Borussia Neunkirchen Kunz kandidiert nicht mehr

Neunkirchen · Bei der nächsten Mitgliederversammlung, die im August stattfinden soll, wird sich der Vorsitzende nicht mehr zur Wahl stellen.

 Alexander Kunz (Mitte), hier neben Sportvorstand Gunther Persch (rechts) wird den Vorsitz bei Borussia Neukirchen voraussichtlich im August abgeben. 
  Foto: Thomas Burgard

Alexander Kunz (Mitte), hier neben Sportvorstand Gunther Persch (rechts) wird den Vorsitz bei Borussia Neukirchen voraussichtlich im August abgeben. Foto: Thomas Burgard

Foto: Thomas Burgard

Alexander Kunz, Vorsitzender von Borussia Neunkirchen, wird bei der nächsten Mitglieder-Versammlung nicht mehr kandidieren. Dies gab Kunz kürzlich bekannt. Die SZ sprach ihm über die Gründe für diesen Schritt.

Herr Kunz, Sie haben vor wenigen Tagen bekannt gegeben, dass Sie bei der nächsten Mitgliederversammlung von Borussia Neunkirchen nicht für eine weitere Amtszeit kandidieren werden. Warum haben Sie diesen Entschluss gefasst?

Das hat rein private und berufliche Gründe und hat nichts mit dem Verein zu tun. Ich habe vor anderthalb Jahren eine neue Stelle angetreten, die mich sehr fordert. (Kunz wurde vom stellvertretenden Inspektionsleiter der Polizeiinspektion Kusel zum Leiter der Führungsgruppe der Polizeidirektion in Kaiserslautern befördert, Anm. d. Red.) Dies führt in der Nach-Corona-Zeit auch zu vielen Einsätzen am Wochenende. Dann kann ich in Neunkirchen nicht mehr im Stadion so präsent sein, wie ich das gerne möchte. Es waren schöne Jahre bei der Borussia, die meiner Meinung nach auch erfolgreich waren. Aber jetzt muss für mich in meiner Freizeit wieder die Familie an Nummer eins stehen. Zumal ich meine berufliche Belastung auch mit Freizeit kompensieren muss. Und wenn ich dann weiter zusätzlich noch eine Aufgabe als Vorsitzender der Borussia hätte, die Zeit und manchmal auch Nerven kostet, wäre das auf Dauer belastend.

Gibt es schon einen Termin, wann die Mitgliederversammlung, nach der Sie aus dem Amt ausscheiden, durchgeführt werden soll?

Ein genaues Datum gibt es noch nicht. Satzungemäß müssen wir diese bis Ende Oktober machen. Wir wollen sie aber noch im Sommer durchführen, voraussichtlich im August. Das hat den Vorteil, dass wir auf die Tribüne des Stadions ausweichen könnten, falls wir die Mitgliederversammlung aufgrund von Corona-Bestimmungen nicht in Innenräumen durchführen dürfen.

Gibt es schon einen Kandidaten für Ihre Nachfolge?

Vom jetzigen Vorstandsteam wollen einige weitermachen. Wir haben im Vorstand bereits über Nachfolge-Kandidaten gesprochen. Aber wir haben uns noch nicht endgültig festgelegt. Deshalb möchte ich noch keine Namen nennen. Man weiß ja auch nicht, ob darüber hinaus noch jemand kandidieren möchte. Es könnte ja sein, dass bei der Mitgliederversammlung drei Leute die Hand heben und sagen, dass sie Vorsitzender werden wollen.

Sie haben Ihr Amt im Jahr 2018 angetreten. Wie lautet Ihre persönliche Bilanz Ihrer Amtszeit?

Ich ziehe eine positive Bilanz der drei Jahre. Es hat mir Spaß gemacht und das Amt hat mich persönlich vorangebracht. Auf meiner ersten Jahreshauptversammlung mit dem neuen Vorstand haben wir Punkte aufgezählt, die uns wichtig sind. Einer davon war, dass die Borussia ein „Mitmach-Verein“ wird. Wir wollten, dass jeder sich einbringen kann und dass sich jedes Mitglied mit dem Verein identifiziert. Im Laufe der letzten Jahre haben sich auch viele bereit erklärt mitzuhelfen. Die Satzungsänderung war ein weiterer wichtiger Schritt für den Verein. Der Vorstand wird jetzt von den Mitgliedern gewählt – und nicht mehr wie vorher vom Aufsichtsrat bestimmt. So haben die Mitglieder mehr Mitspracherecht. Weitere Themen waren die finanzielle Konsolidierung und dass wir das Gehalts-Niveau an Saarlandliga-Verhältnisse anpassen. Das hat gut funktioniert. Sportvorstand Gunter Persch hat leistungsorientierte Verträge mit Spielern gemacht. Im Jugend-Bereich hatten wir bei meinem Amtsantritt 35 Kinder- und Jugendliche. Jetzt sind wir bei 150 – und die Tendenz ist steigend. Die E- und die D-Jugend haben wir doppelt besetzt. Es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis wir wieder Mannschaften im oberen Altersbereich haben. Dazu haben wir die zweite Mannschaft wieder eingeführt und eine AH-Mannschaft ins Leben gerufen. Beides gehört zum Vereinsleben dazu, ebenso wie unsere Frauenmannschaft.

Wie sehen Sie die Borussia den aktuell aufgestellt? Vor allem sportlich und im finanziellen Bereich?

Sportlich sehe ich uns sehr gut aufgestellt. Wir konnten bis auf ganz wenige Ausnahmen alle Spieler der letzten Saison halten und uns gezielt verstärken. Ich bin überzeugt, dass wir eine Truppe haben, die oben mitspielen wird. Dass die Borussia finanziell nicht auf Rosen gebettet ist, ist ja kein Geheimnis. Aber ich sehe uns wirtschaftlich und finanziell auf einem guten Weg, so dass wir vielleicht auch mal wieder Luft holen können. Es ist nicht so, dass wir Unmengen Geld haben, aber wir stehen ganz gut da. Ich sehe keine riesigen Probleme im finanziellen Bereich. Ich bin sogar sehr optimistisch, dass wir mit neuen Sponsoren, mit denen Gespräche laufen, auf einen sehr guten Weg kommen.

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