Stolze Historie 100 stolze Jahre auf 112 fesselnden Seiten

Neunkirchen · 100 Jahre Sportverband Neunkirchen: Zu diesem stolzen Jubiläum hat der NSV letztes Jahr trotz Corona eine Chronik herausgegeben. Denn die Historie des Verbandes und die sportlichen Höchstleistungen seiner Vereine dürfen nicht in Vergessenheit geraten, sagt der NSV-Vorsitzende Hans-Artur Gräser.

 Im Winterschlaf lag das Neunkircher Ellenfeldstadion noch vor wenigen Tagen. Die in die Jahre gekommene, aber noch immer stolze Spielstätte der Borussia , die als schönstes Stadion im Saarland gilt, darf in der Chronik des Neunkircher Sportverbandes natürlich nicht fehlen.

Im Winterschlaf lag das Neunkircher Ellenfeldstadion noch vor wenigen Tagen. Die in die Jahre gekommene, aber noch immer stolze Spielstätte der Borussia , die als schönstes Stadion im Saarland gilt, darf in der Chronik des Neunkircher Sportverbandes natürlich nicht fehlen.

Foto: Stefan Holzhauser

Für den Neunkircher Sportverband (NSV) war das Jahr 2020 ein besonderes. In positiver wie negativer Hinsicht. Positiv ist selbstverständlich, dass der Verband ein stolzes Jubiläum feierte. 100 Jahre alt wurde der NSV. Mehr als nur ein Wermutstropfen war, dass der runde Geburtstag  nicht angemessen begangen werden durfte. Denn 2020 war auch das Jahr der Pandemie. Und Corona nahm auf das Jubiläum des Neunkircher Sportverbandes keine Rücksicht.

„Trotzdem sind diese 100 Jahre ein Meilenstein in unserer Geschichte“, sagt Hans-Artur Gräser, der Vorsitzende des NSV. „Und aus diesem Grund haben wir uns dazu entschlossen, unsere Chroniken fortzuschreiben. Wir wollen der Nachwelt Fakten hinterlassen. Und es sollen die Menschen gewürdigt werden, die sich teilweise bis heute um die Belange des Neunkircher Sportverbandes verdient gemacht haben“, ergänzt Gräser. Das Jubiläum solle „nachgefeiert“ werden, sobald dies wieder möglich sei.

Beim Verfassen der Jubiläumschronik sei auf ältere Festschriften, aber auch das Neunkircher Stadtarchiv, Zeitungsausschnitte und Augenzeugenberichte früherer Vorstandsmitglieder zurückgegriffen worden, berichtet Gräser.


Ein Streifzug durch die 112 Seiten der Chronik des Sportverbandes:

Mehrere Athleten, die für Vereine aus dem Landkreis Neunkirchen an den Start gingen, vertraten international sogar noch das von 1947 bis 1956 eigenständige Saarland. Sprinterin Inge Eckel, Dreispringer Willi Burgard, der Turner Walter Müller sowie die beiden Fechter Karl Bach und Willi Rössler etwa. Sie gehörten 1952 bei den Olympischen Spielen in Helsinki zu den 37 Saar-Athleten. Auch Kurt Heidrich war in Helsinki bereits dabei. Der damals 19-Jährige gehörte zu einer Gruppe von 90 Nachwuchssportlern, die in einem Jugendlager vor Ort waren. Zwei Jahre später – bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Bern – ging der ehemalige Vorsitzende des Neunkircher Sportverbandes dann selbst an den Start. Er gehörte zusammen mit Werner Kiefer, Edmund Burg und NSV-Ehrenmitglied Gerd Lemmes zur saarländischen Sprinterstaffel.

Ebenfalls für das eigenständige Saarland trat der Fußballer Karl Ringel an. Der gebürtige Franke wurde als Spieler von Borussia Neunkirchen 1955 und 1956 vier Mal in der Saar-Auswahl eingesetzt. Nach der Wiedereingliederung des Saarlandes wurde er im Rahmen von Freundschaftsspielen sogar bei der deutschen Nationalmannschaft eingesetzt. Außerdem spielte er mit Borussia Neunkirchen in der Fußball-Bundesliga. Die damalige Borussia-Mannschaft wurde mit dem Ehrenpreis des Neunkircher Sportverbandes ausgezeichnet. Auch die Profikarriere von Stefan Kuntz, der 1996 mit Deutschland Europameister wurde, nahm in der 2. Liga bei den Borussen ihren Anfang. Zur Jahrtausendwende trainierte Kuntz die Neunkircher dann auch für ein Jahr. Apropos Fußball: Nicht nur die erfolgreichen Kicker – auch der Schiedsrichters Gerhard Theobald vom TuS Wiebelskirchen, der von 1982 bis 1993 fast 100 Spiele in der Fußball-Bundesliga leitete, darf in der Chronik nicht fehlen.

