Kirchenmusik „Himmlische Götterspeise“ in St. Marien

Neunkirchen · Chorleiter Jan Brögger begeisterte am Karfreitag mit seinen Konzert 180 Zuhörer.

Dem Organisten und Chorleiter von St. Marien in Neunkirchen, Jan Brögger, glückte etwas Bemerkenswertes: Ganz ohne die Musik von Johann Sebastian Bach gelang es ihm in der Kirche, die etwa 180 begeisterten Zuhörer in Neunkirchen aus der Tristesse des Karfreitag zur österlichen Freude zu führen. Es begann mit Georg Philipp Telemanns Biblischen Sprüchen, die vom Vokalensemble St. Marien, engagierten Solistinnen und Solisten sowie von Mitgliedern der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken/Kaiserslautern quasi in eine „himmlische Götterspeise“ verwandelt wurden.

In der anschließenden Passionskantate von Telemann „Siehe, das ist Gottes Lamm“ zeigte sich wieder die Professionalität der Solisten und des Orchesters. Aber auch die des (überwiegend) älteren Publikums:  Szenenapplaus blieb aus.

Die Kantate „Jesu, meine Freude“ von Dietrich Buxtehude gab Chor und Solisten erneut Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen. Wahrhafte Raumklänge wurden auch hörbar bei den „Sechs Psalmen“ von Joseph Haydn, bei denen die Solisten von der Empore oberhalb des Altarraums zu sehen und zu hören waren – eine schöne Idee.

Alle Stücke wurden einfühlsam begleitet von Rita Küppers an Continuo und Klavier. Aber auch die Solisten Jessica Quinten, Cathrin Bungert, Hildegard Baum (Sopran und Mezzosopran) sowie Thomas Molitor und Thomas Brill (Bass) zeigten höchstes Niveau).

Das Publikum dankte mit minutenlangem Applaus. Die Hoffnung auf eine Zugabe erfüllte sich aber nicht. Und das war auch gut so. So konnten die Klänge des wunderschönen Konzertes noch lange nachhallen.

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