Neuer Kaplan streckt die Fühler aus

"Natürlich freue ich mich, wenn die Kirche voll ist", sagt Martin Laskewicz. "Aber es geht auch anders und vielleicht sogar intensiver." Seit 1. August ist der Rheinländer Dillingens neuer Kaplan. Wie hat er sich eingewöhnt?

 Martin Laskewicz. Foto: az

Martin Laskewicz. Foto: az

Dillingen. Kaum da, schon füllte sich zunehmend der Terminkalender, und die Umzugskartons waren auch noch auszupacken. Martin Laskewicz ist seit 1. August dieses Jahres Kaplan für die Dillinger Pfarreien Hl. Sakrament, St. Johann und in Diefflen für St. Josef. Sein Dienst ging jedoch erst am 25. Oktober los. "Das Pfarrhaus in Diefflen war noch nicht fertig", erklärte er nach einem Frühgottesdienst im Pfarrheim St. Johann die Verzögerung. "Das Gespräch mit den Leuten kommt aber jetzt nach und nach in Gang." 31 Jahre ist Laskewicz alt, aus Engers am Rhein stammt er, einem Stadtteil von Neuwied.

Dass er nun wieder an einem Fluss lebt, lässt ihn schmunzeln, denn "das ist eine ganz andere Dimension und Landschaft". Zum zweiten Mal hält sich Martin Laskewicz im Saarland auf. Als Diakon war er in Kleinblittersdorf tätig, dem folgten zwei Jahre in Bingerbrück am Rhein. "Vergleicht man das jetzt, merkt man schon, dass das Saarland eher ein Industrieland ist." Diefflen, wo er nun wohnt, habe eine gewisse Ähnlichkeit mit den Dörfern bei Bingerbrück, aber Dillingen sei als Stadt anders, bunter gemischt, mit einem höheren Ausländeranteil. "Ich habe noch keine Ahnung, wie sich das auf die Gemeinde auswirkt", räumt Laskewicz ein. Aber es sei eine interessante Situation. "Ich muss mich schon ein bisschen bremsen", meint der neue Dillinger Kaplan schmunzelnd. Natürlich habe er auch eigene Ideen, aber "erst einmal strecke ich die Fühler aus, bevor etwas ergänzt oder verändert wird".

Vielfalt an Aufgaben

Für die Menschen seiner Gemeinde sei er Ansprechpartner - "was nicht nicht gleich in Termine münden muss. Manchmal genügen bereits zwei, drei Sätze, die man nach einer Messe wechselt." Denn Laskewicz hält sich weniger für den Typ, der in Kneipen sitzt und auf ein Gespräch mit den Leuten wartet. "Lieber gehe ich bei Veranstaltungen und Festen auf sie zu." Zu sich selbst sagt er: "Ich wäre nicht zum Krankenhaus-Seelsorger geboren." Denn einer seiner Schwerpunkte sei Jugendarbeit, darüber hinaus die Vielfalt von jungen Leuten über Familien bis hin zu den Älteren, von Trauung, Taufe bis zu Trauerfällen. "Ich werd's nie allen recht machen können, aber offen sein für die Menschen."

Auf einen Blick

Zusammengelegt am Anfang von 2006, ist aus den drei Dillinger Pfarreien Hl. Sakrament, St. Johann, St. Josef (Diefflen) die größte Pfarreiengemeinschaft im Bistum Trier geworden. Zu ihr gehören fast 10500 Katholiken. Pastor ist seither der Hemmersdorfer Gerhard Jacob, der in Dillingen zur Schule ging. kni

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