Mehr Unfälle im Landkreis Neunkirchen Auch 2017 drei Tote im Straßenverkehr

Kreis Neunkirchen · Bei vielen Unfällen im Landkreis Neunkirchen ist hohe Geschwindigkeit oder falsches Abbiegen im Spiel.

 Falsches Abbiegen können Autofahrer regelmäßig auf der B 41 bei der Kläranlage erleben. Erst vor ein paar Tagen ist dort ein regelwidriger Abkürzer schwer verunglückt. Unser Foto zeigt einen Unfall von Ende Juli vergangenen Jahres an gleicher Stelle.

Falsches Abbiegen können Autofahrer regelmäßig auf der B 41 bei der Kläranlage erleben. Erst vor ein paar Tagen ist dort ein regelwidriger Abkürzer schwer verunglückt. Unser Foto zeigt einen Unfall von Ende Juli vergangenen Jahres an gleicher Stelle.

Foto: Kai Hegi/Feuerwehr/Kai Hegi

Der 24. März 2017 ist für die Familie eines 24-jährigen Autofahrers zum Tag einer Tragödie geworden. Der junge Mann war mit seinem Auto auf der A 8 in der Nähe von Heinitz in einen Brückenpfeiler gerast und verstorben. Der 24-Jährige ist einer von drei Verkehrstoten, die es im vergangenen Jahr im Landkreis Neunkirchen zu beklagen gab. Damit ist die Zahl der Getöteten gegenüber dem Jahr 2016 gleich geblieben, berichten Neunkirchens Polizeidirektor Thomas Dräger-Pitz und der Leiter der PI Illingen, Polizeihauptkommissar Jörg Hiry. Sie stellten der SZ das „Verkehrsunfalllagebild 2017“ der beiden Inspektionen vor.

Die Beamtinnen und Beamten der PI Neunkirchen wurden im vergangenen Jahr zu insgesamt 2853 Unfällen gerufen, das waren 61 mehr als im Jahr 2016. Allerdings gab es weniger schwer verletzte Personen, nämlich 40 statt 63, und auch die Zahl der leicht Verletzten ging von 401 auf 351 zurück. Diese Bilanz zieht auch Jörg Hiry für die PI Illingen. In deren Bereich stiegen die Verkehrsunfälle insgesamt von 469 auf 492. Schwer verletzt wurden 35 Menschen, leicht verletzt wurden 55 Unfallbeteiligte. „Die neue Generation an Autos ist einfach sicherer geworden“, erklärt Hiry den Rückgang an Verletzten. Zugenommen hat dagegen in seinem „Beritt“ die Unfallflucht.

132 Verkehrsteilnehmer verließen in der Gemeinde Illingen die Unfallstelle, ohne sich um den Schaden zu kümmern. Das waren 32 mehr als 2016. Da dachten wohl etliche Fahrer, „vielleicht habe ich ja Glück, und werde nicht erwischt“. Diese Rechnung ging übrigens bei 37 Personen nicht auf, sie wurden später erwischt. In Eppelborn machten sich 95 Unfallverursacher aus dem Staub, 34 wurden geschnappt. In  Merchweiler begingen 75 Verkehrsteilnehmer Unfallflucht, 21 Fälle wurden geklärt. In Schiffweiler wurden 85 Fälle von Unfallflucht gemeldet, das waren „sogar“ fünf weniger als 2016.

Alkohol war bei insgesamt 31 Verkehrsteilnehmern im Spiel, die in den genannten vier Gemeinden einen Unfall verursachten. Die PI Neunkirchen zählte Insgesamt 73 Fahrerinnen und Fahrer, die unter Alkoholeinfluss einen Unfall hatten. Auf ein wachsendes Problem im Straßenverkehr macht Jörg Hiry aufmerksam. Immer mehr Menschen steigen auf ein E-Bike um, das es immerhin auf bis zu 25 km/h bringt. Hier gelte es, die Geschwindigkeit und die Situation richtig einzuschätzen, zumal sich auch das Bremsverhalten verändere.

Grundsätzlich hat sich an den wichtigsten Gründen für einen Verkehrsunfall nichts geändert. Nicht angepasste Geschwindigkeit, falsches Abbiegen oder Wenden, aber auch Unaufmerksamkeit. Und von was werden Verkehrsteilnehmer – ob nun im Auto, auf dem Fahrrad oder auch als Fußgänger – immer häufiger abgelenkt? Natürlich vom Handy. Diese Unfallstatistik kann allerdings kaum oder gar nicht geführt werden.

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