Bald geht es los Die Bühnenbauer haben den Dreh raus

Neunkirchen · Am 11. August hat „The Producers“ Premiere. Bis dahin ist noch einiges zu tun. Die Hintergrundarbeiten laufen auf Hochtouren.

  Am Bühnenbild für „The Producers“ wird noch fleißig Hand angelegt. An der Drehkulisse von links Thomas Hoheisel, Daniel Gräsel und Manfred Basler, davor Designer Jochen Maas und Regisseur Matthias Stockiger begutachten.

 Am Bühnenbild für „The Producers“ wird noch fleißig Hand angelegt. An der Drehkulisse von links Thomas Hoheisel, Daniel Gräsel und Manfred Basler, davor Designer Jochen Maas und Regisseur Matthias Stockiger begutachten.

Foto: Jörg Jacobi

Schon beim Betreten der Gebläsehalle kann man’s erahnen: Da tut sich was. Im Foyer vor der Verkaufstheke stapeln sich kistenweise Gläser und warten auf den großen Einsatz am 11. August, wenn hier die neue Produktion des Musical-Projektes Neunkirchen Premiere hat. Zu tun gibt es bis dahin noch reichlich. Noch proben die Tänzer, Sänger und Schauspieler in der Turnhalle der Parkschule. Erst am kommenden Wochenende wird zusammengeführt, was zusammengehört. Dann nämlich ziehen alle um in die Aufführungsstätte. Bis dahin muss alles vorbereitet sein. Seit Tagen schon arbeiten deshalb Bühnenmeister Thomas Hoheisel und sein Stellvertreter Daniel Gräsel auf Hochtouren. Unterstützung gibt Manfred Basler, der eigentlich zum Projekt gehört. „Wir liegen gut in der Zeit“, sagt Hoheisel und ist gelassen. Kann er auch sein, denn die Drehkulisse, die er mit seinen Leuten gebaut hat, findet augenscheinlich Gefallen vor den Augen von Jochen Maas – seit „Jedermann“ in Sachen Kostüme beim Musical-Projekt involviert, und fürs Bühnen-Design zuständig – und Regisseur Matthias Stockinger. Das ist ganz was Neues – und die Bühnenbauer sind zu Recht stolz darauf. „Das mag ich so am Projekt, dass man da immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt wird“, sagt Hoheisel und meint es ganz ernst. Schließlich sind die Möglichkeiten der Halle begrenzt, Einfallsreichtum ist gefordert. „Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie wandelbar die Halle ist.“

Die Drehbühne besteht aus drei Flügeln, jeweils vier auf vier Meter. Sie wird von Hand bewegt, die Möbel – der Boden dreht sich ja nicht mit – müssen jeweils dazugestellt werden. Die Spezialanfertigung entstammt einer Gemeinschaftsidee. Das Untergestell hat Hoheisel mit seinen Leuten gemacht. Die Verkleidung hat der Zentrale Betriebshof übernommen. Beim SZ-Besuch ist erst ein Teil des Gerüstes mit Holz verkleidet, hinten sieht man noch die Verstrebungen, die Latten, die alles zusammenhalten. Dort hat sich auch ein Requisit versteckt, das vor einigen Jahren seinen großen Auftritt im Wiebelskircher Kulturhaus hatte. Das Fenster spielte in der Kulisse-Aufführung „Außer Kontrolle“ keine kleine Rolle. Ist die Holzverkleidung fertig kommt die Feinarbeit. Zur Demonstration bringt Maas eine Tapetenrolle – weiß mit silber glitzernden Ornamenten. Das Wochenende gehörte diesen Verfeinerungsarbeiten. Heute, wenn die Techniker anfangen wollen, soll nämlich alles so weit fertig sein. Richtig fertig sieht schon der eigens konstruierte Bühnenvorbau aus. Hier geht es gut einen Meter mit einer etwa noch einmal halb so großen Abrundung nach vorne. Vorm halbrunden Teil ein Loch. „Das ist der Orchestergraben“, sagt Maas. Allerdings natürlich nur fürs Stück im Stück. Die Teile, aus denen der Bühnenvorbau gebaut wurde, die stammen sozusagen aus Abfällen des Staatstheaters. Dort war Maas nämlich und hat sich umgeguckt. Der Fundus wurde seinem Namen gerecht: Kaminrohre aus „Der Liebestrank“, Stellwände mit Türen und dies und das. „Ich habe halt geguckt, was ich so finde“, sagt der Designer. Wenn am 27. August der letzte Vorhang für „The Producers“ fällt, dann wird alles das – beispielsweise die Bühnenvorbau-Bretter – was das Theater nicht mehr braucht, gelagert werden. Wo genau, das allerdings steht bislang wohl noch nicht so ganz fest.

Und ist auch momentan eher ins hintere Denkstübchen geschoben, denn erst einmal gilt es, alles für die Aufführungen zusammenzubekommen. „Wenn Montag auch die Requisite kommt, dann sieht man, was noch an Ausstattung fehlt“, sagt Stockinger. Und auch: „Wir liegen gut im Plan, aber es bleibt spannend bis zur letzten Sekunde.“ Das Zusammenspiel jedenfalls funktioniert. „Manchmal, da hast du so wahnsinnige Ideen. Und dann brauchst du eben wahnsinnige Leute, die die auch umsetzen können“, weiß der für seine originellen Weihnachtssterne und seine ungewöhnlichen Kostüme bekannte Limbacher Maas nicht erst seit dem „Jedermann“, dass er da beim Projekt gerade richtig ist.

Dann aber ist genug geredet. Schließlich muss noch tapeziert werden, die mechanischen Arbeiten sollen nämlich abgeschlossen sein, wenn heute Technik und Requisite das Zepter ergreifen. Denn eines ist ganz wichtig, weiß Hoheisel und spricht aus Erfahrung: „Dass tunlichst alles erledigt ist, bis die Schauspieler kommen.“

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