Neunkircher Stadtfest in neuem Gewand Das Neunkircher Stadtfest erfindet sich neu

Neunkirchen · Neuer Name, neues Konzept: Vom 22. bis 24. Juni 2018 heißt es „Bliestage Neunkirchen . . . mein Stadtfeschd“.

 Der Stummplatz bleibt der zentrale Festplatz während des Neunkircher Stadtfestes, das in seiner 41. Auflage als „Bliestage Neunkirchen – mein Stadtfeschd“ ein neues Gesicht zeigen wird.  

Der Stummplatz bleibt der zentrale Festplatz während des Neunkircher Stadtfestes, das in seiner 41. Auflage als „Bliestage Neunkirchen – mein Stadtfeschd“ ein neues Gesicht zeigen wird.  

Foto: Willi Hiegel

Wer wagt, gewinnt. Oder erarbeitet sich zumindest die Chance, etwas zu verbessern. Denn ein „Weiter so“ erscheint den Machern des Neunkircher Stadtfestes als die schlechteste Lösung angesichts der Tatsache, dass dieses schon lange kein Selbstläufer mehr ist. Noch sei das Neunkircher Stadtfest eines der größten Volksfeste in der Region, stellt Uwe Wagner, Geschäftsführer der veranstaltenden Kulturgesellschaft, klar. Aber: Früher sei es selbstverständlich gewesen, dass man auf „sein“ Stadtfest ging. Das Unterhaltungsangebot habe sich jedoch enorm vergrößert, auch Entfernungen spielten kaum eine Rolle mehr.

„Während der Stadtfesttage, traditionell am letzten Juniwochenende, gibt es regelmäßig drei bis vier große Parallelveranstaltungen in der Region.“ Daran würde auch ein anderer Termin im Jahr nichts ändern, betont Wagner. Zu kämpfen haben seit Jahren alle Volksfeste mit den steigenden Kosten. Allein an Gema-Gebühren seien fürs 40. Stadtfest in diesem Jahr rund 10 000 Euro fällig gewesen, das seien immerhin rund zehn Prozent des Gesamtetats von etwa 100 000 Euro, Tendenz steigend. Auch die Ausgaben für die Sicherheit der Festbesucher wachsen stetig. Da der Etat aus naheliegenden Gründen nicht mitwächst, seien Auftrittszeiten von Bands oder auch das Kinderprogramm gekürzt worden. Hinzu kommt, dass Stadt- und Dorffeste nicht mehr wie früher auf die Vereine bauen können. Denen gehen die Ehrenamtler aus, die mehrere Tage einen Stand betreiben. Zugleich steigen die Erwartungen der Gäste, man könnte auch sagen: Sie (wir) sind verwöhnt.

Das erste Stadtfest nach der 40. Auflage 2017 soll nun zu einem Neustart genutzt werden. Mit ins Boot hat sich die Neunkircher Kulturgesellschaft die Werbeagentur acpress aus Wadgassen geholt. Diese ist für die Planung, Organisation und Durchführung des Stadtfestes verantwortlich. Projektmanager Fabian Eckel, der am Dienstag mit Uwe Wagner der Presse das neue Konzept vorstellte, betreut seit Jahren die „Neunkircher Messe“. Die Agentur acpress war außerdem bereits in diesem Jahr Teilorganistor des Neunkircher Stadtfestes. „Wir versuchen, das Stadtfest unter den beschriebenen Rahmenbedingungen bestmöglich durchzuführen“, erklärt Uwe Wagner. Die Agentur acpress habe man 2017 beteiligt, weil es den Posten des traditionellen Marktmeisters nach der Pensionierung von Walter Schwender nicht mehr gebe. Kosten für die Agentur würden kompensiert durch die Arbeitsentlastung der Kulturgesellschaft. Unumgänglich sei es jedoch, nach Jahren der Stagnation die Standpreise zu erhöhen.

Die auffälligste Änderung zuerst: Das Neunkircher Stadtfest erhält einen neuen Namen. Da sich der Festbereich mit der Einbindung der Bliespromenade verändert, heißt es ab 2018: „Bliestage Neunkirchen . . . mein Stadtfeschd“. Es werde „klare, strukturelle Veränderungen“ geben, sagt Fabian Eckel. Am Auffälligsten wird der Umzug der Vereine vom Unteren Markt auf den keksdosenfreien Lübbener Platz sein. Hier können die Vereine unter anderem sportliche Angebote präsentieren, für Bühnenauftritte können sie nachmittags die Bühne auf dem Stummplatz nutzen. Auf dem Unteren Markt soll die Kirmes ihren Platz finden.

An der Blies soll vorwiegend jüngeres Publikum angesprochen werden, etwa mit Cocktailbar, Chillout-Lounges und Musik vom DJ. Zum Treffpunkt der Kulturen soll die Eventzone Hammergraben werden. Das „Esszimmer“ der Bliestage Neunkirchen befindet sich in der Lindenallee, wo das gastronomische Angebot gebündelt wird. Was nicht heißt, dass man sich nicht auch anderswo auf der Festmeile stärken kann. Der Stummplatz bleibt der zentrale Festplatz. Hier verspricht Fabian Eckel „Klasse, statt Masse.“ Mit Partnern und Sponsoren sollen musikalische Topacts möglich gemacht werden.

Die Grundpfeiler seien gesetzt, fasst Uwe Wagner zusammen. Jetzt beginne ein spannender Prozess der Diskussion.

Die Neunkircher Kulturgesellschaft – nicht die Stadt Neunkirchen – lädt für den heutigen Mittwoch, 8. November, um 19 Uhr zu einer öffentlichen Bürger-Information mit Diskussion zum Thema Stadtfest 2018 in die Stummsche Reithalle.

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