Rosenmontagszug in Neunkirchen Das Imperium wirft zurück

Neunkirchen · Passend zum 6 mal 11-jährigen Jubiläum des Neunkircher Karnevalsauschusses gab es einen Rosenmontagszug der Superlative.

 Panda-Bären, Gardemädchen und Krümelmonster: So bunt wie die Gruppe der Neunkircher Daaler präsentierte sich gestern der gesamte Rosenmontagszug in Neunkirchen, der 100.000 Besucher anlockte.

Panda-Bären, Gardemädchen und Krümelmonster: So bunt wie die Gruppe der Neunkircher Daaler präsentierte sich gestern der gesamte Rosenmontagszug in Neunkirchen, der 100.000 Besucher anlockte.

Foto: Jörg Jacobi

Es gibt so Tage, an denen passt einfach alles: das Wetter, die Stimmung, die Musik und dann auch noch ein bestens gelaunter Jubilar, der für all das verantwortlich ist. Na gut, zugegeben, am Wetter kann der Neunkircher Karnevalsausschusses (NKA) noch nichts drehen, aber an seinem 66. Geburtstag ließ er es zum Höhepunkt der Fastnacht so richtig krachen.

So bunt und so groß  war er lange nicht mehr, der Neunkircher Rosenmontagszug: Insgesamt sorgten 38 Vereine mit 120 Gruppen und 1500 Teilnehmern für 90 Minuten Kurzweile der Superlative, in denen sich die mitgebrachten Tüten der Kinder reichlich mit Süßigkeiten füllten. Passend dazu war auch die Stimmung unter den laut Angabe von Veranstalter und Polizei rund 100.000 Narren am Straßenrand am Großen-, pardon, Rosenmontagszug rekordverdächtig gut. Das lag vor allem an den Musikgruppen, die kaum eine Schunkelpause zuließen. Ob es nun die Guggemusiker der Pfälzer Rhythmusfetzer waren, die mit „Sweet Caroline“ jeden Meter Bürgersteig zum stimmgewaltigen Trottoir-Chor werden ließen, oder der Spielmannszug aus Wellesweiler, der weiß, dass man nach wie vor jeden Faaseboz mit Rucki-Zucki zum Händchen-nach-oben-Händchen-nach-unten bewegen kann. Es geht aber auch ohne närrisches Orchester, wie Josh Sieren von den Roten Funken bewies. Alleine, nur mit seinem Akkordeon und „’S is Faasenacht, die Kiechelcher wärre gebackt“ zauberte er ein Lächeln auf jedes bunt angemalte Gesicht.

Auf fast jedes zumindest, denn da kann so viel Frohsinn herrschen, wie es will, dem alten Miesepeter Darth Vader zieht es so schnell nicht die Mundwinkel nach oben. Der war nämlich mit fast dem gesamten Star-Wars-Imperium als Fußgruppe beim Umzug dabei, hatte aber netter Weise nicht nur die dunkle,. sondern auch die helle Seite der Macht mitgebracht. Allen voran ein paar Ewoks und Chewbacca, der mit all seinen Zotteln  gut gelaunt in die Menge winkte. Und wann sonst, wenn nicht an Rosenmontag, wirft einem ein Superschurke wie Darth Vader schon mal eine Tüte Popcorn zu? „Klarer Fall“, meinte Zugbesucher Mathias Seibert aus Spiesen, „das Imperium wirft zurück“. Das Fazit der treuen Rosenmontagszugbesuchers: „So scheen war noch kenner.“

„So scheen“ und sogar „scheener“ wie gestern war das Wetter in  vergangenen Jahren zwar schon ein paar Mal, aber der größte Wunsch aller Narren an Rosenmontag wurde erfüllt: kein Regen. Zwar fielen ein paar Schneeflocken und der Wind blies so kräftig, wie mancher Fanfahrenzug, aber das weiß jeder Faasenachter: Wer schunkelt, tanzt und mal am Schnäppschen nippt, dem wird es flott auch wieder warm.

Überhaupt gar kein Problem mit der Kälte hatten die kleinen Besucher, die gut damit beschäftigt waren,  ihre Beutel und Tüten mit allem zu füllen, was von den Wagen geworfen wurde. Und das war so einiges: Chips-, Popcorn-, und Gummibärchentüten dürften ganz klar auf den vorderen Rängen in der Beliebtheitsskala landen, aber besonders begehrt waren kleine Plüsch-Pandas, die an die kleinen Schäfchen, Bienchen, Tiger, Marienkäfer, Clows, Prinzessinen und, und, und  verteilt wurden. So auch an Frieda (5), Matilda (6) und Henry (2), die mit ihrer Ausbeute mehr als zufrieden waren und stolz drei prall gefüllte Jutebeutel vorzeigten. „Unn nägschd Johr, komma na do nommo?“, fragte sie der Verfasser dieser Zeilen. „Au ja!“, war die einhellige Antwort.

 Star Wars beim Rosenmontagszug: Chewbacca und ein Ewok (vorn) feiern mit.

Star Wars beim Rosenmontagszug: Chewbacca und ein Ewok (vorn) feiern mit.

Foto: Jörg Jacobi

Der NKA muss sich also keine Sorgen um den närrischen Nachwuchs machen, und da NKA-Präsident Karl Albert bereits für die kommenden Jahre Umzüge von gleicher Klasse angekündigt hat, dürfte an folgenden Rosenmontagen so mancher Fastnachtsmuffel zum Frohsinn bekehrt werden.

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