DRK-Kreisverband Neunkirchen mit neuem Chef Rotkreuzler kämpfen mit gegen Corona-Virus

Kreis Neunkirchen · Landrat Sören Meng hat den Vorsitz des DRK-Kreisverbandes Neunkirchen übernommen. Wirtschaftlichkeit sei eine der Herausforderungen: „Wir haben ein strukturelles Defizit.“

 Im Rot-Kreuz-Treff Ottweiler, Wilhelm-Heinrich-Straße 25: Friedel König, Sören Meng und Roland Müller (von links).

Im Rot-Kreuz-Treff Ottweiler, Wilhelm-Heinrich-Straße 25: Friedel König, Sören Meng und Roland Müller (von links).

Foto: Jasmin Alt

Das Corona-Virus bewirkt ungeplanten Gesprächsstoff. Im schon vor Infektionsausbruch terminierten Treffen unserer Zeitung mit Landrat Sören Meng als neuem ehrenamtlichen Vorsitzenden des DRK-Kreisverbandes Neunkirchen soll es um Tagesgeschäft und „Baustellen“ der Rotkreuzler gehen. Mit der jüngsten Entwicklung – am Vortag des Treffens wurde der erste Corona-Fall im Saarland bestätigt – kommt die Runde am Virus nicht vorbei: „Natürlich ist es auch bei uns ein Thema“, sagen Meng, der stellvertretende Vorsitzende Friedel König und DRK-Kreisgeschäftsführer Roland Müller. Am Abend habe der Kreisverband zu einem Info-Abend eingeladen, sagt König. Wie ist die Lage? Was kommt auf uns zu? Wie verhält man sich? Welche Maßnahmen sind zu ergreifen? Welche Verhaltensregeln gelten? „Das DRK ist Teil im Krisenmanagement“, sagt Meng. Ist also auf dem Schirm, wenn der Krisenstab Krisenpläne schmiedet. „Alle Rädchen müssen ineinander greifen“, sagt die Runde: „Das DRK ist ein Rädchen.“

Die ehrenamtliche Arbeit des DRK sei elementarer Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens, führt der neue Vorsitzende Meng (Vorgänger Rudolf Hinsberger gab sein Amt aus gesundheitlichen Gründen auf) zurück aufs eigentliche Thema: „Aber die Herausforderungen sind groß, das DRK in eine sichere Zukunft zu führen.“ Aktuell gibt es im Kreisverband in 26 Ortsvereinen zirka 1050 Mitglieder, hat Müller zusammengestellt. Der Kreisverband verlor nach eigenen Angaben von 2012 bis 2019 18,71 Prozent Mitglieder. Das Durchschnittsalter liegt bei 66 Jahren. Bei den Aktiven beträgt der Rückgang acht Prozent. Durchschnittsalter Aktive 54 Jahre.

 „Ob es uns gelingen wird, alle 26 Ortsvereine in die Zukunft zu führen?“, fragt Meng. Es gelte das DRK neu zu denken, alte Zöpfe abzuschneiden. Was heißt das konkret? „Zum Beispiel müssen wohl auch Ortsvereine den Weg gehen, zusammenzugehen“, sagt König, so wie es auch in anderen Bereichen der Gesellschaft – Vereine, Feuerwehr – passiere. „14 Ortsverbände haben ein Jugendrotkreuz, manche keines“ sagt König weiter. „Vielleicht müssen wir da was zusammen machen?“ Meng nennt auch das Stichwort Immobilien. Sind da alle zu halten? Mancherorts gebe es großen Sanierungsstau.

Der neue Kreischef („bin begeistert von den Möglichkeiten, die im DRK stecken“) ist sich den Herausforderungen bewusst: Markenkern des DRK sichern, Strukturen überdenken, Mitglieder werben, wirtschaftlich arbeiten, neue Aufgabenfelder erschließen. Stichwort Wirtschaftlichkeit: „Wir haben ein strukturelles Defizit“, räumt Meng rein. „Das decken wir noch aus Rück­lagen. Aber da müssen wir handeln. Alle Ausgabenpositionen müssen auf den Prüfstand.“ „Das wird unsere große Aufgabe für 2021“, sagt Müller.­

Das DRK geht bundesweit, landesweit, kreisweit strategisch an seine Zukunft ran. Im Februar fand so auch ein Workshop „richtungzukunft“ für den Kreisverband Neunkirchen in Eppelborn statt. 28 Teilnehmer aus DRK-Ortsvereinen waren dabei, wie auf der DRK-Facebook-Seite nachzulesen ist. Die Ergebnisse dieses Workshops für Neunkirchen fließen mit den Ergebnissen anderer Kreisverbände in die Strategieentwicklung 2025 im Saarland und damit in die Strategieentwicklung 2030 des Deutschen Roten Kreuzes auf Bundesebene.

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