Neues Konzept für Schwarzwild-Jagd Jäger werben für Wildbret

Merzig-Wadern. Zahlreiche Geweihe und Gehörne schmückten die Herbert-Klein-Halle in Wadern. Einerseits war diese Trophäen- und Hegeschau beim traditionellen Kreisjägertag der neun Hegeringe mit knapp 100 Revieren im Grünen Kreis für die Jäger ein stattlicher Beweis ihrer getätigten Leistungen, andererseits aber auch ein Nachweis ihres waidmännischen Glücks

 Für die besten Abschüsse bei den Wildschweinen wurden geehrt: Klaus Weidig, Gerhard Jakobs, Richard Palz (von links). Ganz links: Landesjägermeister Dr. Daniel Hoffmann. Fotos: Erich Brücker

Für die besten Abschüsse bei den Wildschweinen wurden geehrt: Klaus Weidig, Gerhard Jakobs, Richard Palz (von links). Ganz links: Landesjägermeister Dr. Daniel Hoffmann. Fotos: Erich Brücker

Merzig-Wadern. Zahlreiche Geweihe und Gehörne schmückten die Herbert-Klein-Halle in Wadern. Einerseits war diese Trophäen- und Hegeschau beim traditionellen Kreisjägertag der neun Hegeringe mit knapp 100 Revieren im Grünen Kreis für die Jäger ein stattlicher Beweis ihrer getätigten Leistungen, andererseits aber auch ein Nachweis ihres waidmännischen Glücks. Mit festlichem Hörnerklang eröffnete der Jagdhornbläserchor "Hochwald" unter Hornmeister Christian Leidinger diese Zusammenkunft, in deren Mittelpunkt neben einem Jahresrückblick von Kreisjägermeister Armin Birk die Ehrung langjähriger treuer Mitglieder stand. Darüber hinaus wurden die erfolgreichsten Jäger mit Urkunden und Medaillen ausgezeichnet.In seinem Rückblick betonte der Kreisjägermeister Birk, dass die Vereinigung der Jäger des Saarlandes zusammen mit dem neuen Landesjägermeister Dr. Daniel Hoffmann zu Beginn des Jagdjahres einen Versuch startete, mit der neuen Landesregierung wieder einen vertrauensvollen Schulterschluss herzustellen, der unter der "Jamaika-Koalition" nicht mehr vorhanden war. Sachliche und vertrauensbildende Gespräche wurden mit Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer und Umweltministerin Anke Rehlinger mit dem Ziel einer uneingeschränkt guten Zusammenarbeit geführt. In diesem Zusammenhang wurde auch das Verhältnis zur Obersten Jagdbehörde und dem Saarforst-Landesbetrieb versachtlicht und entspannt. In den Gesprächen mit der Ministerin wurde klargestellt, dass ein gemeinsames Bejagungskonzept aufgestellt werden muss, um die Schwarzwildpopulation deutlich abzusenken.

Für die Andersgestaltung der Fuchsjagdzeiten konnte noch keine Zusage seitens des Ministeriums gemacht werden. Es sei beabsichtigt, geeignete Schlussfolgerungen zu treffen. Weiterhin ist in gemeinsamer Arbeit mit der Obersten Jagdbehörde eine Damwild-Bewirtschaftungsrichtlinie im Genehmigungsverfahren. "Im Ergebnis ist festzustellen, dass die Zusammenarbeit der VJS mit dem zuständigen Ressort der Landesregierung wieder von Vertrauen und Sachlichkeit geprägt ist", zeigte sich Birk mit den derzeitigen Gesprächen zufrieden. Die Mitglieder der Kreisgruppe Merzig-Wadern haben im letzten Jahr die in der Vereinbarung mit dem Landkreis Merzig-Wadern festgelegten Aufgaben in vollem Umfang erfüllt. Sie hatten sich freiwillig verpflichtet, die kostenlose Unfall- und Fallwildentsorgung zu übernehmen. Dazu wurden Maßnamen zur Verhütung von Wildseuchen ergriffen, ebenso die Absicherung von unfallträchtigen Straßenabschnitten mit Wildwarnern übernommen sowie die Lebensgrundlagen für wildlebende Tiere verbessert. Rund 250 Stück Schalenwild wurde entsorgt. "Auch in Zukunft werden wir die freiwilligen Verpflichtungen erfüllen", versicherte der Kreisjägermeister.

