Auszeichnung Mister Mint liebt kurze Sätze

Neunkirchen · Dominik Münchhofen vom Neunkircher Steinwald-Gymnasium ist ein Ass in Naturwissenschaften. Und sammelt damit Preise.

 Dominik Münchhofen hat in diesem Jahr schon mehrere Preise gewonnen. Mit seiner Kappe für Menschen mit Sehbehinderungen bekam er zuletzt den Jugend-forscht-Sonderpreis der Christoffel-Blindenmission.

Dominik Münchhofen hat in diesem Jahr schon mehrere Preise gewonnen. Mit seiner Kappe für Menschen mit Sehbehinderungen bekam er zuletzt den Jugend-forscht-Sonderpreis der Christoffel-Blindenmission.

Foto: Michael Münchhofen

Da staunt auch Physik-Lehrer Dennis Kunz nicht schlecht: Was sein Schüler Dominik Münchhofen da so alles auf die Beine stellt, sprengt deutlich den Rahmen dessen, was man von einem 15-Jährigen erwarten darf. Er hat gerade einen ersten Preis beim bundesweiten Physik-Wettbewerb gewonnen, den ersten Platz im Saarland beim Chemie-Wettbewerb für die neunten Klassen gemacht und zudem den Sonderpreis der Christoffel-Blindenmission (CBM) „Innovationen für Menschen mit Behinderungen“ abgeräumt. Letztgenannter Preis wird im Rahmen des Landeswettbewerbs Saarland der Stiftung „Jugend forscht“ vergeben. Und was sagt der junge Mann aus Furpach, der das Neunkircher Steinwald-Gymnasium besucht, zu all dem? Gibt es etwas, das sein Interesse an den Naturwissenschaften ausgelöst hat? Das seine Lust am Tüfteln begründet? Hat er ein Lieblingsfach unter den Naturwissenschaften, in denen er so stark ist? Domink Münchhofen lächelt bei solchen Fragen, denkt kurz nach. Und antwortet dann auch mit eher knappen Sätzen.

Sein Interesse an den Naturwissenschaften habe auf dem Gymnasium begonnen, berichtet er. Lieblingsfach? „Kann ich nicht so genau sagen.“ Die Kappe mit Kamera, die er bei Jugend forscht für Menschen mit Sehbehinderung erfunden hat – die Idee habe sich nach und nach entwickelt, weil er mit Tiefenkameras schon länger experimentierte. Mathe, Physik, Chemie, Informatik – all das macht ihm Spaß, und damit ist für ihn auch schon mehr oder minder alles gesagt.

Münchhofens Schulleiterin Karin Weiskircher-Hemmer sprudelt beim Gespräch im Gymnasium dafür um so mehr. „Wir haben einen Mint-Zweig an der Schule. Ich erinnere mich, dass Dominik von Beginn an mit großer Freude an allen Wettbewerben teilgenommen hat, die es gab“, erklärt sie. Das Kürzel Mint steht für die Fächer Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, scheint wie zugeschnitten auf den 15-jährigen Steinwald-Schüler. Die Chefin des Bildungshauses berichtet davon, wie stolz das Steinwald auf Dominik sei. In der schuleigenen „Hall of fame“ habe er schon heute einen herausragenden Platz sicher. Lehrer Dennis Kunz hebt hervor, wie schwierig es sei, ins Bundesfinale des Physik-Wettbewerbs vorzudringen. Mit dem jungen Mann war dieses Jahr auch Kira Paulus von der Neunkircher Schule dabei. Einen ersten Platz zu erreichen, sei dann aber schon „eine außerordentliche Leistung“ bei einem Wettbewerb, auf den sich die Schüler nicht vorbereiten könnten.

In den Chemie- und Physikwettbewerben zeigen junge Menschen, was sie aus dem Unterricht praktisch und theoretisch mitgenommen haben. Münchhofen ist in den Vorjahren schon mehrfach unter die Besten gekommen, auch in der Mathematik-Olympiade. Bei „Jugend forscht“ geht es um den freien Erfindergeist. Der Steinwald-Schüler hat dabei eine Schirmkappe entwickelt, die Sehbehinderten den Alltag leichter machen möchte. Die Kappe erkennt über eine Kamera Gegenstände und verrät dem Träger deren Position im Raum. Künstliche Intelligenz übernimmt die Objekterkennung und definiert die Gegenstände. Eine Software filtert schließlich die Dinge nach vorgegebenen Parametern als relevant und die Sprachausgabe benennt sie mit ihrem Standort. Als Landessieger hat der Neunkircher Gymnasiast die Chance auf den CBM-Bundespreis (siehe Info).

Ob der junge Mister Mint aus seinen naturwissenschaftlichen Fähigkeiten auch einen Beruf macht, das kann er derzeit noch nicht sagen. Vielleicht läuft sein Lebensweg ja auch ganz anders, als sich das bislang vermuten lässt. Auf die Frage, ob ihm neben all der Tüftelei denn noch Zeit für andere Hobbys bleibe, nickt Münchhofen. Er spiele Gitarre und Klavier, verrät der junge Mann. Musik macht er dabei auch in der Steinwald-Schulband. Im DLRG sei er, berichtet Münchhofen, und in der katholischen Kirche Furpach engagiere er sich in der Jugendarbeit. An Aufgaben, Ideen und Interessen mangelt es ihm also sicher nicht. Und die ein oder andere Erfindung könnte in den kommenden Jahren auch noch herausspringen. Die Hall of fame der Schule hat noch Platz dafür.

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