Erinnert wird auch den verstorbenen Musiker Michael Marx Verkehrsverein bittet zu Tastentanz und Saitensprung
Neunkirchen · Das 48. Weihnachtskonzert verspricht ein außergewöhnliches Klangerlebnis in der stimmungsvoll erleuchteten Kirche St. Marien in Neunkirchen.
Es ist ein oftmals unterschätztes Instrument, das Akkordeon. Viele bringen es überwiegend mit Seemannsromantik und bayerischer Volksmusik in Verbindung. Seit vielen Jahren widerlegt der Neunkircher Musiker Nino Deda dieses Vorurteil. Eine besondere Gelegenheit, sich dem Zauber des Instruments hinzugeben, bietet das 48. Weihnachtskonzert des Verkehrsvereins Neunkirchen.
Einen „ganz neuen Akzent“ habe sie in diesem Jahr setzen wollen, sagt die künstlerische Leiterin des Weihnachtskonzertes, Annelie Scherschel-Freudenberger. Mit dem Vorsitzenden des Verkehrsvereins, Jörg Welter, und dem Leiter des Orchestre Symphonique Saar-Lorraine, Götz Hartmann, präsentierte sie der Saarbrücker Zeitung, auf was sich die Konzertbesucher in diesem Jahr freuen dürfen.
Natürlich auf die gewohnte Mischung zwischen klassischer und populärer Musik, aber eben auch auf ungewohnte Kombinationen, die sie mit dem Motto „Tastentanz und Saitensprung“ so bildhaft passend überschrieben hat. Die Idee, dem Akkordeon eine tragende Rolle zu geben, wurde bereits unmittelbar nach dem letzten Konzert geboren, verrät Scherschel-Freudenberger. „Dann geht das Organisationsteam immer zusammen zum Griechen.“
An den Details gefeilt wurde in den folgenden Monaten. Seit Mitte Oktober probt Dirigent Götz Hartmann mit seinem aus Platzgründen auf etwa 20 Musikerinnen und Musiker verkleinerten Orchester. Dieses wird mit Nino Deda am Akkordeon sowie Stefan Engelmann am Kontrabass am dritten Adventssonntag Werke von Bach und Corelli, Piazzola und Mancini interpretieren. Beim Konzert für zwei Violinen und Streicher d-Moll BWV 1043 werden Götz Hartmann und Sora Lim als Sologeiger spielen.
„Große Lust“ habe er darauf gehabt, in diesem Jahr Johann Sebastian Bach in den Mittelpunkt des Weihnachtskonzerts zu stellen, erzählt Götz Hartmann. Vor 300 Jahren trat der Komponist seinen Dienst als Thomaskantor in Leipzig an. Aber nicht allein wegen dieses Jubiläums fiel die Wahl auf Bach. Seine Tonvariationen klingen in der Akkordeon-Version einfach unschlagbar gut. Den Cembalo-Part in den beiden Bach-Konzerten für Cembalo wird nämlich Nino Deda übernehmen.
Appetit macht Scherschel-Freudenberger auf eine weitere, nicht so häufig auftretende Kombination, nämlich das Duo von Akkordeon und Kontrabass. Deda und Engelmann kennen sich unter anderem durch die Verbindung mit dem im vergangenen Jahr viel zu früh verstorbenen Michael Marx. Als Duo spielen sie in diesem Konzert jedoch das erste Mal. Zwei Klassiker für Akkordeon von Astor Piazolla und Richard Galliano bilden neben einer Eigenkomposition von Nino Deda und zwei Erinnerungen an Michael Marx den Mittelteil des Nachmittags. Das Konzert endet mit dem Concerto grosso op.6 von Antonio Corelli „Fatto per la Notte di natale“, also „gemacht für die Weihnachtsnacht“. Ein festlicher Ausklang des Konzertnachmittags in der durch Kerzenlicht stimmungsvoll erleuchteten Marienkirche.
Das Weihnachtskonzert sei ein „wichtiger Bestandteil“ im Jahresverlauf des Verkehrsvereins, betont dessen Vorsitzender, der sich schon Gedanken um die 50. Auflage in zwei Jahren macht. Nicht jedoch um die künstlerische Leitung, die Jörg Welter bei Annelie Scherschel-Freudenberger in den besten Händen weiß. „Sie stellt jedes Jahr ein hoch attraktives Programm zusammen, das die Menschen mit jedem Ton entspannter macht.“ Welter ist sich sicher, dass die Besucher auch nach diesem Konzert mit einem Lächeln im Gesicht nach Hause gehen werden.
Der Kartenverkauf (15 Euro, Schüler, Studenten zwölf Euro) hat bei Bücher König, Bahnhofstraße 43 und KunstLicht Annelie Scherschel, Langenstrichstraße 23 in Neunkirchen, begonnen. Einlass ist am Sonntag, 17. Dezember, um 15.30 Uhr, Konzertbeginn ist um 16 Uhr.
