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset gab es ein dickes Lob für die vielen Anstrengungen, die Schmitt auch in diesem Jahr unternommen hat. Berthold Schmitt, der extra seine Krawatte mit dem Riesenrad umgebunden hatte ("Die kommt nur einmal im Jahr zur Pfingstkirmes aus dem Schrank") freute sich über die vielen Besucher zum Fassanstich. Er machte kräftig Werbung für die kommenden Tage. Denn bis einschließlich Dienstag laden die Schausteller auf den Festplatz ein. Zudem feiert der Prümburger Bürgerclub seinen Ferkelumzug, ein Jahrmarkt und ein Familiennachmittag sowie das traditionelle Feuerwerk zum Abschluss der Pfingstkirmes heute Abend gegen 22.30 Uhr dürften gleich mehrere Gründe für einen Besuch sein.

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