Homeschooling ermöglicht Schüler machen für Schüler PC startklar

Wiebelskirchen · Drei junge Leute der Kolbe-Schule Wiebelskirchen ließen sich von ihrem IT-Fachlehrer nicht lange zur Mithilfe bitten.

 Die Schüler Nico Brandstetter, Julian Vogler und Marius Plein waren eine Woche lang freiwillig für ihre Mitschüler im Einsatz.

Die Schüler Nico Brandstetter, Julian Vogler und Marius Plein waren eine Woche lang freiwillig für ihre Mitschüler im Einsatz.

Foto: Martin Scheuren

Herausgerufen und in ganz besonderer Weise herausgefordert sahen sich drei Schüler der Maximilian-Kolbe-Gemeinschaftsschule. Die Schüler Nico Brandstetter, Julian Vogler und Marius Plein, allesamt überaus erfolgreiche Teilnehmer an Robotik-Wettbewerben, der Robo-Night in Saarbrücken und der World-Robotik-Olympiade in Heidelberg, erhielten unmittelbar nach den Osterferien einen Anruf ihres IT-Fachlehrers, der sie aus dem Homeschooling heraus und wieder in die Präsenz an der Schule führte.

Martin Scheuren, der sofort nach dem Shutdown mit Moodle eine Kommunikations- und Lernplattform eingerichtet hatte, bot Lehrkräften, Eltern und Schülerinnen und Schülern auch seine Unterstützung über den E-Mail-Zugang oder direkt per Telefon an. Er erfuhr, dass nicht nur ein Supportbedarf in der Anwendung und Nutzung des Lernmanagementsystems bestand, sondern dass vielmehr von ganz unterschiedlicher und bisweilen gänzlich fehlender informationstechnischer Ausstattung auszugehen war. Kolleginnen und Kollegen berichteten ihm, dass mitunter im Homeoffice befindliche Eltern und ihre Kinder allesamt auf einen internetfähigen Arbeitsplatz angewiesen sind. Ein anderes Beispiel ist eine Schülerin, die als Endgerät einzig ihr Smartphone besitzt und die Homeschooling-Aufgaben handschriftlich bearbeitet, anschließend fotografiert und dann als E-Mail versendet.

Wie kann Schule mehr Bildungsgerechtigkeit schaffen? In der IT-Werkstatt im Keller des Schulgebäudes befanden sich mehrere Dutzend Rechner, Bildschirme und weiteres Material. Die Geräte waren überwiegend ausgemustert und teils zur Entsorgung bestimmt. Dort fanden die technikaffinen Schüler ein weites Feld, ihre Computerkenntnisse umzusetzen und zu vertiefen. Mainboards und Festplatten wurden ausgetauscht und neue Software aufgespielt. Pakete, bestehend aus Rechner, Bildschirm, Tastatur und Maus mit der notwendigen Verkabelung wurden geschnürt und zur kostenfreien Abgabe bereitgestellt. Das Angebot von über 30 Ausstattungseinheiten machten sie über die Homepage der Schule bekannt. Alle Rechner waren umgehend abgerufen, und dort, wo etwa ein W-Lan-Stick erforderlich war, wurde auch der mitgeliefert.

Die Jungs, die über eine Woche hinweg von jeweils 8 bis 13 Uhr freiwillig im Dienst der guten Sache tätig waren, zeigten sich begeistert und gleichermaßen zufrieden ob ihres Ergebnisses. Nico meinte dazu nur lakonisch: „Ich weiß jetzt mehr über die Dinge im Computer und wie sie funktionieren.“ Marius Plein richtete den Blick über das rein technische Ergebnis hinaus und sagte: „Die Arbeit hat mir Spaß gemacht, weil ich das Helfen mit dem praktischen Lernen verbinden konnte. Es zeigte sich einmal mehr, dass die Weisheit des Philosophen Seneca: ,Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir’ durchaus reale Entsprechungen findet.“

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