Arbeitsmarkt Neunkirchen Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz stehen gut

Kreis Neunkirchen · „Der saarländische Arbeitsmarkt ist insgesamt weiterhin stabil. In beiden Rechtskreisen kam es im Juli zu einem moderaten Anstieg der Arbeitslosigkeit. Die Arbeitskräftenachfrage bewegt sich weiterhin auf einem hohen Niveau, so dass beim Bestand an offenen Stellen ein neuer Höchstwert erreicht wurde“, erläutert Madeleine Seidel, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Saarland.

Arbeitsmarkt Neunkirchen
Foto: dpa/Patrick Seeger

„In den nächsten Wochen ist noch viel Bewegung am Ausbildungmarkt zu erwarten. Wir gehen davon aus, dass bis zum Beginn des Ausbildungsjahres noch viele offene Ausbildungsplätze besetzt werden können. Im Saarland gibt es gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz im Wunschberuf.“

Im Landkreis Neunkirchen wurden insgesamt 4819 Arbeitslose gezählt. Die Zahl ist gegenüber Juni um 255 beziehungsweise 5,6 Prozent gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr waren 304 Arbeitslose weniger gemeldet (minus 5,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote – bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen – lag bei 6,8 Prozent, 0,3 Prozentpunkte höher als im Vormonat und 0,4 Prozentpunkte niedriger als im Juli des Vorjahres.

Im Juli waren 2761 Männer und 2058 Frauen arbeitslos gemeldet. 474 von Arbeitslosigkeit Betroffene waren unter 25 Jahre alt, 16,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Arbeitslosen in der Altersgruppe 50plus lag im aktuellen Monat bei 1656. Sie hat sich gegenüber dem Vorjahr lediglich um 1,4 Prozent reduziert. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen betrug im Juli 1828. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Rückgang um über ein Zehntel.

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung, die in der Zuständigkeit der Agentur für Arbeit Saarland liegt, waren im Juli 1350 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 75 mehr als im Juni und 225 weniger als vor einem Jahr (minus 14,3 Prozent). In der Grundsicherung, für die das Jobcenter im Landkreis Neunkirchen zuständig ist, waren 3469 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen, 180 mehr als im Vormonat und 79 weniger als im Juli 2021 (minus 2,2 Prozent).

Hinweis: Während die Arbeitslosigkeit in der Grundsicherung von Juni auf Juli üblicherweise einen eher stagnierenden Verlauf zeigt, weist sie aktuell einen Anstieg zum Vormonat auf. Diese Erhöhung lässt sich mit der Einbeziehung der ukrainischen Geflüchteten in die Betreuung durch die Jobcenter erklären. Seit dem 1. Juni 2022 greift ein Beschluss von Bundestag und Bundesrat, nach dem aus der Ukraine geflüchtete Menschen nicht mehr nach dem Asylbewerberleistungsgesetz unterstützt werden, sondern Grundsicherung erhalten. Besonders in den Jobcentern St. Wendel und Neunkirchen, ist hier eine signifikante Zunahme festzustellen

Dem Arbeitgeberservice wurden in den vergangenen vier Wochen von den Unternehmen der Region 187 zu besetzende Stellen gemeldet. Die meisten neuen Stellenausschreibungen kamen aus der Zeitarbeit und dem Gesundheits- und Sozialwesen, Handel, Verarbeitendes Gewerbe, Öffentlicher Dienst, im freiberuflichen /wissenschaftlichen/ technischen Dienstleistungsbereich, im Baugewerbe und im Gastgewerbe. Seit Jahresbeginn gingen insgesamt 1547 Stellenmeldungen ein, 15,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Es befanden sich zum statistischen Zähltag 1262 offene Stellen im Bestand. Der Bestand lag um 38,2 Prozent über dem Vorjahreswert.

Seit Beginn des Berichtsjahres im Oktober vergangenen Jahres wurden  712 Ausbildungsplätze gemeldet, 159 mehr als im Vorjahreszeitraum. Davon sind aktuell noch 344 unbesetzt, 89 mehr als im Vorjahr. 

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