Neues Leben auf dem Birkenhof

Naßweiler. "Wir sind sehr gut aufgenommen worden", versichern Stefan Haupt und seine Lebensgefährtin Marion Kledtke auf dem Birkenhof im Großrossler Ortsteil Naßweiler. Zurzeit ist ihr zukünftiges Domizil noch eine große Baustelle. Später sollen sich hier bis zu 120 Ziegen wohl fühlen. Der Stall muss aber erst noch errichtet werden

 Gerne würde er noch öfter Neubürger in Naßweiler begrüßen: Ortsvorsteher Hans-Werner Franzen (Bildmitte) mit den beiden neuen Eigentümern des Birkenhofs, Stefan Haupt und seiner Lebensgefährtin Marion Kledtke. Foto: Jenal

Gerne würde er noch öfter Neubürger in Naßweiler begrüßen: Ortsvorsteher Hans-Werner Franzen (Bildmitte) mit den beiden neuen Eigentümern des Birkenhofs, Stefan Haupt und seiner Lebensgefährtin Marion Kledtke. Foto: Jenal

Naßweiler. "Wir sind sehr gut aufgenommen worden", versichern Stefan Haupt und seine Lebensgefährtin Marion Kledtke auf dem Birkenhof im Großrossler Ortsteil Naßweiler. Zurzeit ist ihr zukünftiges Domizil noch eine große Baustelle. Später sollen sich hier bis zu 120 Ziegen wohl fühlen. Der Stall muss aber erst noch errichtet werden. Im Gebäude gegenüber, direkt neben dem Wohnhaus, entstehen derzeit Käserei und Hofladen.Kunden von beiden Seiten der Grenze werden auf dem Hof ebenso willkommen sein wie Wandergruppen oder Schulklassen. "Wir wollen Publikumsverkehr", betonen die Eigentümer. Nach dem Umzug der Tiere von Mandelbachtal nach Naßweiler soll der Hofladen voraussichtlich im März öffnen. Neben selbst produziertem Käse wollen Haupt und Kledtke weitere Erzeugnisse aus der Region anbieten.

"Der Birkenhof sichert die wohnortnahe Versorgung", freut sich Hans-Werner Franzen (62). Der Ortsvorsteher lobt das Engagement des Paares, spricht von einem "Aufbruchsignal". Gerne würde er noch öfter Neubürger in Naßweiler begrüßen. Immer wieder gibt es konkrete Bauanfragen. Grundstücke sind im Ort auch genügend vorhanden. Sie gehören seit dem Abriss der Häuser allerdings dem französischen Staat. Und der, so Franzens Eindruck, wolle diese Grundstücke erst zu einem späteren Zeitpunkt verkaufen. Der Sozialdemokrat hat aber auch eine gute Nachricht: Im jahrelangen Rechtsstreit der Gemeinde mit den französischen Verursachern von Grubenschäden in Naßweiler ist ein Vergleich erzielt worden. Wenn das Geld aus Frankreich fließt, angekündigt ist eine Summe von 1,533 Millionen Euro, werde die Gemeinde Großrosseln die Mittel vor allem für Kanalsanierungen einsetzen. Die oberirdische Infrastruktur ist in Naßweiler dagegen noch weitgehend intakt.

Vor allem die günstige Verkehrsanbindung über die französische Autobahn nach Saarbrücken mache den Ort attraktiv. Es gibt zudem noch relativ viele Geschäfte, vom Lebensmittelladen bis zum Friseur. Einige Händler direkt an der deutsch-französischen Grenze sind Franzen allerdings ein Dorn im Auge: Rund um die Tabak-, Alkohol- und Glücksspielgeschäfte herrscht Betrieb bis in die Nacht, Lärmbelästigungen für die Anwohner sind die Folge. Franzen will darauf achten, dass sich diese Branche nicht bis in die Dorfmitte ausbreitet.

Im Februar musste der Ort einen schweren Schlag verkraften. Der Gemeinderat Großrosseln entschied, dass der neue Kindergarten in Dorf im Warndt gebaut wird. Die Einrichtung in Naßweiler läuft dagegen aus. Aber es gab auch Grund zum Feiern: Seit mittlerweile 20 Jahren pflegen die Grenzorte Naßweiler und Rosbruck eine herzliche Partnerschaft.

Der Neubau des Hirtenbrunnes ist ein Projekt, das im kommenden Jahr umgesetzt werden soll. Und trotz Schuldenbremse wird sich der Ortsrat weiter für einen Rasenplatz einsetzen. Viel Geld wird zurzeit schon im Gewerbegebiet Am Hirschelheck verbaut: Hier werden in der neuen Feuerwache Süd die Löschbezirke Naßweiler, St. Nikolaus und Emmersweiler zusammengeführt.

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