Die Olympischen Spiele 1992 in Barcelona bleiben für Katrin Schmidt vom TuS Wiebelskirchen unvergessen. Erstmals seit 40 Jahren wurde damals wieder eine Neunkircher Sportlerin in den deutschen Olympiakader berufen. Auch bei den Spielen 1996 in Atlanta war sie dabei. Zusammen mit dem Furpacher Sprinter Andreas Ruth vom VfB Borussia Neunkirchen als Mitglied der 4 x 100 Meter-Staffel. Und bei Olympia 2000 in Sydney gehörte die Neunkircher Sprinterin Shanta Ghosh zur deutschen Mannschaft.

Nicht nur die erfolgreichen Individualsportler, auch die Vereine, die die 100 Jahre im Sportverband Neunkirchen geprägt haben, sind Bestandteil der Jubiläumschronik.

Neben Borussia Neunkirchen war das auch der TuS Neunkirchen, dessen Handballer von 1966 bis 1968 in der ersten Liga spielten. Die Handballerinnen des Vereins waren zwischen 1991 und 1996 in Liga zwei am Ball. Auch die Badmintonspieler des TuS Wiebelskirchen waren jahrelang im deutschen Oberhaus vertreten. Spricht man vom TuS Wiebelskirchen dürfen auch die vielen Erfolge der Kegler des Vereins nicht fehlen. Rudi Becker und Daniel Schulz errangen mehrfach den Weltmeistertitel. Zahlreiche Erfolge feierten auch die Fechter und Judoka des TuS Neunkirchen, die Prellballer in Sinnerthal und Wellesweiler . . . die Aufzählung ließe sich lange fortsetzen.

Die Jubiläumschronik beschränkt sich aber nicht nur auf sportliche Höchstleistungen, auf Titel, Medaillen und Erfolge – auch die freundschaftlichen Vergleichskämpfe und Sportpartnerschaften, die der NSV pflegt, bleiben unvergessen. Zum Beispiel der Vier-Städte-Wettkampf 1958 zwischen Neunkirchen, Homburg, St. Ingbert und Zweibrücken. Auch das „Spiel ohne Grenzen“ zwischen den Sportverbänden Homburg, Bexbach und Neunkirchen war lange fester Bestandteil des Neunkircher Sportkalenders.

Auch die internationalen Sportpartnerschaften zu Vlissingen (Niederlande), der französischen Stadt Mantes-la-Ville nordwestlich von Paris und dem polnischen Wolsztyn werden beleuchtet. Ebenso der innerdeutsche Austausch zwischen Mannschaften aus der damaligen DDR und Westdeutschland. So besuchte 1983 die Hochschul-Sportgemeinschaft von Lok Dresden die Badmintonspieler des TuS Wiebelskirchen. Drei Jahre später war die nächste DDR-Mannschaft in Neunkirchen zu Gast. Die Fußballer der Borussia empfingen das Team von Sachsenring Zwickau.

Die Chronik beinhaltet auch die großen Sportveranstaltungen, die Neunkirchen über die Landesgrenzen hinaus bekannt machen. Wie den Neunkircher Triathlon oder das Wagwiesenrennen. Zudem findet sich eine Übersicht über die Neunkircher Sportstätten. Da darf natürlich das Ellenfeldstadion nicht fehlen, das vom Fußball-Magazin „11 Freunde“ als „schönstes Stadion des Saarlandes“ bezeichnet wird.

 Die Chronik des Neunkircher Sportverbands ist weiter erhältlich.

Die Chronik des Neunkircher Sportverbands ist weiter erhältlich.

Foto: Stefan Holzhauser
 Hans-Artur Gräser, der Vorsitzende des Neunkircher Sportverbands.   Foto: Marc Prams

Hans-Artur Gräser, der Vorsitzende des Neunkircher Sportverbands. Foto: Marc Prams

Foto: Marc Prams

Wer die Chronik erwerben möchte, wendet sich  per E-Mail an: ha.graeser@t-online.de oder info@neunkircher-sportverband.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort