Diskussion um Bäume in Wemmetsweiler

Wemmetsweiler. Die Kastanienallee in Wemmetsweiler wurde im Februar bis auf einen Baum abgeholzt. "Die Bäume waren eine Gefährdung für parkende Autos und vor allem für die Kinder des nahegelegenen Kindergartens", sagte Pastor Karl-Josef Bings auf Anfrage. Die Rosskastanienreihe stand auf dem Gelände seiner katholischen Kirchengemeinde in Wemmetsweiler

Wemmetsweiler. Die Kastanienallee in Wemmetsweiler wurde im Februar bis auf einen Baum abgeholzt. "Die Bäume waren eine Gefährdung für parkende Autos und vor allem für die Kinder des nahegelegenen Kindergartens", sagte Pastor Karl-Josef Bings auf Anfrage. Die Rosskastanienreihe stand auf dem Gelände seiner katholischen Kirchengemeinde in Wemmetsweiler. Es habe keine andere Möglichkeit gegeben, zu garantieren, dass auch nichts passiere. Denn bereits vor zwei Jahren seien die Bäume gestutzt worden, und dennoch habe es im vergangenen Jahr wieder Astbrüche gegeben. "Wir haben einfach keine andere Möglichkeit gesehen", sagte der Pastor weiter. Allerdings, so Karl-Josef Bings, würden die Kastanien in diesem Herbst durch neue Bäume ersetzt. "Diesmal werden die Bäume so gepflanzt, dass genügend Abstand dazwischen ist und sie sich gut entwickeln können." Ob es sich wieder um Kastanien handeln werde, sei noch nicht klar. Im Gespräch seien auch andere Baumarten. Der Herbst sei deswegen zur Pflanzung vorgesehen, da es sich dabei laut Experten um die beste Pflanzzeit handeln würde. "Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht", sagte auch Bürgermeister Walter Dietz auf Anfrage. Die Gemeindeverwaltung habe auch das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz miteingebunden, da es um die Frage gegangen sei, ob sich die Bäume vielleicht als Naturdenkmal eignen. "Die Behörde kam jedoch zu dem Ergebnis, dass die Rosskastanien zwar ein hohes Alter aufweisen, aber weder selten, noch im Ist-Zustand von besonderer Eigenart oder Schönheit seien, und sich deswegen wenig als Naturdenkmal eigneten", erklärte der Bürgermeister und fuhr fort: "Zudem hätten wir die Verantwortung und die Kosten für die Bäume übernehmen müssen, wenn wir etwas anderes gewollt hätten als der Eigentümer, also die katholische Kirche. Vor allem die Verantwortung konnte niemand mit gutem Gewissen tragen." Aber Bürgermeister Walter Dietz betonte auch, dass die Baumanlage wiederhergestellt werde. Der Fraktionsgemeinschaft SPD/Linke/Grüne/FDP scheinen diese Argumente nicht zu reichen. Sie sehen die Fällung der Kastanienallee als einen Verstoß gegen den Landschaftsplan der Gemeinde Merchweiler und haben den Antrag gestellt, diesen Punkt auf die Tagesordnung der nächsten Gemeinderatssitzung aufzunehmen, die am heutigen Donnerstag, 25. März, um 18 Uhr im Gasthaus Wachdersch in der Schulstraße 8 in Merchweiler stattfindet. "Die Allee wurde im Landschaftsplan der Gemeinde zur Ausweisung als Naturdenkmal vorgeschlagen", schreibt Gemeinderatsmitglied Hans-Henning Krämer unserer Zeitung. Der Bürgermeister sei seiner Meinung nach in den darauffolgenden Monaten seiner Aufgabe nicht nachgekommen, die neu vorgeschlagenen Naturdenkmale per Satzung rechtssicher zu machen. Auch bemängelt Henning Krämer, dass die Kastanien nicht saniert worden seien. Die Mehrkosten hätte man laut Krämer auch aus Haushaltsresten bestreiten können. Dazu entgegnete der Bürgermeister, der sich wie oben beschrieben um die Ausweisung als Naturdenkmal gekümmert hatte, nochmals ausdrücklich: "Wenn wir als Gemeinde anfangen, Bäume mit Gemeindemitteln zu sanieren, die auf Privatboden stehen, dann wäre das nur der Anfang gewesen. Dann hätten wir eine Vielzahl von Anliegen bekommen. Deswegen kann die Gemeinde sich auf fremden Eigentum nicht einbringen." Ausnahme sei, wenn es sich eben um Naturdenkmäler handele.

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