Fußball Ein wichtiger Punkt in letzter Minute

Wiesbach · Oliver Hinkelmann trifft für Fußball-Oberligist Hertha Wiesbach zum 1:1 gegen den FCK II.

 Wiesbachs Oliver Hinkelmann (links) setzt sich hier gegen Lauterns David Tomic durch. Hinkelmann traf kurz vor Schluss zum 1:1.

Wiesbachs Oliver Hinkelmann (links) setzt sich hier gegen Lauterns David Tomic durch. Hinkelmann traf kurz vor Schluss zum 1:1.

Foto: Kerosino

Am Samstag läuft in der Partie der Fußball-Oberliga zwischen dem FC Hertha Wiesbach und dem 1. FC Kaiserslautern II die vierte Minute der Nachspielzeit. Wiesbach liegt mit 0:1 zurück und startet einen letzten, verzweifelten Angriff. Mike Baier schlägt den Ball nach vorne, Tobias Zöllner legt quer – und Hertha-Verteidiger Oliver Hinkelmann jagt das Leder mit einem Hammer aus 16 Metern genau in den linken Torwinkel. Der Ausgleich zum 1:1 ist gleichzeitig der Endstand. „Es war die letzte Aktion. Da denkst du dir nicht: Mit Gefühl in die Ecke. Sondern nur noch: Mit Vollgas rein. Glücklicherweise hab ich den Ball perfekt getroffen“, sagte der ehemalige FCK-Jugendspieler Hinkelmann.

Trotz des Ausgleichs in letzter Sekunde hatte der 23-Jährige nach dem Remis „gemischte Gefühle“. Denn Wiesbach hatte die Partie gegen die Kaderschmiede der Roten Teufel über 75 Minuten in Überzahl bestritten und dabei ein halbes Dutzend bester Möglichkeiten vergeben. Nach einer Notbremse gegen Marcel Noll auf der Strafraumlinie war Lauterns Patrick Salata bereits in der zwölften Minute mit der Roten Karte vom Platz geflogen. Außerdem bekam der FC Hertha Strafstoß. Wiesbachs Hendrik Schmidt schob den Elfmeter aber links am Tor vorbei (13. Minute). Im Anschluss drängte Wiesbach vehement auf die Führung, aber Maurice Urnau verpasste gleich zwei Mal frei vor dem Tor der Pfälzer das 1:0 (24./26.). Und Marcel Noll traf nur die Latte (34.). „Aufgrund der ersten Halbzeit muss heute mehr rausspringen. Die Chancenverwertung ist schon seit Wochen unser Manko“, sagte Hinkelmann. Glück hatte der FC Hertha kurz vor der Halbzeit, als gleich zwei Lauterer nach daran scheiterten, den Ball aus kurzer Distanz über die Wiesbacher Torlinie zu drücken.

Nach dem Seitenwechsel taten sich die Hausherren zunächst schwer, weitere Chancen zu kreieren. Prompt gingen die Gäste nach einem Konter durch Dylan Esmel in Führung (68.). Wiesbach antwortete mit Wut im Bauch. Aber Nico Veeck traf nur das Außennetz (77.), Patrick Ackermann den Pfosten (79.) und Giovanni Runco scheiterte am überragenden FCK-Torwart Benjamin Reitz (88.). Als viele der Hertha-Fans unter den rund 250 Zuschauern schon mit der vermeintlichen Niederlage haderten, rettete Hinkelmanns Hammer den Wiesbachern einen Punkt. „Ärgerlich. Zur Halbzeit müssen wir 4:1 führen. Der Punkt war trotzdem wichtig. Eine weitere Heimniederlage wäre gerade nach so einem überlegenen Spiel für die Moral katastrophal gewesen“, sagte Hertha Trainer Michael Petry.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort