Umgebaut  und modernisiert wird an mehreren Stellen. Weiße und mit Motiven verzierte Gipskartonwände zeugen davon, dass sich dahinter einiges tut. Farbenfrohe Ballons weisen den Weg zu Geschäften, die den Umbau schon hinter sich haben. Fast täglich verändert sich zur Zeit etwas im Center.

Das hat seinen Grund. Alle zehn Jahre stehen umfangreiche Modernisierungsarbeiten an. „Das ist Standard bei ECE“, sagt Center-Managerin Nicole Keller im SZ-Gespräch. Das Center gehört zum Konzern ECE. Und nach Kellers Ansicht ist die Modernisierung notwendig. „Die Kunden wollen das, fühlen sich besser. Nur so kann ein Shoppingcenter alt werden.“

Das Neunkircher Center ist nun seit einigen Tagen, exakt seit dem 31. August, 30 Jahre alt. Also wird investiert. Laut Keller in 65 Geschäften. Wobei viele die Zeit bis September nutzen, einige aber auch ins neue Jahr gehen werden. 65, das ist eine große Zahl? Keller relativiert. Vor zehn Jahren seien es sogar 82 gewesen. „Viele von  diesen sind schon seit Beginn an dabei.“

Und sie bleiben. Gerüchten, dass zum Beispiel die größeren Textilhäuser das Center verlassen, erteilt Nicole Keller eine klare Absage: „Die bleiben alle.“ Allerdings wird es im kommenden Jahr keinen Lebensmittelmarkt mehr geben. Dieser werde das Center verlassen. Verhandlungen mit einem neuen Mieter laufen, allerdings kommt dieser nicht aus der Lebensmittelbranche.

Der Umfang der Modernisierungs-Arbeiten schwankt. Mal wird nur die Innenausstattung auf den neuesten Stand gebracht, mal wird aber auch vergrößert, so dass Wände weichen müssen. Denn der Trend gehe zu größeren Einheiten. So werde man sich künftig im Saarpark-Center bei etwa 110 Geschäften bewegen statt bisher 130.

Nach der Schließung der Schröder-Filiale und zeitgleich der drei Backwaren-Shops ist das Essensangebot kleiner geworden. Das werde sich aber ändern, erklärt die Center-Managerin. Sie will den Gastronomie-Anteil nicht nur halten, sondern deutlich vergrößern. Das wünsche der Kunde heute. Keller: „Wir wollen auch mehr raus auf den Platz.“  Wer aber hofft, dass sich im ehemaligen Bereich Schröder schnell was tut, den muss Keller enttäuschen. Da stehe eine umfangreiche brandschutztechnische Sanierung an, die bis ins kommende Jahr dauern werde.

Nicht nur die Mieter investieren in ihre Geschäfte, ECE selbst steckt in das Saarpark-Center mehrere Millionen Euro, unter anderem in neue Technik und den Brandschutz. Und in das Outfit der Galerie. Keller: „Das Center bekommt Farbe.“

Auch wenn immer mehr Menschen im Internet einkaufen, wenn der Handel im Wandel ist, sagt Keller: „Wir glauben an die Zukunft der Shoppingcenter.“ Der Kunde suche nach wie vor das Einkaufserlebnis: „Er will sehen, hören und riechen“, so Keller. Dazu zählen für sie auch die zahlreichen Aktionen. Es müsse eine emotionale Bindung zum Center geschaffen werden: Keller: „Wenn der Kunde dann nach Haus fährt, soll er sagen: Das war ein schöner Tag.“

Auch nach 30 Jahren ist der Besucherstrom ungebrochen: „Jedes Jahr kommen mehr als sechs Millionen Menschen ins Center“, sagt die Managerin. Nach Abschluss der Umbauten werde es noch einmal einen Anstieg geben. Der Einzugsbereich reiche vom Saarland bis Idar-Oberstein, Kusel, Zweibrücken und Kaiserslautern und umfasse etwa eine Million Einwohner. Vier Prozent der Gäste seien Amerikaner. 1200 Mitarbeiter sind im Center beschäftigt.

Auch mit Blick auf neue entstehende Konkurrenz ist der Managerin nicht bange: „Wir sind der Platzhirsch seit 30 Jahren.“

Den 30. Geburtstag feiert das Saar-Parkcenter von Donnerstag, 17. Oktober, bis Samstag, 2. November. Das verrät Keller. Die Gäste können sich auf einige Aktionen freuen.