Brutzeit von Enten missachtetZum Artikel "Entenjagd hält Hund im Wasser" (SZ vom 3. Juni)Die Geschichte war zwar schön erzählt und auch der "Retter" gut herausgestellt, aber Tatsache ist doch wohl, dass in diesem Fall der Hund widerrechtlich Enten gejagt hat. Und dies finde ich überhaupt nicht lustig! Dazu kann ich folgende Geschichte aus dem vergangenen Jahr erzählen: Mein Mann und ich gehen regelmäßig im Kasbruchtal spazieren. Auf dem idyllisch gelegenen Weiher zwischen Kleingartenanlage und Schwimmbad brüten jedes Jahr die Enten. An einem Sonntag kamen wir an dem Weiher vorbei. Auf dem Weg davor saß eine Ente, die ganz offensichtlich durch eine Bisswunde verletzt war. Bei ihr befanden sich acht Küken. Von der anderen Seite näherte sich ein junges Paar mit einem freilaufenden Hund. Es war jämmerlich mit ansehen zu müssen, wie die Ente versucht hat, sich und ihre Küken im Wasser in Sicherheit zu bringen. Der Hund ist auch sofort ins Wasser gesprungen und war nur - wie in Ihrem Artikel auch beschrieben - nach langem Hin und Her und mit viel Geschrei dazu zu bewegen, das Gewässer wieder zu verlassen. Das Ende der Geschichte war, dass für den Rest des Sommers keine Enten mehr auf dem Weiher zu beobachten waren. Und fast jedes Mal kann man beobachten, dass Hundebesitzer ihre Hunde frei laufen lassen, sie sogar zu einem Bad im Weiher animieren. Andere Tiere, auch wenn sie Junge haben oder Brutzeit ist, interessieren dann nicht! Im Artikel wird zwar erwähnt, der Hund hat sich aus der Leine befreit, was fast unmöglich scheint, und hat tolle 100 Minuten Jagd auf Enten gemacht. Die Polizei war im Einsatz und und und...Hier frage ich, wer bezahlt das eigentlich? Oder geht man da mit einem Schmunzeln darüber hinweg - was ich gar nicht verstehen kann. Ich liebe Hunde, aber hier kann ich nur sagen: Das Tier kann nichts dafür, aber die Halter müssen mehr Verantwortung tragen. Monika Bartholomä, Neunkirchen