Bürgermeisterwahl Eppelborn Die Bürgermeisterin hat noch nicht fertig

Eppelborn · Amtsinhaberin Birgit Müller-Closset (SPD) stellt sich am 26. Mai erneut in Eppelborn zur Wahl.

 Eppelborns Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset (Zweite von links) tritt zur Wiederwahl an. Unser Bild zeigt sie im Gespräch mit (von links): Lorenzo Timis, Angelica Antonazo und Luca Longo vom Eiscafé am Markt.

Eppelborns Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset (Zweite von links) tritt zur Wiederwahl an. Unser Bild zeigt sie im Gespräch mit (von links): Lorenzo Timis, Angelica Antonazo und Luca Longo vom Eiscafé am Markt.

Foto: Engel

Birgit Müller-Closset hat Pläne für Eppelborn. Pläne, die weit über den Herbst 2019 hinausreichen, wenn ihre siebenjährige Amtsperiode endet. „Richtig Lust“ hat die Bürgermeisterin nach eigenen Worten, dann noch weitere fünf Jahre die Geschicke der Gemeinde zu lenken. Bis zur Altersgrenze von 67 Jahren, ähnlich wie Amtskollege Armin König (CDU) in Illingen. Deshalb stellt sich die Sozialdemokratin am 26. Mai erneut zur Wahl für das Bürgermeisteramt und tritt gegen drei männliche Bewerber an.

Ein Gruß hier, ein kleiner Plausch da – beim SZ-Gespräch im Eiscafé am Eppelborner Markt hat die Bürgermeisterin für jeden ein Lächeln auf den Lippen. Gestresst wirkt sie nicht, obwohl die vergangenen Monate jede Menge Aufregung bereithielten. Die Spitze des Eisberges war quasi der Fund der Fliegerbombe auf dem Bahnhofsgelände Ende Januar und die konzertierte Evakuierungsaktion anlässlich der Entschärfung am 10. Februar. „Das alles zu managen, hat auch Spaß gemacht“, bekennt Müller-Closset. Weil alles so gut geklappt habe und sowohl der kommunale Verwaltungsstab als auch der technische Stab hervorragende Arbeit geleistet hätten.

Eine besondere Herausforderung sind auch die Folgen der verheerenden Starkregen, die die Gemeinde im Juni 2016 in Dirmingen und zwei Jahre später in Eppelborn heimgesucht haben. Eppelborn ist nun eine von vier Pilotgemeinden im Saarland, in denen Starkregen-Gefahrenkarten erstellt werden. „Eine schwierige Aufgabe für uns. Einen 100-prozentigen Schutz wird es nie geben“, betont die Bürgermeisterin. In dieses Thema passt ein Ziel sehr gut, das ihr am Herzen liegt, nämlich Nachhaltigkeit. So schwebt ihr die Umstellung des Eppelbus auf kleinere E-Busse vor, der Ausbau der Radwege und die weitere Zusammenarbeit mit Professor Peter Heck, dem Forscher für nachhaltige Entwicklung in Birkenfeld. „Sehr stolz“ sei sie auf ihr Engagement im Bereich Naturpark-Saar –Hunsrück, in dem Dirmingen 1996 aufgenommen wurde. Auf ihre Initiative hin seien die Grundschulen der Gemeinde nun Naturpark-Schulen. Als ehemalige Lehrerin ist es Müller-Closset ein besonderes Anliegen, dass Kinder und Jugendliche mit einem Bezug zu Natur und Umwelt aufwachsen.

Ein Problem, das offensichtlich ist, wenn man durch Eppelborn geht oder fährt: abgehängte Schaufenster, leere Geschäfte. Einerseits könne man den Einzelhandel durch Aktionen wie Heimat-Shopping stärken, andererseits könne man die Zeit nicht zurückdrehen. Manche Einkaufszeilen wie etwa die Bahnhofstraße könne man nicht mit Gewalt wieder beleben. Besser wäre es, findet die Verwaltungschefin, hier finanzielle Anreize zu schaffen, damit die Besitzer attraktiven Wohnraum schaffen.

Attraktiver soll auch die Ortsmitte werden. Der heruntergekommene ehemalige Tankstellenbereich,

durchaus als Schandfleck mitten im Ort zu bezeichnen, soll nun endlich abgerissen werden und Platz machen für eine Bebauung. Idealerweise mit Raum für Geschäfte, Kultur und Freizeit. „Ich möchte die Kaufkraft, die in Eppelborn vorhanden ist, hier binden.“ Sie habe in den vergangenen Jahren so viel Kraft in das Bürgermeisteramt investiert und so viel gekämpft im Gemeinderat: „Es wäre schade, wenn ich nicht weitermachen könnte.“

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