Der "Spelunkenweg" verbindet elf Lokale

Ottweiler. "Ottweiler hat eine Szene - den Spelunkenweg", mit diesem Worten begrüßte Manfred Hopf am vergangenen Sonntagmorgen seine Gäste im kleinen Saal des Ottweiler Schlosstheaters. Dorthin hatte er eingeladen, um seine Idee zu präsentieren

Ottweiler. "Ottweiler hat eine Szene - den Spelunkenweg", mit diesem Worten begrüßte Manfred Hopf am vergangenen Sonntagmorgen seine Gäste im kleinen Saal des Ottweiler Schlosstheaters. Dorthin hatte er eingeladen, um seine Idee zu präsentieren. Doch statt vieler Worte zeigten Plakate und Flyer sehr eindrucksvoll, wie Manfred Hopf, der nach eigenen Angaben Anfang des Jahres die Idee im Kopf und im April die ersten Zeilen auf dem Papier hatte, seine Idee bereits vorangetrieben hat."Der Spelunkenweg beschreibt die angenehme Möglichkeit, in Ottweiler innerhalb eines auch leicht zu Fuß bewältigenden Radius Lokalitäten mit verschiedenem Flair zu besuchen", so steht auf dem Prospekt geschrieben, was Hopf als großen Vorteil für die Residenzstadt sieht. "Ich sehe das als eine Botschaft, dass wir eben nicht hoffnungslos zwischen Neunkirchen und St. Wendel liegen, sondern dass wir auf Grund der kurzen Wege eine gefährliche Konkurrenz für die beiden Städte darstellen können", betonte er.Dass seine Arbeit mit dem Druck und der Präsentation noch lange nicht beendet ist, darüber ist sich Manfred Hopf durchaus bewusst. Vielmehr sieht er den ersten Schritt als Positionierung der Idee an. Auch dass er dabei ein wenig provokant erscheint, ist durchaus von ihm so gewollt. Für die Finanzierung der Plakate und Faltblätter konnte er neben den Wirten auch die Freien Wähler gewinnen.Zunächst entwickelte er den Flyer, den er 15 Wirten vorgestellt hat. "Ich musste den Wirten ja etwas vorlegen, damit sie sich das Konzept vorstellen konnten. Mein Ziel war, zwölf Teilnehmer zu bekommen, aber auch mit den elf, die zugesagt haben, bin ich zufrieden." Die werben nun gemeinsam für den Spelunkenweg, der sich von der Wilhelm-Heinrich-Straße über den Rathausplatz bis zur Goethestraße und auch auf die andere Seite der B41 erstreckt. Und Hopf weiß, dass er nun weitere Sponsoren finden muss. Eine Zusage erhielt er bereits am Sonntag vom Heimat- und Verkehrsverein. Durchaus positiv bewertete auch Ralf Thilmany, Beigeordneter der Stadt Ottweiler, die Initiative. Allerdings würde er, ebenso wie Willi Wälder, der als Vertreter der CDU Ottweiler gekommen war, die Namensgebung lieber noch einmal überdenken. "Eine Spelunke ist eine verruchte Kneipe und ich will in Ottweiler bei meinen Stadtführungen keinen in eine Spelunke schicken", so Wälder. Auch die Nähe zur FWG zur Initiierung des Projektes fanden beide unglücklich. "Es ist schön, dass die FWG als Sponsor aufgetreten ist, aber man hätte die Idee auch im Ausschuss und im Stadtrat präsentieren können, dann würde das Konzept von Anfang an auf breiterer Basis stehen und wäre unpolitisch", gab Thilmany in einem Gespräch dem Gastgeber zu bedenken. Dieser sagte zu, sein Konzept gerne vorzustellen und für neue Sponsoren offen zu sein. "Ich musste den Wirten ein ordentliches Konzept vorlegen."Manfred Hopf

HintergrundDer Begriff Spelunke stammt vom lateinischen spelunca ab (= Höhle, Grotte). Wie schon das Wörterbuch der Gebrüder Grimm feststellt, hat sich die Bedeutung im Laufe der Zeit jedoch gewandelt. An eine Felsenhöhle, denkt beim kaum noch einer. Der Duden definiert Spelunke so: (abwertend) wenig gepflegtes, verrufenes Wirtshaus. In dieser Bedeutung verwendete im Übrigen auch schon Dichterfürst Goethe das Wort. 1790 schrieb er in seinen Venezianischen Epigrammen: wenn du aber die winkel nicht scheust, nicht gäszchen und treppchen, folg' ihr, wie sie dich lockt, in die spelunke hinein! mk

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