Neues Wertstoffzentrum eröffnet im Herbst

St. Ingbert. Entspannte Atmosphäre im St. Ingberter Rathaus: Verwaltungschef Georg Jung schenkt Kaffee aus, seine Abteilungsleiter plaudern, Karl Heinz Ecker, Geschäftsführer des Entsorgungsverbandes Saar (EVS), schaut sich den Bauplan für den neuen Wertstoffhof in der Dudweiler Straße an. Das künftige "Wertstoffzentrum" soll funktional und ästhetisch ein Zeichen setzen

 Die Animation zeigt das zukünftige Wertstoffzentrum mit der Sandsteinmauer entlang der Dudweilerstraße. Im Hintergrund das Bahnviadukt. Foto: SZ/Architektengemeinschaft Weisgerber-Hampp

Die Animation zeigt das zukünftige Wertstoffzentrum mit der Sandsteinmauer entlang der Dudweilerstraße. Im Hintergrund das Bahnviadukt. Foto: SZ/Architektengemeinschaft Weisgerber-Hampp

St. Ingbert. Entspannte Atmosphäre im St. Ingberter Rathaus: Verwaltungschef Georg Jung schenkt Kaffee aus, seine Abteilungsleiter plaudern, Karl Heinz Ecker, Geschäftsführer des Entsorgungsverbandes Saar (EVS), schaut sich den Bauplan für den neuen Wertstoffhof in der Dudweiler Straße an. Das künftige "Wertstoffzentrum" soll funktional und ästhetisch ein Zeichen setzen. Mit beachtlichen 700 000 Euro sind die Kosten veranschlagt. Der EVS schießt der Stadt bei ihrem Vorhaben die Hälfte zu (womit etwa in der Gemeinde Nohfelden der Bau eines etwas kleineren Zentrum finanziert ist) und kommt in der Folge jährlich für 230 000 Euro Betriebskosten auf.

Beide Seiten haben sich am vergangenen Donnerstag (die SZ berichtete kurz) für ihr Engagement in Sachen Mülltrennung mit freundlichen Worten gelobt. OB Jung: "Wir sind dankbar für den Zuschuss des EVS. Wir peppen die Planung so auf, dass es auch städtebaulich passt." Die Sammelstelle bleibt unter der Ägide der Stadt. In anderen Gemeinden übernimmt der Verband die Zentren. Die hohen Baukosten der St. Ingberter Variante hatten im Stadtrat Ende vergangenen Jahres für Unmut gesorgt. Die 2,50 Meter hohe Sandsteinmauer, die das Areal von der Dudweilerstraße trennt, kostet alleine über 100 000 Euro. Die Verwaltung verteidigte die Planung mit dem Hinweis, gegenüber des Drahtwerk-Nord-Areals wolle sie eine ansprechende Lösung präsentieren.

Auf dem nördlichen Teil des Baubetriebshofes der Stadt St. Ingbert entsteht das Sammelzentrum, also auf dem gleichen Gelände wie das derzeitige. Es wird 3300 Quadratmeter groß. Der Betriebshof besorgt derzeit den Rückbau der vorhandenen Struktur. In etwa zwei Wochen soll dann der Neubau beginnen. Architekt Thomas Hampp rechnet mit vier Monaten Bauzeit. Im Herbst dürfte das Zentrum demnach eröffnen. Kernstück der Anlage ist ein ovaler Rundkurs, der die Besucher über eine Rampe zu den einzelnen Containern führt. Die sind bequem von oben zu befüllen.

Der St. Ingberter Wertstoffhof hatte schon in den zurückliegenden Jahren große Akzeptanz. Alleine 2009 haben nach Auskunft der Stadt über 22 000 Besucher ihre Abfälle dorthin gebracht. Lediglich an zwei Tagen war er offen. Das wird sich jetzt ändern. OB Jung: "Der neue Wertstoffhof hat längere Öffnungszeiten. Für die Bürger entsteht ein viel besseres Angebot." EVS-Geschäftsführer Ecker erläutert bei der Vertragsunterzeichnung, Tholey habe bereits ein modernes Wertstoffzentrum in Zusammenarbeit mit dem Verband eingeweiht: "Das wird gigantisch angenommen." Wichtig ist dem EVS der Aspekt, dass die neuen Sammelstellen für alle Saarländer zugänglich sind. Der Wohnort spielt keine Rolle mehr bei der Annahme. Wie St. Ingbert bauen auch Blieskastel und die Gemeinde Mandelbachtal derzeit an Wertstoff-Zentren. Der EVS will insgesamt mit einem Netz von 18 Höfen dafür sorgen, dass die Saarländer ihren Müll trennen und Wertstoffe wiederverwendet werden. Wenn 2011 das neue Gebührensystem beginnt, soll das Miteinander von Verband und Bürger so gemütlich bleiben wie die Vertragsunterzeichnung im St. Ingberter Rathaus. "Der neue Wertstoffhof hat längere Öffnungszeiten. Für die Bürger entsteht ein viel besseres Angebot."

St. Ingberts Oberbürgermeister Georg Jung

Auf einen Blick

Das neue Wertstoffzentrum öffnet voraussichtlich im Herbst. Offen ist die Anlage dann täglich montags bis freitags und auch wie heute schon samstagsvormittags. Die Sammelstelle nimmt unter anderem Metal- und Elektroschrott, Sperrmüll, Altholz, Altreifen, Papier, Glas und Bauschutt in haushaltsüblichen Mengen entgegen. mbe

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