Anschießen in Neunkirchen: Augen auf beim Böller- und Raketenkauf

Neunkirchen · Damit die Silvesterknallerei nicht im Krankenhaus endet, sollten Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden.

 Pyrotechnikerin Melanie Hombach, Drumm Firworks, präsentierte in Neunkirchen ihre geprüften Produkte und und erklärte den richtigen Umgang mit Feuerwerkskörpern.

Pyrotechnikerin Melanie Hombach, Drumm Firworks, präsentierte in Neunkirchen ihre geprüften Produkte und und erklärte den richtigen Umgang mit Feuerwerkskörpern.

Foto: Volker Ammann

Mit einem farbenfrohen Feuerwerk und lautem Knallen feiern die Menschen weltweit Silvester und begrüßen so das neue Jahr. Allein in Deutschland werden in diesem Jahr 137 Millionen Euro für Feuerwerksartikel ausgegeben. Doch bei aller Freude: Mit den explodierenden Raketen, Böllern und Fontänen kommt es immer wieder zu Unfällen und schweren Verletzungen. Diese Unfälle entstehen meistens durch eine leichtsinnige oder unsachgemäße Benutzung der Feuerwerkskörper. Vor allem Kinder sind gefährdet, da sie die Gefahr noch nicht richtig einschätzen können, sodass Eltern besondere Vorsicht bei der Silvesterknallerei walten lassen sollten. Auch beim Kauf des Feuerwerks ist Vorsicht geboten: In den vergangenen Jahren stieg die Zahl der abgelehnten und nicht-zugelassenen Feuerwerkskörper stark an. Zunehmend versuchen neue Hersteller, oft aus osteuropäischen Ländern, sich auf dem Markt zu etablieren. Von Pyrotechnik ohne das amtliche BAM-Prüfsiegel (Klasse BAM-PI und BANM-PII) der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung sowie Billigimporten ist dringend abzuraten, da eine unkontrollierte oder stärkere Sprengwirkung Lebensgefahr bedeuten kann. Gleiches gilt für selbst gebastelte Feuerwerkskörper mit Schwarzpulver. Dass es auch anders geht, zeigten am Freitagabend Thomas Hombach-Wollin und seine Frau Melanie, von Drumm Fireworks and Laser, aus Wadgassen. Drumm war die erste Firma für Feuerwerk im Saarland. Die beiden Pyrotechniker demonstrierten dem zahlreichen Publikum, wie einfach und sicher auch größere Feuerwerksbatterien, Vulkane und Raketen aus der eigenen Produktion zu handhaben sind. Sämtliche Produkte werden in China unter strengsten Kontrollen in höchster Qualität hergestellt. So verfügen alle Feuerwerkskörper über zwei Zündschnüre, damit, falls eine ausfällt, mit der Reserve-Zündschnur gefahrlos erneut gezündet werden kann. Die Batteriefeuerwerke von Drumm sind kleine Meisterwerke. Wie bei Großfeuerwerken auf Veranstaltungen, ist die Reihenfolge der Raketen so angeordnet, dass traumhafte Bilder am Himmel entstehen.

Hombach-Wollin wies ausdrücklich darauf hin, dass wer seinen Feuerzauber gefahrlos genießen will, folgendes beachten sollte: 1. Nur geprüfte und zugelassene Feuerwerkskörper benutzen. 2. Feuerwerkskörper nur im Freien und mit genügend Abstand zu Menschen und Tieren entzünden. 3. Raketen nur aus senkrecht, sicher stehenden Behältern abfeuern, zum Beispiel leere Flaschen im Getränkekasten. 4. Blindgänger niemals aufheben oder erneut entzünden. 5. Feuerwerkskörper niemals in der Hand entzünden. 6. Alkoholisierte Menschen von Feuerwerkskörpern fernhalten. 7. Zündschnüre nicht verkürzen und keine Feuerwerkskörper bündeln. Hombach-Wollin dazu: „Wer diese Vorsichtsmaßnahmen beachtet, wird keine böse Überraschung zum Jahreswechsel erleben und landet wegen des Feuerwerks auch nicht im Krankenhaus“.

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