Tierheim Neunkirchen berichtet Animal Hoarding: Offenbar mehr als 60 verwahrloste Katzen in Wohnung gefunden

Dutzende Tiere auf engem Raum – das sogenannte Animal Hoarding ist eine Krankheit, bei der Menschen viele Tiere halten. Meist verwahrlosen die Tiere dabei – wie die zuletzt gefundenen rund 60 Katzen, von denen das Tierheim Neunkirchen derzeit einige aufpäppelt.

 Tierheim Linxbachhof (Archivfoto): Die Betreiber berichten von einem Fall von Animal Hoarding.

Tierheim Linxbachhof (Archivfoto): Die Betreiber berichten von einem Fall von Animal Hoarding.

Foto: rup/Ruppenthal

Sie waren ausgehungert und hatten teils schwere Verletzungen: Das Tierheim Linxbachhof hat zwölf Katzen aufgenommen, die aus einem Fall von sogenanntem Animal Hoarding stammen sollen. Das berichtet das Tierheim auf Facebook. Demnach seien in einer Wohnung rund 60 Katzen aufgefunden worden. Ein Tierschutzverein hat anschließend zwölf von ihnen in die Obhut des Neunkircher Tierheims gegeben.

Wir waren echt schockiert“, schreiben die Tierschützer über den Zustand der Katzen. So hatte eine tragende Katze verkrüppelte und blutende Ohren. Alle wiesen zudem Augenprobleme auf, bei einer waren die Verletzungen so schwer, dass ein Auge sogar ausgelaufen sei.

Durch die Verwahrlosung sei die Ernährung zudem schwer gewesen. „Die Katzen kannten kaum Katzenfutter. Schinken und Frischkäse gab die Besitzerin als Futter an“, heißt es in dem Beitrag.

Wenn Menschen viele Tiere ansammeln, diese aber nicht ausreichend versorgen können, spricht man von Animal Hoarding. Dabei handelt es sich laut Tierschutzbund um eine psychische Erkrankung, bei der die Halter zudem nicht richtig erkennen können, dass es ihren Tieren schlecht geht.

In den Jahren von 2018 bis 2020 hat der Tierschutzbund pro Jahr mindestens 50 Fälle des Tierhortens erfasst. In fast der Hälfte der Fälle waren die betroffenen Personen Frauen und über 40 Jahre alt. Der Tierschutzbund weist darauf hin, dass es sich bei Animal Hoarding um eine ernste Erkrankung handele, die behandlungsbedürftig sei.

Im Fall des Tierheims Linxbachhof führt die Aufnahme der zwölf Katzen jetzt dazu, dass keine weiteren Tiere mehr aufgenommen werden können. Den Tieren geht es demnach aber bereits etwas besser und können von Interessenten adoptiert werden. Die Katzen bedürfen allerdings noch weiterer medizinischer Pflege.

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