Erinnert Ihr Euch noch - natürlich erinnert Ihr Euch - denn noch immer sind die Ereignisse in Banja Luka im ehemaligen Jugoslawien Gesprächsthema, wenn Ihr Euch trifft. Vor 25 Jahren hattet Ihr Jubiläum, besser gesagt, die Sportlerfreundschaft zwischen Euch TuS-Spieler des 1860 und Borac Banja Luka. Diese Freundschaft, die durch die Bruderkriege auf dem Balkan auseinandergerissen wurde, weil viele der jugoslawischen Spieler inzwischen in alle Welt verstreut sind, begann 1958. Damals war Borac Banja Luka eine der ganz großen europäischen Spitzenmannschaften im Handball. 1958 starteten die Bosnier zu einer Deutschlandtournee. Günther Mayer, seinerzeit Sportchef der TuS-Handballer und liebevoll "de Vadda" genannt, konnte ein Spiel zwischen einer Kombination TuS 1860 und Borac über den damaligen "Mister Olympia" Siegfried Perey ermöglichen. Perey betreute die jugoslawischen Handballspieler. Die Kombination verlor, doch der TuS gewann neue Freunde. 1969 rüttelte ein furchtbares Erdbeben an den Fundamenten der großen bosnischen Stadt Banja Luka - und die Ersten, die Hilfe anboten und sogar ins Katastrophengebiet fuhren, wart Ihr, liebe TuS-Handballer jener Zeit. Das haben Euch bis heute die Borac-Spieler nicht vergessen. In den siebziger bis in die achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts kam es zu einer großen Reisefreudigkeit zwischen Neunkirchen und Banja Luka und umgekehrt. Viele Seiten würden die Reiseerzählungen füllen. Es soll einmal genug sein mit der Erinnerung an jene Tage, mit all den großen Namen auf beiden Seiten: Werner Schank, Günther Michel, Uwe Schumann, Klaus Schenkel, Rainer Grimm, Werner und Klaus Tillack, Goggi Gerber, Jürgen Wacket, Jürgen Cornelius oder Saravic, Popovic, Dr. Karadza, Boban und Miro und viele, viele andere. Inzwischen seit Ihr alle in die Jahre gekommen, da zwickt und zwackt das Zipperlein, doch ihr würdet Euch heute noch treffen, (und Handballspielen) wäre da nicht dieser blödsinnige Bruderkrieg gewesen, glaubt Euer Archivar