Ottweiler. Wenn Fanfaren erklingen und Alleh-Hopp-Rufe weit über den Schlossplatz hallen, dann ist sie endlich da - die fünfte Jahreszeit. Und wie kann ein Verein wohl besser in die heiße Phase der Fastnacht eintreten als mit einer Prunksitzung? Wenn es sich dabei um den ältesten saarländischen Karnevalsverein "So war noch nix" 1847 Ottweiler handelt, dann verspricht es, ein Abend der Extraklasse zu werden. So standen auch am Samstag nicht weniger als 127 Akteure in den Startlöchern, bereit ein Feuerwerk der guten Stimmung abzubrennen. "Seit Monaten haben sie sich vorbereitet, Ihnen heute Abend ein abwechslungsreiches Programm zu präsentieren. Sie wollen sie mitnehmen auf eine Reise rund um die Welt", erklärte Ernst Flaccus in seiner Begrüßung. Los ging es am Nordpol. Denn wer wäre wohl besser als Eisbrecher geeignet als Eisbären, Eskimos und Pinguine, allesamt im Miniformat? Die jüngsten Mitglieder des Vereins durften nach ihrem gelungenen Auftritt gleich auf der Bühne bleiben und den Einmarsch der Garden, angeführt von den toll restaurierten Schwellköpfen, bewundern. Dann wurde es Zeit für eine Premiere in Schlosshalla. Mit Alisha Mathieu und Leon Biehl hat "So war noch nix" ein Funkenpaar in Miniaturausgabe, dem die Herzen nur so zuflogen. Die beiden Dreijährigen zeigten im Gegensatz zur Trainerin Daniela Reiß kaum Lampenfieber und begeisterten mit ihrem Tänzchen. Wie man überaus charmant seine Aufregung verbergen kann, zeigte Prinzessin Jona I. in ihrer gemeinsamen Ansprache mit Prinz Daniel I. an das närrische Volk. Beide sagten ihren Untertanen zu, bis Aschermittwoch Frohsinn walten zu lassen. "Und wer da nicht mitmachen will, dem wasche ich den Kopf einfach mit kalten Wasser", scherzte der Prinz. Als die Tollitäten Platz genommen hatten, brannten die Aktiven ein Feuerwerk ab, das zeigte, wie viele Talente im Verein versammelt sind. Gardetänze, Musikbeiträge und Büttenreden, sie alle begeisterten das Publikum und wurden mit viel Applaus, Alleh-Hopp-Rufen und sogar etlichen Raketen bedacht. Eine weitere Premiere gab es für das Funkenmariechen der Juniorengarde, Franziska Müller, sie überzeugte mit akrobatischen Höchstleistungen. Tolle Kostüme und Überraschungseffekte, dafür sorgten die Showtanzgruppe ebenso wie das Männerballett und die Playbackshow. Während am frühen Abend den Jüngsten die Bühne gehörte, so brachten spät in der Nacht die Urgesteine der Ottweiler Fastnacht mit Büttenreden den Saal zum Kochen. Ob das Teebeutelchen von Karl-Heinz Glassl, das eine Neuauflage fand, oder die Frau für alle Fälle, glänzend dargestellt von Christa Meyer, sie alle ließen die Alltagssorgen für ein paar Stunden vergessen.

Auf einen BlickSie sorgten dafür, dass im Ottweiler Schlosstheater gute Stimmung herrschte: Tänze: Mini- und Jugendgarde (Trainerinnen: Melanie Biehl, Alexandra Dörrenbächer), Funkenpaar Minigarde Alisha Mathieu und Leon Biehl (Trainerin: Daniela Reiß), Prinzengarde (Trainerin: Eva Bauer), Juniorengarde (Trainerinnen: Tosha Urbanke, Jessica Steinbach), Funkenmariechen Franziska Müller (Trainerin: Tosha Urbanke), Showtanzgruppe (Trainerinnen: Eva Bauer, Melanie Biehl), Sponheimerhexen (Trainerin: Conny Rammo), Männerballett (Trainerin: Elfi Jahn) sowie die , Funkenmariechen Lisa und Nadja Sick (Trainerinnen: Elfi Jahn, Eva Bauer).In der Bütt: Ein Baby (Denise Drawer), De Laadisch (Karl-Heinz Glassl), Eine Frau für alle Fälle (Christa Meyer), Ein Hausmann (Klaus Nonnenmacher). Musik: Fanfarenzug 1961 Ottweiler, Klaus Lambert, Wilde 13 aus dem Rathaus (Leitung: Wolfgang Brück), Klageweiber (Leitung: Klaus Nonnenmacher), Playbackshow (verantwortlich: Melanie Biehl, Olivia Flaccus, Daniela Reiß), Saalmusik: Dirk Schmidt und Bernd Roth; Gäste: Jogi und Partner aus Fraulautern, Sitzungspräsident: Klaus Lambert. cim