Begrünung Eine Samenspende der anderen Art
Heinitz · Die Bergehalde Geisheck in Heinitz wird nun doch begrünt. Dieser Entschluss wurde am Freitag mit einem symbolischen Akt besiegelt.
Anfang 2018 hat die RAG Montan-Immobilien mit der Sanierung der Fläche des ehemaligen Absinkweihers und der Bergehalde Geisheck in Heinitz begonnen. Im Sommer letzten Jahres hatte das Unternehmen die Bevölkerung dann zu einer Baustelleninformation eingeladen und unter anderem darüber informiert, dass nach Abschluss der Arbeiten keine Begrünung der rekultivierten Fläche vorgenommen wird. Sehr zum Unmut der Anwohner in der Friedrichsthaler Straße in Heinitz, die für diese Entscheidung absolut kein Verständnis aufbrachten.
Ein gutes Jahr später haben sich die RAG Montan-Immobilien und die LIK Nord, die die gesamte Fläche nach Abschluss der Arbeiten als sogenanntes „Landschaftslabor Bergbaufolgelandschaft“ übernehmen wird, auf eine Änderung der Sanierungsplanung verständigt. Um das Umdenken auch nach außen hin zu zeigen, überreichte Rudolf Krumm, der Prokurist der RAG Montan Immobilien GmbH, am Freitag an den Heinitzer SPD-Stadtverordneten Frank Lorschiedter eine symbolische Menge Saatgut. „Lorschiedter war für mich in all der Zeit der gefühlte Ortsvorsteher von Heinitz“, verwies der RAG-Prokurist auf den Umstand, dass der Heinitzer Kommunalpolitiker für das Unternehmen in vielen Dingen immer wieder Ansprechpartner war. Krumm erinnerte daran, dass in Heinitz schon 2006 mit ersten Arbeiten begonnen wurde und deshalb habe er durchaus Verständnis dafür, dass diese Großbaustelle bei den Bürgern keine Begeisterung hervorgerufen hat.
Stefan von dem Broch, der zuständige Projektingenieur, erläuterte den derzeitigen Stand und den Fortgang der Arbeiten. Er erinnerte aber auch an die Bürgerproteste im vergangenen Jahr, die ernst genommen wurden. Als Umwelt-Staatssekretär war Sebastian Thul maßgeblich an der Umformulierung der ursprünglichen Genehmigung beteiligt. „Wir finden im Umweltministerium nicht immer nur Probleme“, meinte der SPD-Politiker, „sondern sehr oft auch Lösungen“. Für Thul ist Heinitz „so etwas wie die Heimat von Bürgerinitiativen“, wie er sagte, „die allerdings dem negativen Image solcher Bewegungen entgegenwirken“. Oberbürgermeister Jörg Aumann erinnerte daran, dass die Anlieger in der Friedrichsthaler Straße anfangs doch sehr betroffen waren, die Notwendigkeit der Maßnahme aber akzeptiert haben. „Letztlich wurde ein guter Kompromiss gefunden, mit dem jeder gut leben kann“ meinte Aumann, und dafür gebühre dem Unternehmen und den Heinitzer Bürgern gleichermaßen Dank. RAG-Projektingenieur von dem Broch geht davon aus, dass „die Arbeiten in Heinitz Ende nächsten Jahres abgeschlossen“ sind.