Regionalvermarktung Bauern setzen auf Regionalvermarktung

Illingen · Auf dem Zeisweilerhof bei Illingen trafen sich regionale Landwirte bei einer Kreisversammlung zum Austausch.

 Über eine neue Düngeverordnung wurden die Landwirte bei ihrer Versammlung informiert.

Über eine neue Düngeverordnung wurden die Landwirte bei ihrer Versammlung informiert.

Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb/Henning_Bagger

Einmal im Jahr treffen sich die Landwirte in den Landkreisen, um sich im Rahmen der Kreisversammlung des Bauernverbandes Saar über anstehende Neuerungen zu informieren, aber auch, um ins Gespräch zu kommen. Am vergangenen Donnerstagabend war es im Kreis Neunkirchen soweit, der Zeisweilerhof war das Ziel von etwa zwölf Landwirten aus dem Kreis. Begrüßt wurden die Gäste vom Kreisvorsitzenden Georg Neufang. Mit seinem Bericht eröffnete er die Tagesordnung. Sein erster Blick galt dem Wetter im vergangenen Jahr, das, so erklärte er, eine Fortsetzung des Wetters aus dem Jahr zuvor gewesen sei. „Die Ernte war am Ende halbwegs erfolgreich, aber die Qualität war nicht so gut“, resümierte er.

Vor allem aus einem Gespräch mit Neunkirchens Landrat Sören Meng schöpft Neufang Hoffnung für die Landwirte im Kreis. Meng hatte angeregt, eine Regionalvermarktung ins Leben zu rufen. „Mit einer Art Wegweiser sollen die Angebote gebündelt dargestellt werden“, erklärte der Landwirt.

Ebenfalls mit seinem Bericht, zudem dem ersten in der Funktion als Präsidenten des saarländischen Bauerverbandes, war Peter Hoffmann aus dem Kreis Merzig-Wadern nach Illingen gekommen. Er hatte eine Vielzahl aktueller Themen aus der Agrarpolitik vorbereitet, die sowohl die Lage direkt auf dem heimischen Hof, aber auch die gesamtpolitische Lage in der EU beleuchtete. Ganz klar betonte er, habe er sich bei seinem Amtsantritt vorgenommen, alle Betriebsformen durch den Verband zu vertreten. „Es gibt so viele regionale Unterschiede im Saarland, da können wir im Gesamten immer nur ein unscharfes Bild zeichnen“, sagte er. Hoffmann sieht sich als Vertreter der Wein-, Milch, Fleisch- und Gemüsebauern, die im Haupt- oder Nebenerwerb tätig sind. „Wir alle wollen in unseren Entscheidungen weder von der Politik gegängelt, noch von den Medien zerrissen werden, also zeigen wir uns untereinander solidarisch, fangen wir damit an“, appellierte er an seine Kollegen.

Gerade in der neu verabschiedeten Ausgleichszulage für 93 Prozent der Flächen im Saarland, die er als Riesenerfolg bewertet, solle man nicht auf den benachbarten Bauern schielen. „Meine Vorgänger haben hier dicke Bretter gebohrt und wir dürfen stolz sein, dass es diesen Ausgleich endlich für die benachteiligten Gebiete gibt“. Sehr gerne, betonte er, hätte er auch die restlichen sieben Prozent der Flächen in diese Förderung aufgenommen. Bei vielen Bauern, berichtet er, sei nicht die alltägliche Arbeit das Problem, vielmehr würde die Bürokratie immer mehr Zeit beanspruchen.

Eine Hilfestellung war der anschließende Vortrag von Alexander Welsch vom Verband. Er informierte über die neue Düngeverordnung, appellierte an die Landwirte, bei Rückfragen gerne den Verband zu kontaktieren. Schließlich beschäftigte sich ein weiteres Referat von Sebastian Jung mit dem wichtigen Thema der Absicherung im Alter.

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