Naturdenkmäler im Kreis Neunkirchen Frisch gestutzt für weitere 100 Jahre

Illingen · Ein Naturdenkmal ist ein natürlich entstandenes Landschaftselement, das unter Naturschutzgestellt ist. In einer Serie wollen wir einige der Naturdenkmale im Landkreis Neunkirchen vorstellen. Heute: die zwei Platanen vor dem Pfarrhaus St.Stephan in Illingen.

 Die beiden Platanen vor dem barocken Pfarrhaus St.Stephan in Illingen sind als Naturdenkmal gelistet.

Die beiden Platanen vor dem barocken Pfarrhaus St.Stephan in Illingen sind als Naturdenkmal gelistet.

Foto: Engel

Sie sehen schon etwas zerrupft aus, die beiden etwa 150 Jahre alten Platanen vor dem wundervoll restaurierten und gepflegten Pfarrhaus der katholischen Pfarrgemeinde St.Stephan in Illingen. 100 Naturdenkmale sind im Landkreis Neunkirchen gelistet. Die Platanen in Illingen gehören dazu. Besonders hervorstechend und auffallend ist ihr Standort mitten in einem historischen Ensemble an dem wohl schönsten Platz in Illingen, wie viele meinen. Unterhalb von St.Stephan, der im 9. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnten Kirche, nahe der Ill, befindet sich das barocke Pfarrhaus. Die Kirche erhebt sich himmelstrebend mit ihrem charakteristischen Zwiebelturm aus einem kleinen Viertel teils uralter Wohngebäude. Zwischen Gotteshaus und Pfarrhaus liegt ein kleiner Platz, der leider nur als Parkplatz genutzt wird; und zwischen Dorfplatz und Pfarrhaus stehen rechts und links der Einfahrt die beiden Platanen. Normalerweise gelten die Bäume als Stress resistent, aber in jüngerer Vergangenheit mussten, bedingt durch das Auftreten eines Schadpilzes namens Schillerporling, umfangreiche Schnittmaßnahmen zur Verkleinerung der Krone und der weit ausladenden Kronenteile vorgenommen werden. Mittels dieser baumpflegerischen Maßnahme wolle man die weitere sichere Erhaltung der Bäume ermöglichen, teilte Matthias Weber vom zuständigen Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz mit. Nach dem Eingriff sehen die Platanen augenblicklich etwas mitgenommen aus, das wächst sich aber wieder aus, wissen die Experten.

Pilze dringen meist durch Verletzungen der Rinde in den Baum ein, ist der Internetseite „Baumportal“ zu entnehmen. Ob ein Baum mit einem Pilz befallen ist, sieht man leider erst erst, wenn der Pilz deutlich sichtbare Fruchtkörper gebildet hat. Holz zerstörende Pilze verringern die Festigkeit des Holzes und gefährden somit die Stand- und Bruchsicherheit des Baumes. Der Prozess der Holzzersetzung bis zum Absterben des Baumes kann mehrere Jahre dauern.

Jetzt aber scheinen die Platanen am Pfarrhaus in Illingen wieder gesund und fit für die vielleicht nächsten 150 Jahre.

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