Saubere Sache Die Kommunen arbeiten ohne Gifte

Kreis Neunkirchen · Eigentlich gibt es ja kein Unkraut, höchstens Pflanzen, die irgendwie nicht gefallen und deswegen weg sollen. Die Kommunen sind in der Pflicht, die Anlagen „sauber“ zu halten. Aber wie tun sie das?

 Löwenzahn wächst auch gerne mal zwischen Pflastersteinen, was viele Zeitgenossen ihm verübeln.

Löwenzahn wächst auch gerne mal zwischen Pflastersteinen, was viele Zeitgenossen ihm verübeln.

Foto: dpa-tmn/Mascha Brichta

Gefllegte Grünanlagen sind eine Freude,   adrette Gehwege ohne „Unkraut“, sieht auch jeder gerne, den Straßenrand haben die meisten Zeitgenossen auch mit Vorliebe  ohne Wildwuchs. Viel Arbeit für die Bauhöfe der Städte und Gemeinden, diesen Ansprüchen gerecht zu werden. Vor allem in diesem regenreichen Frühjahr/Frühsommer der das Grün kräftig sprießen ließ. Die SZ hat nachgefragt, wie die Kommunen mit Brennesseln, Wegerich, Löwenzahn oder Giersch umgehen. Kommt Unkrautvernichter zur Einsatz oder wird gerupft und gehackt?

In Neunkirchen wird das sogenannte Unkraut von den Mitarbeitern des Zentralen Betriebshofes größtenteils mechanisch entfernt, antwortet die städtische Pressestelle auf die Anfrage der SZ .Will heißen, es wird nach alter Väter Sitte gejätet. Ausnahme sei  die Innenstadt, dort ist ein Heißluft-Gas-Gebläse im Einsatz, welches an einem Betriebsfahrzeug angebracht ist. Herbizide oder Pestizide werden in der Kreisstadt nicht eingesetzt. Dieser Verzicht wurde bereits im November 2014 vom Neunkircher Stadt einstimmig beschlossen, so die Pressestelle.

Mit der Verabschiedung der ersten Umweltrichtlinien durch den Gemeinderat wurden in Eppelborn bereits 1988 wichtige Eckpunkte zur naturverträglichen Pflege der kommunalen Grünflächen festgeschrieben, steht in der Antwort der Gemeinde Eppelborn. Seit 1988 gelte seitdem ein grundsätzliches Herbizidverbot. Im Juli 2016 hat Eppelborn zudem im Rahmen einer entsprechenden Kampagne des Umweltministeriums explizit den freiwilligen Verzicht auf den Einsatz von Glyphosat erklärt. Pestizide dürften im äußersten Notfall und nach Abstimmung mit dem Fachgebiet Umwelt- und Naturschutz eingesetzt werden. Aber auch darauf werde verzichtet. Die Auflagen zur umweltverträglichen Pflege von Grünflächen gelten auch für die in Eppelborn ehrenamtlich tätigen Pflegepaten und beauftragte Firmen. Eine klare Absage erteilen bei der SZ-Stichprobe auch die Stadt Ottweiler, die Gemeinden Schiffweiler und  Merchweiler der Chemie-Keule gegen unerwünschtes Grün. Rückschnitt, Rupfen oder Umgraben gehören zum Standard-Programm. Wobei in Ottweiler zurzeit überlegt wird, heißen Wasserdampf einzusetzen, um nachhaltige Effekte zu erzielen.

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