Entsorger zieht um Terrag investiert über 13 Millionen Euro

Neunkirchen · Neues Bürogebäude entsteht in der Saarbrücker Straße. Auch auf dem ehemaligen Kohlenlager Hermine laufen die Arbeiten.

 Die künftige Deponie von Terrag liegt direkt an der B 41 vor den Toren von Neunkirchen.

Die künftige Deponie von Terrag liegt direkt an der B 41 vor den Toren von Neunkirchen.

Foto: Terrag/Thorsten Franz

Es sind zwei große Baustellen, die das Unternehmen Terrag derzeit in Neunkirchen vorantreibt. In der Saarbrücker Straße wächst das künftige Bürogebäude des Unternehmens aus dem Boden, vor den Toren der Stadt am Kohlwaldaufstieg sind große Maschinen und Lkw dabei, das ehemalige Grubenareal Hermine so zu formen, dass eine Deponie samt großer Halle dort künftig Platz findet. Alles in allem investiert Terrag derzeit über 13 Millionen Euro in der Kreisstadt. Der Entsorger zieht im kommenden Jahr komplett von Homburg nach Neunkirchen um.

Das dürfte einiges an Gewerbesteuer in die Kasse der Stadt Neunkirchen spülen. Und die Arbeiten beinhalten darüber hinaus eine gute Nachricht für Wiebelskirchen: Dort wird der Deponie-Betrieb von Terrag in den kommenden Jahren eingestellt, wenn das Gelände am Kohlwaldaufstieg so weit ist. Die Deponie dort werde dann in einer mehrjährigen Rekultivierungsphase gesichert, heißt es beim Unternehmen.

Zwischen dem Kreisel am Plättchesdole und dem Sinnerthaler Kreisel haben es die Autofahrer schon lange gesehen: An der B 41 hat der Entsorger parallel zur Bundesstraße eine Zufahrt hinauf auf das ehemalige Grubengelände und -lager gebaut. Die Lkw, die größtenteils über die A 8 kommen, erläutert Terrag-Geschäftsführer Frank Becker, fahren dann künftig über die B 41 direkt auf die Deponie: „Es ist ein Riesenvorteil, dass wir dann keine Ortsdurchfahrt mehr haben.“ Auf der B 41, die zwischen den beiden Kreiseln bald eine neue Decke erhalten soll, wird es in Richtung Neunkirchen eine Linksabbiegerspur geben. Das vermeide Staus und kritische Fahrsituationen im Alltagsverkehr. Schließlich ist die Bundesstraße viel befahren.

Auftakt der Arbeiten auf dem 18-Hektar-Areal war schon Ende vergangenen Jahres, erläutert Becker. 2020 soll dort der Betrieb beginnen. Wann genau, sei derzeit noch nicht zu sagen, da die letzten Schritte im komplexen Genehmigungsverfahren (Planfeststellungsverfahren inklusive Umweltverträglichkeitsprüfung und Öffentlichkeitsbeteiligung) noch liefen. Die Halle auf dem Gelände, das Abfallwirtschaftszentrum, werde um die 4000 Quadratmeter haben. Geruchsbelästigungen durch die Deponie schließt Becker aus, da sie ausschließlich mineralische Abfälle aufnehme.

Entsorgen will das Unternehmen auf der Deponie der Klasse I unter anderem Bodenaushub, Bauschutt, Straßenaufbruch und Schlacken. Terrag arbeitet vor den Toren der Stadt mit seinen eigenen Maschinen und Leuten. Wer sich das Gelände anschaut, entdeckt entlang der Wege niedrige Amphibienzäune. Auf dem Areal, erklärt Becker, gibt es in Richtung Wald die sehr seltene Geburtshelferkröte. Sie wird wie andere Amphibien durch 2,5 Kilometer Eidechsenzaun während der Arbeiten geschützt.

In Homburg hatte Terrag angemietete Büros. „Wir waren dort über 25 Jahre“, erklärt der Geschäftsführer. Mit dem Neubau in der Saarbrücker Straße beginne für den Entsorger ein neues Kapitel. Becker: „Wir haben fast 100 Mitarbeiter. Der Umzug ist für uns eine absolute Zäsur. Wir erhoffen uns dadurch auch einen ganz neuen Schwung.“ Das Bürohaus wird drei Stockwerke plus Tiefgarage haben.

Neben und hinter dem Gebäude in der Saarbrücker Straße ist Platz für weitere Parkmöglichkeiten. Etwa zehn Parkbuchten sollen dabei wieder für die Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Man befinde sich im Bauzeitenplan, erklärt der Chef. Vor Weihnachten soll die Gebäudehülle dicht sein. So lasse sich über die kalten Monate der Innenausbau gut voranbringen.

Mitte kommenden Jahres möchte Terrag dann den Umzug nach Neunkirchen über die Bühne bringen. Und zu einem Neunkircher Unternehmen werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort