Bandklasse am Gymnasium am Steinwald Wenn die Schüler den Unterricht rocken

Neunkirchen · Bei genügend Anmeldungen wird im Neunkircher Gymnasium am Steinwald zum neuen Schuljahr eine Bandklasse eingeführt.

 Die schuleigene Band „GaStauftritt“ freut sich schon auf Verstärkung, wenn die Bandklasse am Gymnasium am Steinwald zum nächsten Schuljahr realisiert wird.

Die schuleigene Band „GaStauftritt“ freut sich schon auf Verstärkung, wenn die Bandklasse am Gymnasium am Steinwald zum nächsten Schuljahr realisiert wird.

Foto: Carina Peitz

Ein Tag ohne Musik zu hören – geht gar nicht bei jungen Leuten. Aber wie wäre es, gute Mucke selbst zu machen? Nicht allein im stillen Kämmerlein, sondern zusammen mit anderen jungen Leuten, also in einer Band? Eine gute Idee, die leider nicht so einfach zu verwirklichen ist. Möglich will dies das Neunkircher Gymnasium am Steinwald machen, das zum Schuljahr 2018/2019 eine Bandklasse plant.

Die Voraussetzungen dafür sind auf jeden Fall bestens, ist Schulleiterin Karin Weiskircher-Hemmer überzeugt. Mit Musiklehrerin Carina Peitz stellte sie der SZ das Konzept vor. Das Erlernen eines Instrumentes halten beide grundsätzlich für „sehr wichtig für die Entwicklung, aber oft eine teure Sache“. Nicht alle Eltern könnten es sich leisten, ihrem Kind ein Instrument zu kaufen und den notwendigen Musikunterricht zu finanzieren. Dabei seien die Musikklassen an den saarländischen Schulen stark im Kommen, weiß Carina Peitz. „Musik bekommt erst einen Wert, wenn man sie selbst macht.“ Es sei etwas ganz anderes „sich darauf einzulassen“. Das zeigte sich etwa beim Tag der offenen Tür am Steinwaldgymnasium, als das aufgebaute „Instrumentenkarussell“ mit großer Begeisterung von den Jungen und Mädchen genutzt wurde. Der Refrain von „Wannsee“ schallte zu improvisierten E-Bassrhythmen und engagiertem Schlagzeug durchs Schulgebäude, dass es eine Freude war.

Und Spaß soll es machen, zur neuen Bandklasse zu gehören. Aber auch wichtige Kompetenzen fördern wie etwa Durchhaltevermögen, Konzentrationsfähigkeit und vor allem Teamgeist. Denn wer sich im Februar nächsten Jahres (Anmeldefrist vom 6. bis 12. Februar) für eine Bandklasse entscheidet, wird sowohl in der fünften als auch sechsten Klasse dabei bleiben müssen. In dieser Zeit erlernt das Kind das Spielen eines Bandinstrumentes im regulären Musikunterricht und erhält zusätzlich ein oder zwei Stunden pro Woche Unterricht auf dem gewählten Instrument. Schlagzeug, E-Bass, E-Gitarre und Klavier stehen zur Auswahl, Vorkenntnisse sind keine nötig. Mitstreiterin von Carina Peitz ist ihre Kollegin Christina Bost. „Wir ergänzen uns prima“, erzählt die 31-jährige Musiklehrerin. Sowohl bei der Auswahl der Instrumente, für die sie jeweils ausgebildet sind als auch beim Temperament, sagt die Vollblutmusikerin lachend.

Zum Üben benötigt das Kind natürlich ein eigenes Instrument. Der Instrumentenkauf wird über einen Leasing-Vertrag mit einem Musikhaus abgewickelt. Die Eltern zahlen monatlich zwischen 25 und 30 Euro (solidarische Finanzierung), und am Ende der beiden Bandklassenjahre gehört das jeweilige Instrument dem Jungen oder Mädchen. Die dürfen die einzelnen Instrumente erst mal testen, bevor sie sich für eines entscheiden. Karin Weiskircher-Hemmer ist zuversichtlich, dass sich mindestens 23 Schülerinnen und Schüler für die neue Bandklasse melden werden. Das neue Konzept wird unter anderem am Infoabend des Gymnasiums am Dienstag, 4. Dezember, 19 Uhr, vorgestellt.

Die beiden Musiklehrerinnen freuen sich schon auf die neue Herausforderung, die den Musikunterricht in den fünften und sechsten Klassen sicher auch spannender machen wird. Je nachdem, wie sich das Ganze entwickelt, können die Schüler später in der schuleigenen Band „GaStauftritt“ mitwirken.

Auf jeden Fall, meint Musiklehrerin Carina Peitz, erübrigt sich in der Bandklasse die mehr als übliche Schüler-Frage: „Warum muss ich eigentlich wissen, was eine Viertelnote ist?“

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