Auch die Energiewende war für Birk ein Thema in seinem Rückblick, der man sich aber nicht verschließen darf. Der Bau und der Betrieb verändern jedoch das Biotop Wald in weit größerem Ausmaß als angenommen. Trotz aller wirtschaftlichen Interessen sollten die geplanten Standorte auch unter dem Aspekt Natur und Bodendiversität kritisch überdacht werden. Wadern. Das Rotwild-Lebensraumprojekt "Saarländischer Hochwald" läuft Ende März 2014 aus. Das wissenschaftlich begleitete Projekt habe sich bewährt, die gewonnenen Erkenntnisse für die Rotwildbewirtschaftung sind von großer Bedeutung und sollte weiter geführt werden. Es hat zu einer artgerechten Bewirtschaftung beigetragen. Im alten Jagdjahr wurden 137 Stück Rotwild erlegt. Für eine Steigerung von 40 Prozent sprach Birk den Jagdpächtern der Rotwildreviere seinen Dank aus. Auch zukünftig sollten die festgelegten Abschusszahlen erfüllt werden. Zum Schwarzwild merkte Birk an, dass die Strecke mit 1333 Sauen mehr als verdoppelt wurde. "Die Bejagung des Schwarzwildes bleibt weiterhin ein brisantes Thema", betont Birk. Von daher sei beabsichtigt, eine Arbeitsgemeinschaft Schwarzwild ins Leben zu rufen, in der die Bejagungsgrundsätze festgelegt werden sollen. Die Schwarzwild-Hegegemeinschaften werden deshalb aufgelöst. Beim Rehwild kamen 1568, im Vorjahr 1631, Tiere zur Strecke. Es werde immer schwieriger, die Abschusszahlen zu erfüllen, weil Rehwild zunehmend nachtaktiv wird. Einen gesunden Rehwildbestand gelte es zu erhalten, der eine nachhaltige Nutzung dieser Wildart erlaubt. Abschließend machte Birk Werbung für das hochwertige Lebensmittel "Wildbret". "Unser Wildbret ist in keiner Weise schadstoffbelastet. Zudem erfolgt die Jagd Stressfrei und tierschutzgerecht. Das garantieren wir als verantwortungsbewusste Jäger", betonte Birk. eb

Namen

Ehrennadeln für treue Waidmänner: Verdienstnadel Silber der VJS: Armin Birk (Beckingen); Treuenadel für 25 Jahre: Michael Holtgräfe (Merzig); Andreas Kranz (Merzig); Lothar Lauer (Merzig); Dr. Manfred Adler (Losheim); Theodor Lehnert (Losheim); Erich Becker (Mettlach); Georg Söther (Beckingen); Treuenadel für 40 Jahre: Dr. Bernd Wiesen (Merzig); Dieter Karmann (Merzig); Johann Gläsner (Mettlach); Dieter Elbe (Mettlach); Erwin Lorang (Weiskirchen); Treuenadel für 50 Jahre: Klaus Weidig (Merzig); Treuenadel für 70 Jahre: Rudi Reichert (Beckingen); Wilhelm Morbe (Losheim); DJV Silber: Karlheinz Kahn (Mettlach); VJS Bronze: Ernst Könen (Perl); Jörg Lohrig (Wadern); Konrad Klein (Beckingen); Bläsertreuenadel Bronze: Thomas Hoffmann (Karlsruhe); Wildhegeabzeichen: Dr. Borwin Wolter (Wadern); Karlheinz Kahn (Mettlach. eb

Auf einben Blick

Erfolgreiche Jäger

Rehwild - Gold: Berthold Koch (Büschfeld); Silber: Paul Maurer (Saarhölzbach); Bronze: Edwin van de Beek (Bergen). Schwarzwild - Gold: Klaus Weidig (Merzig); Silber: Gerhard Jakobs (Britten); Bronze: Richard Palz (Perl). Rotwild - Olaf Jeckstadt (Steinberg); Silber: Dr. Stefan Degro (Weiskirchen); Bronze: Roman Schommer (Sitzerath). eb

Auf einen Blick

 Kreisjägermeisater Armin Birk erhält von Landesjägermeister Dr. Daniel Hoffmann die Verdienstmedaille in Silber der VJS.

Kreisjägermeisater Armin Birk erhält von Landesjägermeister Dr. Daniel Hoffmann die Verdienstmedaille in Silber der VJS.

 Für ihre langjährige Treue zur Jägerschaft wurden u.a. ausgezeichnet: Wilhelm Morbe (im Rollstuhl) und, rechts daneben, Rudi Reichert für 70 Jahre Mitgliedschaft.

Für ihre langjährige Treue zur Jägerschaft wurden u.a. ausgezeichnet: Wilhelm Morbe (im Rollstuhl) und, rechts daneben, Rudi Reichert für 70 Jahre Mitgliedschaft.

Sportliche Erfolge: Unter Kreisschießobmann Johannes Laubenthal konnten sportliche Erfolge verbucht werden: Kreismeister wurde Egon Marmitt in der Disziplin Kurzwaffe vor Jonas Jakob und Johannes Jakob, der in der Disziplin Langwaffe den Spieß umdrehte und sich die Kreismeisterschaft sicherte vor Egon Marmitt und Josef Emmerich. Bei den Landesmeister-schaften errang in der Altersklasse, Disziplin Langwaffe, Egon Marmitt den ersten und Josef Emmerich den dritten Platz. In der Disziplin Kurzwaffe sicherte ich Uwe Kasel den dritten Platz. In der Jugendklasse waren Jonas Jakob mit dem dritten und Maximilian Kranz mit dem vierten Platz in der Disziplin Langwaffe erfolgreich. Bei den Bundesmeisterschaften untermauerte Egon Marmitt seine gute Treffsicherheit mit der Viezmeisterschaft in der Disziplin Langwaffe. Der Dank von Kreisjägermeister Armin Birk galt den Schützen. Er beabsichtigt, in der VJS ein Nachwuchsprogramm für Jagdschützen ins Leben zu rufen, um auch jüngere Mitglieder zu gewinnen. eb

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