Neuer Streit um alten Zebrastreifen

Homburg · Markus Emser, Ortsvertrauensmann für Homburg-Mitte will den Kreuzungsbereich von Saarbrücker Straße und Zweibrücker Straße sicherer machen und fordert die Wiedereinrichtung eines Zebrastreifens. Das trifft auf Gegenwind.

 Ganz anschaulich bekamen Befürworter und Gegner der Reaktivierung des Zebrstreifens in der Saarbrücker Straße am Mittwoch gezeigt, dass der aufgegebene Fußgängerüberweg noch immer in den Köpfen der Menschen steckt. Foto: Thorsten Wolf

Ganz anschaulich bekamen Befürworter und Gegner der Reaktivierung des Zebrstreifens in der Saarbrücker Straße am Mittwoch gezeigt, dass der aufgegebene Fußgängerüberweg noch immer in den Köpfen der Menschen steckt. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

"Hier handelt es sich um eine Gefahrenstelle. Und die muss schnell beseitigt werden. So einfach ist das." Markus Emser, Ortsvertrauensmann für Homburg-Mitte, machte am Mittwochabend keinen Hehl daraus, dass für ihn nur die Wiedereinrichtung des aufgegebenen Zebrastreifens im Kreuzungsbereich von Saarbrücker Straße und Zweibrücker Straße diesen Teil der Altstadt für Fußgänger wieder sicher mache.

Schauplatz für Emsers klare Aussage war ein Ortstermin, bei dem Befürworter der Reaktivierung des Fußgängerübergangs mit Vertretern der Verwaltung in Person des zuständigen Beigeordneter Rüdiger Schneidewind und des verantwortlichen Amtsleiters Gerd-Michael Juen denkbar unterschiedliche Positionen austauschten. So folgte auf das klare "Ja" von Emser zum Zebrastreifen ein nicht minder deutliches "Nein" von Schneidewind und Juen. Die beriefen sich, wie schon zuletzt bei der Sitzung des Homburger Stadtrates im September, auf die geltenden Rechtslage. Die mache einen Fußgängerüberweg an der Schnittstelle von Saarbrücker Straße, Zweibrücker Straße und Gerberstraße derzeit unmöglich. Folgerichtig sei der lange Jahre bestehende Zebrastreifen auch entfernt worden. Das Argument der Verwaltung: Zu unübersichtlich sei für Autofahrer die Verkehrslage im Kreuzungsbereich. So werde den Fußgängern auf einem offiziellen Überweg eine Sicherheit vorgegaukelt, die es tatsächlich nicht gebe.

Doch der Mittwochabend war nicht nur der Zeitpunkt, um lang bekannte Positionen pro und contra zu wiederholen, sondern er zeigte auch eine vielleicht bestehende und ebenfalls vielleicht rechtssichere Möglichkeit auf, den Zebrastreifen doch wieder einrichten zu können. Das Schlüsselwort war "Fahrbahnverbreiterung". Markus Emser: "Mein Vorschlag ist, die Saarbrücker Straße im Bereich des alten Zebrastreifens zu verbreitern und so die Gefahrenstelle hier zu entschärfen." Dazu solle, so Emser, die Fahrbahn entsprechend begradigt werden. Dann kämen zwei Autos ohne Mühe aneinander vorbei, die Verkehrssituation könne sich so zu Gunsten eines Zebrastreifens entspannen. Ein weiterer nötiger Effekt: Die so genannten Sichtachsen als Parameter für die Einsehbarkeit des Zebrastreifens für Autofahrer könnten sich verlängern.

Rüdiger Schneidewind zeigte sich grundsätzlich bereit, diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen. Eine schnelle Lösung sah er im Vorschlag von Markus Emser aber nicht. So sei nicht mit entsprechenden Tiefbauarbeiten im Winter zu rechnen. Auch müsse die Entscheidung über einen solchen Eingriff im Rat oder zumindest im Bauausschuss beraten werden. Auch gelte es festzustellen, ob entsprechende Haushaltsmittel bereit stünden. Schneidewind: "Wir werden den Vorschlag aber auf jeden Fall prüfen."

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