Ein Windrad ohne Laufgeräusche

Landsweiler-Reden. Seit mehreren Wochen fragen sich Passanten, was es mit der futuristisch erscheinenden Konstruktion auf dem Gelände der Firma Schul-Hydraulik im Gewerbepark Klinkenthal auf sich hat. Am Dienstag wurde nun der Ur-Prototyp dieser lautlosen Vertikal-Windturbine - so die exakte Bezeichnung - vom geschäftsführenden Gesellschafter Dirk Schul vorgestellt

Landsweiler-Reden. Seit mehreren Wochen fragen sich Passanten, was es mit der futuristisch erscheinenden Konstruktion auf dem Gelände der Firma Schul-Hydraulik im Gewerbepark Klinkenthal auf sich hat. Am Dienstag wurde nun der Ur-Prototyp dieser lautlosen Vertikal-Windturbine - so die exakte Bezeichnung - vom geschäftsführenden Gesellschafter Dirk Schul vorgestellt.Mehrere Vorteile könne diese gegenüber Horizontalwindrädern aufweisen, so Schul. "Es werden keine Laufgeräusche erzeugt, die Aufstellung der Anlage ist unabhängig von der Windrichtung, und sie beginnt bereits bei einer Windgeschwindigkeit von zwei Metern pro Sekunde (m/s) zu arbeiten", so Schul, der die Turbine entwickelt hat. Der Jahresdurchschnitt im Saarland liege hier bei etwa sieben m/s. Darüber hinaus zeichne sich der Prototyp, der bei einer Windgeschwindigkeit von acht m/s eine Leistung von drei Kilowatt erzeugt, durch seine Kompaktheit aus. "Mit drei Metern Breite und sechs Metern Höhe ist die Anlage relativ klein. Nach Beendigung der Testphase planen wir neben einer Nutzung im Windpark, diese auch als Bausatz im Einzelvertrieb anzubieten." Umweltminister Stefan Mörsdorf lobte die innovative Leistung und signalisierte Bereitschaft zu weiteren Tests an Standorten im Saarland. Die Idee zum Bau der aus UV-beständigem Polycarbonat gefertigten Testturbine sei bereits vor etwa zwanzig Jahren entstanden, erklärte Dirk Schul. Einem Zufall sei es letztendlich zu verdanken, dass diese Idee vor etwa einem Jahr in die Tat umgesetzt wurde. "Wir hatten alte Fässer auf unserem Gelände gelagert, die nicht mehr abgeholt wurden. Da kam mir der Gedanke, aus diesen Fässern eine solche Turbine zu bauen."Die Vertikal-Windturbine soll auf kurze Sicht zum zweiten Standbein der Firma Schul Hydraulik werden. "Bei der Entwicklung der Strompreise amortisiert sich die Anschaffung nach einigen Jahren auch für den Einzelverbraucher. Als Insellösung an Orten, die nicht mit dem Stromnetz verbunden sind, kann die Anlage ebenfalls eingesetzt werden", so Dirk Schul. Drei weitere Testturbinen sind derzeit in Planung. pra

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