Arbeitsmarkt Nachfrage nach Mitarbeitern gesunken

Kreis Neunkirchen · Die Arbeitslosigkeit liegt im Kreis Neunkirchen im Mai geringfügig unter dem Vorjahresniveau. Noch rund 370 freie Ausbildungsplätze.

 Die Zahl der offenen Stellen ist im Vergleich zum Vorjahr im Kreis Neunkirchen zurückgegangen.

Die Zahl der offenen Stellen ist im Vergleich zum Vorjahr im Kreis Neunkirchen zurückgegangen.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

4737 Frauen und Männer waren im Mai im Landkreis Neunkirchen arbeitslos gemeldet, 122 weniger als im April. Das teilt die Agentur für Arbeit mit. Die Arbeitslosenquote lag bei 6,6 Prozent, 0,1 Prozentpunkte unter dem Wert des Vormonats. Gegenüber dem Vorjahr gab es keine Veränderung in der Quote und einen Rückgang um 52 Personen in der absoluten Zahl. Im Vergleich aller saarländischen Landkreise ist Neunkirchen hinter dem Regionalverband Saarbrücken (8,7 Prozent) der Kreis mit den meisten Menschen ohne Job. Bei der Agentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslosen im Mai um 14 auf 1487 gesunken, das waren 99 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Bei den Jüngeren unter 25 Jahren verringerte sich die Arbeitslosigkeit um 10 auf 165 im Vergleich zum April. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl um 7,1 Prozent gestiegen. Die Zahl der Arbeitslosen in der Altersgruppe 50plus lag wie im Vormonat bei 696. Sie hat sich gegenüber dem Vorjahr um 53 erhöht. Beim Jobcenter im Landkreis Neunkirchen hat sich die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 108 auf 3250 verringert und lag um 151 unter dem Vorjahreswert. Die Zahl der arbeitslosen Jüngeren unter 25 Jahren lag im Mai bei 352. Sie ist gegenüber dem Vorjahr um 30 gesunken. 883 von Arbeitslosigkeit Betroffene waren 50 Jahre und älter. Ihre Zahl hat sich gegenüber dem Vorjahr um 6 erhöht. 38,6 Prozent der beim Jobcenter registrierten Arbeitslosen sind gleichzeitig auch langzeitarbeitslos, also bereits länger als ein Jahr gemeldet. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen betrug im Mai 1255. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Rückgang um 13,1 Prozent.

Die Unterbeschäftigung lag im Landkreis Neunkirchen im Mai mit 6853 Personen um 3,3 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Der Anteil der Arbeitslosen an der Unterbeschäftigung betrug 69,1 Prozent. Der Arbeitsmarkt wurde durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen um weniger als ein Drittel entlastet. In der Unterbeschäftigung werden, erläutert die Arbeitsagentur, zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen stehen, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Es wird unterstellt, dass ohne den Einsatz dieser Maßnahmen oder ohne die Zuweisung zu einem Sonderstatus die Arbeitslosigkeit entsprechend höher ausfallen würde. Mit dem Konzept der Unterbeschäftigung werden Defizite an regulärer Beschäftigung umfassender erfasst und realwirtschaftliche bedingte Einflüsse auf den Arbeitsmarkt besser erkannt. Zudem können die direkten Auswirkungen der Arbeitsmarktpolitik auf die Arbeitslosenzahlen nachvollzogen werden.

 Arbeitsmarkt NK Mai

Arbeitsmarkt NK Mai

Foto: SZ/Steffen, Michael

Zum Stellenmarkt schreibt die Agentur: Die Zugänge an gemeldeten Arbeitsstellen fallen deutlich geringer aus als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Unternehmen der Region haben im Mai 210 Stellen zur Besetzung gemeldet, 22 weniger als im April und 56 weniger als im Vorjahresmonat. Seit Jahresbeginn wurden 1050 offene Stellen gemeldet, 245 weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum (minus 18,9 Prozent). Aktuell stehen 1057 freie Jobs zur Besetzung zur Verfügung. Die überwiegende Zahl der Stellenangebote wurde im aktuellen Monat in der Zeitarbeit, im Handel und im Gesundheits- und Sozialwesen gemeldet. Auch im Verarbeitenden Gewerbe, im freiberuflichen/wissenschaftlichen/technischen Dienstleistungsbereich, im Baugewerbe, im Öffentlichen Dienst und in der Informations- und Kommunikationstechnik gab es zahlreiche offene Stellen. Im Landkreis Neunkirchen suchten seit Beginn des Ausbildungsjahres im vergangenen Oktober 724 junge Menschen eine Ausbildungsstelle über die Arbeitsagentur, 72 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig wurden 656 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 28 mehr als im Vorjahreszeitraum. Am statistischen Zähltag im Mai waren noch 368 Stellen unbesetzt und 352 Jugendliche unversorgt. „Unser Hauptaugenmerk gilt derzeit dem Ausbildungsmarkt. Der Ausbildungsbeginn rückt spürbar näher. In vielen Unternehmen der Region sind die Einstellungsverfahren noch nicht abgeschlossen, es sind noch viele offene Ausbildungsstellen zu besetzen. Ich empfehle denjenigen Jugendlichen, die aktuell noch keine feste Zusage für einen Ausbildungsplatz haben, die vielfältigen Angebote der Berufsberatung zu nutzen“, rät Jürgen Haßdenteufel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Saarland. Neben der Vermittlung von Ausbildungsstellen bietet die Arbeitsagentur Beratung zu Ausbildungsvoraussetzungen, Bewerbungsverfahren und Berufsausbildungsbeihilfe an. Auch wenn die schulischen Leistungen nicht stimmen, kann die Berufsberatung Ausbildungssuchende mit vielen Fördermöglichkeiten unterstützen.

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