Arbeitsmarkt im Kreis Neunkirchen Im Landkreis gibt es viele freie Stellen

Kreis Neunkirchen · Im Kreis Neunkirchen ist die Arbeitslosenzahl gegenüber 2017 merklich gesunken. Im Jahresverlauf wurden mehr Stellen gemeldet.

 Arbeitsmarkt NK

Arbeitsmarkt NK

Foto: SZ/Steffen, Michael

Im Landkreis Neunkirchen war im Dezember eine leichte, jahreszeitlich bedingte Abschwächung auf dem Arbeitsmarkt zu beobachten. 4565 Frauen und Männer waren arbeitslos gemeldet, 31 mehr als im November. Die Arbeitslosenquote lag wie im Vormonat bei 6,3 Prozent. Das teilt die Arbeitsagentur mit. Gegenüber dem Vorjahr, das ist die gute Nachricht, gab es nach dem Zahlenmaterial der Agentur einen Rückgang um 0,7 Prozentpunkte in der Quote und um 375 Personen in der absoluten Zahl. Im Vergleich der Landkreise hat Neunkirchen hinter dem Regionalverband Saarbrücken (7,8 Prozent) die zweithöchste Quote.

„Der Arbeitsmarkt in der Region hat sich im abgelaufenen Jahr in einer sehr stabilen Verfassung gezeigt. Trotz eingetrübter Konjunkturaussichten wird die anhaltende Nachfrage nach gut ausgebildetem Personal auch im Jahr 2019 einen leichten Abbau der Arbeitslosigkeit bewirken“, erwartet Jürgen Haßdenteufel, Leiter der Agentur für Arbeit Saarland. „Schon jetzt können Unternehmen immer häufiger Stellen für Fachkräfte und ihre Ausbildungsplätze nicht besetzen. Dabei können die Arbeitgeber schon jetzt ein Stück weit zur Entspannung beitragen und die Qualifizierungs- und Weiterbildungsangebote nutzen, die wir ihnen anbieten,“ sagt er weiter. „Mit dem Qualifizierungschancengesetz wird ab Januar die Weiterbildungsförderung Beschäftigter unabhängig von Ausbildung, Lebensalter und Betriebsgröße verstärkt. Damit soll vor allem Beschäftigten, die von Strukturwandel und Digitalisierung betroffen sind, eine Anpassung und Fortentwicklung ihrer beruflichen Kompetenzen ermöglicht werden. Weitere Möglichkeiten bietet ab Januar das Teilhabechancengesetz, mit dem Langzeitarbeitslose mit hohem Lohnkostenzuschuss eingestellt werden können. Geschickt eingesetzt, können sie Fachkräfte von einfachen Tätigkeiten entlasten und diese ihre eigentliche Fachkräftearbeit machen lassen.“

Bei der Agentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslosen im Dezember um 13 auf 1385 gestiegen, das waren sechs Prozent weniger Arbeitslose als vor einem Jahr. Bei den Jüngeren unter 25 Jahren verringerte sich die Arbeitslosigkeit um 20 auf 136 im Vergleich zum November. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl um mehr als ein Fünftel gesunken. Die Zahl der Arbeitslosen in der Altersgruppe der über 50-Jährigen lag bei 656. Sie hat sich gegenüber dem Vormonat um drei und gegenüber dem Vorjahr um 30 erhöht.

Beim Jobcenter im Landkreis Neunkirchen (Grundsicherung) hat sich die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 18 auf 3180 erhöht und lag um 286 unter dem Vorjahreswert. Die Zahl der arbeitslosen Jüngeren unter 25 Jahren lag im Dezember bei 354. Sie ist gegenüber dem Vorjahr um 18 gesunken. 848 von Arbeitslosigkeit Betroffene waren 50 Jahre und älter. Ihre Zahl hat sich gegenüber dem Vorjahr um 37 verringert. Rund 41 Prozent der beim Jobcenter registrierten Arbeitslosen sind gleichzeitig auch langzeitarbeitslos, also bereits länger als ein Jahr gemeldet. Aktuell sind 1299 Personen langzeitarbeitslos. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein deutlicher Rückgang (minus 16,4 Prozent).

Die Unterbeschäftigung lag im Landkreis Neunkirchen im Dezember mit 6721 Personen um rund neun Prozent unter dem Vorjahresniveau. Der Anteil der Arbeitslosen an der Unterbeschäftigung betrug 67,9 Prozent. In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Menschen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind. Zum Stellenmarkt schreibt die Arbeitsagentur: „Unternehmen der Region haben im Dezember 235 Stellen zur Besetzung gemeldet. Seit Jahresbeginn wurden über 3100 Arbeitsstellen gemeldet, das war fast ein Viertel mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.“ Aktuell stehen noch rund 1100 freie Jobs zur Besetzung zur Verfügung. Die überwiegende Zahl der Jobangebote war in der Zeitarbeit, im Handel, im Gesundheits- und Sozialwesen und im verarbeitenden Gewerbe gemeldet. Auch im Öffentlichen Dienst, im Baugewerbe, im freiberuflichen/wissenschaftlichen/technischen Dienstleistungssektor und im Bereich Erziehung/Unterricht gab es viele offene Stellen.

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