Saarbrücken. Entspannt sitzt Romy Calderon in einem Restaurant in der Saarbrücker Innenstadt und plaudert locker über Basketball, ihre bisherigen Stationen und über die ersten Eindrücke von Saarbrücken. Die 1,78 Meter große Spielerin ist der wichtigste Neuzugang beim Regionalligisten ATSV Saarbrücken. Mit der ehemaligen niederländischen Nationalspielerin hat die Mannschaft von Trainer Alfredo Pecorino beste Chancen, wieder die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga zu erreichen. "Basketball war schon immer meine große Leidenschaft. Es liegt so viel Emotionalität und Action in dem Spiel, dass es keine Sekunde langweilig wird. Ich freue mich auf Saarbrücken und auf die Regionalliga", sagt sie strahlend. Calderon, die seit Ende vergangener Woche in Saarbrücken trainiert, ist gut aufgenommen worden. "Jede Spielerin war sehr nett zu mir. Alle sind auf mich zugekommen und waren sehr zuvorkommend. Wir werden auf jeden Fall zu einem guten Team werden", glaubt sie.Schon im zarten Kindesalter fing Calderon mit Basketball an. In ihrer Heimatstadt Den Helder galt sie bald als Ausnahmetalent, wurde Jugendauswahl- und später auch Nationalspielerin. Einer ihrer Entdecker ist kein Geringerer als der jetzige Trainer der Saarlouis Royals, René Spandauw. Nachdem sie noch Erfahrung in einem anderen niederländischen Verein sammelte, erfüllte sich der Traum, in die US-College-Liga zu wechseln. Für das Antelope Valley College und die Carl Albert State University ging die Drei-Punkte-Spezialistin über zwei Jahre auf Korbjagd. Mit ihrem Freund, dem Baseballprofi Brent Henry, wohnt Calderon zur Zeit in Ellwangen in Baden-Württemberg. Da Henry bald nach Saarlouis zu den Hornets wechselt, suchte Calderon ebenfalls nach einer neuen sportlichen Heimat. Ihr ehemaliger Förderer Spandauw empfahl ihr, sich bei ATSV-Trainer Alfredo Pecorino zu melden, der sich über den Neuzugang sehr freute: "Romy ist ein Glücksgriff für uns. Sie hat sich bereits beim ersten Training gut eingelebt und hat ihr Können gezeigt. Sie ist eine hervorragende Werferin, die körperlich gut unter dem Korb arbeitet. Auch mit ihrer Reboundstärke und ihrer Verteidigungsarbeit wird sie unser Team verbessern." Ihre Erfahrung und ihr Basketball-Können soll Calderon auch an den ATSV-Nachwuchs weitergeben. In der kommenden Saison wird sie die Teams U15 und U17 trainieren. Auch wird sie mehrere Basketball-AGs in Saarbrücker Schulen anbieten. Mit drei Schulen sind feste Vereinbarungen geplant. Angesprochen auf die Ziele dieser Saison übt sich Pecorino zurückhaltend: "Mein Ziel ist es immer, dass wir uns weiterentwickeln und noch besseren Basketball spielen als in der letzten Saison. Wir haben auch die Spielsysteme noch mal verbessert. Aber natürlich wollen wir auch wieder die Aufstiegsrunde erreichen." Auch Calderon ist selbstbewusst: "Wir werden hart arbeiten, um in die Aufstiegsrunde zu kommen." Der erste Test für das ATSV-Team steht an diesem Sonntag an. Im eigenen Turnier, dem ATSV Vapiano Ladies Cup, spielen die Saarbrücker gegen die TG Hocheim und die zwei luxemburgischen Erstligisten AB Contern und T71 Dudlange. "Wir sind noch mitten in der Vorbereitung. Deswegen erwarte ich von meinem Team noch nichts Außergewöhnliches. Aber es ist immer eine tolle Möglichkeit, sich gegen die Profiteams aus Luxemburg auszuzeichnen. Ich gehe davon aus, dass wir spannende Spiele sehen werden", freut sich Pecorino. Beginn ist am Sonntag um 12 Uhr im ATSV-Center. "Basketball war schon immer meine große Leidenschaft."Romy Calderon, Neuzugang des ATSV Saarbrücken