Neues Wertstoffzentrum geplant

Homburg/Bexbach/Kirkel. Menschen machen Müll, und wer etwa sein Haus entrümpelt, dem wird das umso schmerzlicher bewusst. Aber auch im normalen Alltag spielt die Frage "Wohin mit Papier, Glas, dem alten Kühlschrank und den ausgedienten Autoreifen?" eine wichtige Rolle. Ab dem 1

Homburg/Bexbach/Kirkel. Menschen machen Müll, und wer etwa sein Haus entrümpelt, dem wird das umso schmerzlicher bewusst. Aber auch im normalen Alltag spielt die Frage "Wohin mit Papier, Glas, dem alten Kühlschrank und den ausgedienten Autoreifen?" eine wichtige Rolle. Ab dem 1. Januar 2011 soll sich das Konzept beim EVS - auch in Homburg - ändern: Bezahlt wird dann abhängig von der Menge. Das bedeutet: Entweder wird die Müllmenge gewogen oder die Gebühr danach berechnet, wie oft die Tonne geleert wird. In diesem Zusammenhang baut der Entsorgungsverband Saar (EVS) sein Netz der Wertstoffhöfe, die mittlerweile als Wertstoffzentren bezeichnet werden, aus. Bestehende, einfachere sollen erweitert, neue gebaut werden, erläutert Marianne Lehmann, Leiterin der Stabsstelle Kommunikation beim EVS. Ziel sei es, einen einheitlichen Standard zu erreichen. Ein Beispiel dafür, allerdings mit kleineren Abweichungen, sei das am Freitag eingeweihte Zentrum in Neunkirchen-Heinitz. Auch in Homburg soll demnächst ein solches Zentrum stehen, auf einem Grundstück, das als Parkplatz diente, vor der Haupteinfahrt auf das ehemalige Bundeswehrdepotgelände am Zunderbaum, informiert Stadtpressesprecher Jürgen Kruthoff. Der Stadtrat habe die Verwaltung beauftragt, das 10 000 Quadratmeter große Grundstück zu kaufen. Derzeit laufen noch Gespräche. Auch mit den beiden Nachbarkommunen Bexbach und Kirkel, für die das Zentrum ebenfalls gedacht ist, stimmt sich die Stadt ab. Grundsätzlich wünsche sich Oberbürgermeister Karlheinz Schöner, dass an dem Zentrum künftig alles abgegeben werden könne, so Kruthoff, von Papier bis zum Autoreifen. "Es soll für die Bürger servicefreundlich sein. Zudem soll das Risiko verringert werden, dass manche ihr ausgedientes Zeug einfach in den Wald werfen." Die jetzige Abgabestelle für Elektroschrott auf dem ehemaligen Depotgelände soll in das Zentrum integriert werden. Geplant ist, noch in diesem Jahr zu bauen, damit 2011, wenn bei der Müllentsorgung umgestellt werde, ein komfortables Zentrum bereit stehe. Grundsätzlich stehen auch Bexbachs Bürgermeister Heinz Müller und Kirkels Gemeindechef Frank John hinter dem gemeinsamen Vorgehen. Die Zusammenarbeit biete sich an, unterstrich John. Damit ließen sich auch Kosten sparen, unterstrich Müller. Allerdings gibt es offenbar noch Gesprächsbedarf bei der Kostenfrage. In der Regel zahle der EVS 350 000 Euro für den Bau und gewähre 250 000 Euro Betriebskostenzuschuss, informierte Marianne Lehmann. In Homburg geht man davon aus, dass das wohl nicht reichen wird für den Bau und rechnet mit mindestens 500 000 Euro. Die Mehrkosten müssten die Kommunen bezahlen. Dass es möglicherweise teurer wird, könnte aber auch an den Extras liegen, die über das Standardprogramm des EVS hinaus hier angeboten werden sollen, sagt Kruthoff. Der EVS plant zum Beispiel, die Sonderabfälle auch weiterhin mit dem Ökomobil abzuholen, das an den Zentren samstags Station machen soll. Bexbachs Rathauschef Müller geht hingegen davon aus, dass der EVS die Kosten komplett trägt. Im städtischen Haushalt seien jedenfalls keine Mittel dafür vorgesehen. "Das müssen wir noch klären." John hält das, was der EVS zahlen will, ebenfalls für ausreichend. "Das liegt auch daran, wie das Konzept des Hofes ist." Müsse die Gemeinde noch mal drauflegen, "muss man sehen, was zu schultern ist". Bei Beträgen, die in den Bereich von hunderttausenden Euro gehen, "haben wir Probleme". Einig sind sich die Kommunen aber in einem: Es soll möglichst zügig gehen mit der Umsetzung, und die Zusammenarbeit ist in jedem Fall sinnvoll.

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