Kunst Künstlerkreis präsentiert Werke von Winkler

Neunkirchen · Bis zum 2. November sind Bilder des verstorbenen Fotografen in der Galerie am Oberen Markt in Neunkirchen zu sehen.

 Gertrud Winkler (links), Witwe des Künstlers Kurt Winkler und Tochter Anne Kathrin Winkler stellten die Bilder für die Ausstellung zur Verfügung. Rechts: Annelie Scherschel-Freudenberger, die Vorsitzende des Künstlerkreises Neunkirchen.

Gertrud Winkler (links), Witwe des Künstlers Kurt Winkler und Tochter Anne Kathrin Winkler stellten die Bilder für die Ausstellung zur Verfügung. Rechts: Annelie Scherschel-Freudenberger, die Vorsitzende des Künstlerkreises Neunkirchen.

Foto: Andreas Detemple

In Gedenken an den verstorbenen Kurt Winkler präsentiert der Künstlerkreis Neunkirchen bis Samstag, 2. November, eine Ausstellung mit den Werken des Neunkircher Künstlers, der 1947 geboren, im Januar 2007 viel zu jung verstorben ist. „Kurt Winkler war nicht nur ein guter Künstler, dessen Fotografien mehrfach auf Landeskunstausstellungen vertreten waren, er war auch einer von uns“, so Annelie Scherschel-Freudenberger, Vorsitzende des Künstlerkreises Neunkirchen am Sonntagmorgen bei der Ausstellungseröffnung in der Galerie des Künstlerkreises am Oberen Markt 1 in Neunkirchen. Von 2003 bis 2006 war Kurt Winkler selbst Vorsitzender des Künstlerkreises.

Präsentiert wird eine kleine Auswahl des umfangreichen Schaffens Winklers, das aus 20 Jahren Beschäftigung mit fotografischen Motiven herrührt. Die Bilder wurden von der Ehefrau des Künstlers Gertrud Winkler und seiner Tochter Anne Kathrin Winkler zur Verfügung gestellt. ,,Einige der gezeigten Bilder schmücken sonst die Wände unseres Hauses“, erzählte Gertrud Winkler, ,,aber leider können wir nicht alle aufhängen; zu umfangreich war das Schaffen meines Mannes. Darum sind wir sehr froh, dass die Bilder mit der Ausstellung in der Galerie wieder für die Öffentlichkeit sichtbar sind.“ Fotografieren war für Kurt Winkler eine Passion, wie frühe Arbeiten von ihm zeigen. Reststrukturen von Plakatwänden und von Plakatsäulen, der Abriss von Plakaten lässt neue Figuren und Strukturen entstehen.

Neue Farbkompositionen bilden sich aus dem neuen Zusammenspiel der Schichten. Und Kurt Winkler fotografierte diese Abrisse nicht als Ganzes. Es war immer ein Ausschnitt, denn er wählte nur einen Teil des Ganzen. Aus diesem Teil, welches das Ursprüngliche in seinen Fotografien unbedeutend wirken lässt, lässt er etwas neues entstehen. In späteren Bildern sieht Kurt Winkler in einem realen Objekt, wie zum Beispiel einer mit Graffiti besprühten Wand, neue Elemente. Er löst sozusagen die Einzelformen auf und setzt sie durch die Auswahl eines bestimmten Bildausschnitts wieder neu zusammen und sieht somit eine neue Form darin. Schriftzeichen, die im Realen noch als Schriftzeichen erkennbar sind, werden zum abstrakten Bild. Ohnehin sind die Werke von Kurt Winkler mit Gemälden vergleichbar. So ausdrucksstark, mit schemenhaften Motiven und der Möglichkeit zur Eigeninterpretation des Gesehenen, präsentieren sich die Fotografien des Künstlers. Neben diesen Fundstücken suchte Winkler seine Motive auch in der Natur. Er arbeitete dort genauso diese Strukturen heraus, sodass man oft kaum noch die Natur darin erkennt.

Frühere Anfragen, wie er überhaupt zur Fotografie fand und so erfolgreich in diesem Metier werden konnte, beantwortete Kurt Winkler so: ,,Ich habe keine Akademie, keine Seminare, kurzum nichts besucht, was mich fotografisch hätte bilden können. Dennoch bin ich kein Autodidakt, denn ich habe mir selbst nichts beigebracht. Meine Kunst ist die Kunst des Sehens.“

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